Für mehr Miteinander und weniger Nebeneinander

Am vergangenen Samstag öffnete «Lala’s Kulturatelier» zum ersten Mal seine Türen im Pfarreiheim in Laufen. Die Besucherinnen und Besucher feierten die kulturelle Vielfalt, die unsere Welt zu bieten hat. Mit einem bunten Programm aus Workshops und Aktivitäten brachte die Initiatorin Ilenia Theurillat Menschen verschiedenster Hintergründe zusammen.

Kreativ: Mariam aus Syrien bringt den Gästen bei, wie man Stoffblumen nähen kann. Foto: Zoe Zbinden

Es war der Auftakt von drei geplanten Veranstaltungen des «Lala’s Kulturatelier». Angeboten wurden Aktivitäten wie Malen, Nähen und Spiele zur Schweizer Landeskunde, die von Menschen aus verschiedenen Kulturen geleitet wurden. Das Atelier bot für jede Altersgruppe etwas an. Der Tag fand seinen Abschluss mit einer gemeinsamen Kürbissuppe in der Cafeteria, was in entspannter Atmosphäre das Miteinander und den Gemeinschaftssinn förderte. Die hohe Besucherzahl überraschte die Organisatorin positiv und unterstreicht den Bedarf an Begegnungsmöglichkeiten in der Region.

Die Frau hinter dem Projekt:

Hinter diesem inspirierenden Projekt steht die 30-jährige Laufnerin Ilenia Theurillat, die in Luzern Soziokulturelle Animation studiert hat. Ihre Idee für «Lala’s Kulturatelier» entstand jedoch nicht in den Vorlesungssälen, sondern durch ihre persönlichen Erfahrungen während ihrer Reisen um die Welt. Besonders prägend waren für sie ihre Aufenthalte in den Flüchtlingsorten Samos und Lampedusa. Dort erlebte sie die schwierige Situation von Menschen, die nach einer langen Flucht oft sehr erschöpft, aber voller Hoffnungen in Europa ankommen. «Ich habe hautnah erlebt, wie existenziell es für Menschen ist, Teil einer Gemeinschaft zu sein und eine Aufgabe zu haben. Das ist auch wichtig, um Traumata in den Hintergrund rücken zu lassen», erklärt sie. Viele Flüchtlinge landen an Orten, wo sie sich oft über lange Zeit nicht als Teil der Gesellschaft fühlen, was auf Dauer eine grosse psychische Belastung darstellt. Ilenia Theurillat hat gelernt, dass man den daraus entstehenden Problemen entgegenwirken kann, indem man die soziale Inklusion fördert.

Auch Laufen ist ein Ort, an dem sowohl Einheimische als auch Menschen aus der ganzen Welt leben. Die verschiedenen Kulturen sind eine Bereicherung und ein Lernfeld für alle. Diese Gegebenheiten motivierten sie, ein Projekt in ihrer Heimat zu starten, das genau dieses Gefühl von Zugehörigkeit in den Mittelpunkt stellt.

Wieso «Lala»?

Der Name «Lala’s Kulturatelier» hat eine persönliche Bedeutung: Während eines Aufenthalts in Australien arbeitete Ilenia Theurillat in einem Café namens «Lulu’s», das für die Gäste ein Ort positiver Begegnungen war. Diesen Geist möchte sie nach Laufen bringen, und so entstand der Name aus einer Kombination der Anfangsbuchstaben von «Laufen» und «Lulu’s». Der Auftakt letzten Samstag war ein voller Erfolg und ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft. Wie es nach den geplanten Veranstaltungen weitergeht, ist jedoch noch offen. Ilenia hofft, dass «Lala’s Kulturatelier» zu einem festen Ort werden kann. Sie träumt von einem multikulturellen Treffpunkt, der Menschen zusammenbringt und den Austausch fördert. Um ihre Ideen zu festigen, baut sie derzeit ihr Netzwerk weiter aus und ist noch auf der Suche nach einem motivierten Team, das dieses Ziel mit ihr gemeinsam verwirklichen möchte. Wer interessiert ist, darf sich gerne über info@lalas-kulturatelier.ch melden oder am 2. November zur zweiten Veranstaltung kommen, die ebenfalls im Pfarreiheim in Laufen stattfinden wird.

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