Erfolgreiche Bachausdolung des Diebachs
Auf gut einem Kilometer Länge ist heute der Entwässerungsbach entlang der Grenze zum Kanton Solothurn offengelegt. Bisher musste das Wasser des Diebachs in einer Röhre abfliessen, was bei längeren Regentagen problematisch war.
Der Diebach mit Rückhaltebecken entlang der Kantonsgrenze ist auf einer Länge von etwa 1,1 Kilometern offengelegt worden. Die Strecke beginnt bei der Verbindungsstrasse Wahlen-Büsserach und endet bei der Strasse von Laufen nach Breitenbach auf Höhe des Abzweigers nach Wahlen. Der natürlich wirkende Entwässerungsbach hat viele Kurven erhalten, und in ein paar Jahren werden Büsche die Ufer säumen. An intensiven Regentagen fliesst das viele Wasser nun besser ab, und gleichzeitig wird die Biodiversität gefördert. Auf einer Infotafel bei der Abzweigung am Breitenbachweg steht geschrieben, dass das Ufer mit Buschgruppen, Sandlinsen, Ast- und Steinhaufen und einzelnen Bäumen Unterschlupf für Reptilien, Vögel und Kleinsäugern biete.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auf dem Gemeindegebiet von Wahlen Drainagen in den Boden gelegt; der Diebach verlief unterirdisch. Erst durch diese Entwässerungsmassnahmen konnte effizient Landwirtschaft betrieben werden. Biodiversität war noch kein Thema, also wurde jeder verfügbare Quadratmeter für die Landwirtschaft genutzt.
Einweihung mit Prominenz
Regierungsrat Thomi Jourdan berichtete Mitte letzter Woche an den Ufern des Diebachs vom langen Weg der Gesamtmelioration Wahlen. Die Offenlegung des Diebachs sei ein Gewinn für Fauna und Flora, hiesige Tiere und Pflanzen. Aber auch der Hochwasserschutz sei ein wichtiges Thema, das die Melioration vorangetrieben habe. Jourdan dankte allen Beteiligten für deren Realisation. Es wurden viele Hürden aus dem Weg geräumt: Andreas Bubendorf, stv. Leiter des Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung Ebenrain, sprach von der grossen Anzahl der angrenzenden Landeigentümer, von Landumlegungen, von den zahlreichen Drainage-Einmündungen und von der Querung einer Gasleitung. Weitere Referenten vom Ebenrain, der Meliorationsgenossenschaft und von zwei Ingenieurbüros informierten über den Bau von Juli bis November 2023 und übers Projekt, das finanziell von Bund und Kanton getragen wird. Willy Asprion, alt Gemeindepräsident, unterstrich die Unterstützung der Wahlner Bevölkerung. Sie habe sich nicht nur mit Worten für den Diebach eingesetzt, sondern sich auch an den Restkosten finanziell beteiligt. In ein paar Jahren wird der Diebach bewachsen und an dessen Ufern belebt sein. Einen Spazierweg entlang des Bachs wird es nicht geben. Die Natur soll ungestört bleiben.