Funktional und sinnvoll

Was lange währt, wird endlich gut: Im März soll der Baubeginn für den neuen Laufner Werkhof in der Neumatt erfolgen.

Visualisierung des Neubaus: Der neue Werkhof wird mit Holz aus der Region realisiert. Bild: Jeker Architekten, Basel

Nachdem das ursprüngliche Werkhofprojekt Ende 2022 an der Urne abgelehnt wurde, ist die redimensionierte Variante eines neuen Laufner Werkhofs bereit zur Umsetzung. Eine eigens für diese Planung gebildete Baukommission Werkhof hatte sich in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit dem Generalplaner-Team mit viel Elan an die Planung gemacht und dabei nie die Kosten aus den Augen verloren: Höchstes Credo für den Neubau war und ist «Design to Cost» — die Kosten von vier Millionen Franken dürfen demnach nicht überschritten werden. «Das Projekt wird also den Kosten angepasst und nicht umgekehrt», erklärt Ruedi Hofer von der Baukommission Werkhof. Einzig eine Reserve von höchstens 250000 Franken sei für Unvorhergesehenes vorhanden, womit in der Schlussrechnung von Maximalkosten von 4,25 Millionen Franken ausgegangen werden kann.

Verzichtet wird in der um rund ein Drittel abgespeckten Version unter anderem auf zwei gedeckte Hallenstandplätze. Diese könnten jedoch zu einem späteren Zeitpunkt noch ausgebaut werden. Ebenso bleibe die Grüngutsammelstelle vorläufig dort, wo sie jetzt stationiert sei, also auf dem Areal Nau bei der Eishalle, sagt Stadtrat Cédric Jeanbourquin. Damit könnten weitere Kosten eingespart werden. «Der Stadtrat war während der ganzen Planungsphase in engem Austausch mit der Baukommission Werkhof. Diese unterbreitete uns regelmässig Vorschläge und erstattete Berichte. Die Zusammenarbeit war intensiv, aber zu jeder Zeit wertschätzend und fruchtbar.» Und weiter ergänzt er: «Ohne eine solche Baukommission mit ihrem geballten Fachwissen wäre das ganze Unterfangen sehr schwierig gewesen.»

Holz aus Laufen

Über 90 Prozent der Arbeiten seien mittlerweile an diverse Unternehmungen vergeben worden. In der Regel würden diese aus der Region stammen, sagt Ruedi Hofer. Die Baubewilligung des Kantons sei diese Woche erteilt worden. «Wir haben uns an alle Vorgaben gehalten und neben Kosten und Funktionalität auch den Nachhaltigkeitsaspekt berücksichtigt.» Der Werkhof werde nach dem Minergie-ECO-Label gebaut. So stamme das Material für den Holzbau von den Stadtburgern aus dem Forstrevier Laufen-Wahlen. Und man wolle nicht nur beim Rohstoff Holz auf Regionalität achten, sondern auch bei der Verarbeitung. Man habe darum zwei Sägereien aus der Region mit dem Zuschneiden des Holzes beauftragt und setze auch für die weitere Verarbeitung auf Schweizer Betriebe. Diese Aufträge seien natürlich alle unter Berücksichtigung des öffentlichen Beschaffungswesens erteilt worden. Dank anderer Einsparungen könne auch ein Retentionsbecken realisiert werden, also ein künstlich angelegtes Auffangsystem für Regenwasser. Weiter stelle man das Dach für eine Photovoltaikanlage zur Verfügung. Das habe den Vorteil, dass man günstig Strom für Betrieb und Fahrzeuge beziehen könne und nichts mit dem Unterhalt der Anlage zu tun habe. Nachhaltig sei auch, dass die bestehende Lagerhalle in der Neumatt weiterverwendet und dafür lediglich neu eingekleidet wird. «Ziel ist es letztendlich, dass die Kosten eingehalten werden und der Unterhalt des neuen Werkhofs nicht mehr kostet als heute», so Hofer. Funktional und sinnvoll laute das Motto.

Inbetriebnahme im vierten Quartal

Der Baubeginn für den neuen Werkhof soll im März erfolgen, geplante Inbetriebnahme ist im vierten Quartal. Der Umzug des alten Standorts und der diversen Materiallager erfolge laufend, so Hofer. Zur Eröffnung im Herbst soll es schliesslich einen Tag der offenen Tore geben. «Bis dahin ist definitiv alles gezügelt.» Geplant ist auch die Realisierung eines Films über den Bau des Werkhofs mit dem Titel «Vom Bauholz zum Holzbau», der von Karrair in Röschenz realisiert und zu 100 Prozent durch Sponsoren finanziert wird, wie Cédric Jeanbourquin betont. Der Stadtrat ist zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. «Ganz erleichtert bin ich aber erst, wenn wir den neuen Werkhof eröffnen können.»

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