Ein Pilotversuch mit Pioniercharakter

Miet-E-Bikes gehören unterdessen zum Bild einer urbanen Umgebung dazu. Das Vermieten der Fahrzeuge in ländlichem Gebiet ist jedoch ein Novum und wird nun im Laufental als Pilotprojekt lanciert.

Die Verantwortlichen für den Testbetrieb von Pick-e-Bike: (v.l.) Thomas Boillat und Stefan Finckh von Promotion Laufental, Thomas Eglin, Mitglied der Geschäftsleitung und Stephan Brode, CEO Pick-e-Bike. Foto: Melanie Brêchet
Die Verantwortlichen für den Testbetrieb von Pick-e-Bike: (v.l.) Thomas Boillat und Stefan Finckh von Promotion Laufental, Thomas Eglin, Mitglied der Geschäftsleitung und Stephan Brode, CEO Pick-e-Bike. Foto: Melanie Brêchet

Bereits ab kommendem Dienstag, den 15. Juni, soll der Testbetrieb mit den Miet-E-Bikes von Pick-e-Bike im Laufental starten. Das Unternehmen habe sich in Basel und Umgebung bereits etabliert und wolle nun den Versuch in einem ländlichen Gebiet wagen, erklärt Stephan Brode, CEO von Pick-e-Bike. Das habe schweizweit Pioniercharakter, ergänzt Stefan Finckh von der Promotion Laufental.

Acht Gemeinden machen mit

Nicht alle Laufentaler Gemeinden konnten für diesen Pilotversuch gewonnen werden. Neben Laufen sind auch Blauen, Dittingen, Grellingen, Laufen, Liesberg, Röschenz, Roggenburg und Zwingen mit dabei. Dabei gingen die Gemeinden keinerlei finanzielles Risiko ein, erklärt Stefan Finckh. Die sechsmonatige Testphase wird nämlich über Beiträge von der Promotion Laufental sowie der Gasag (Erdgas AG Laufental-Thierstein) finanziert.

Während des sechsmonatigen Testbetriebs werden in den Gemeinden unterschiedliche Konzepte getestet: Ein Teil der Gemeinden testet den Betrieb im sogenannten «free-floating» (stationsunabhängig) und ein Teil der Gemeinden mit dem stationsgebundenen System. Als Novum gilt nebst den unterschiedlichen Testkonzepten auch die Ausführung des Servicebetriebs — denn die Batteriewechsel erfolgen nicht durch Pick-e-Bike, sondern werden durch die teilnehmenden Gemeinden selbstständig organisiert. Der Betreiber möchte damit untersuchen, ob es möglich ist, auch zentrumsferne und bevölkerungsschwächere Gemeinden mit dem Pick-e-Bike-Angebot wirtschaftlich bedienen zu können. «Die Gemeinden sind jedoch dafür zuständig, dass uns fahruntaugliche E-Bikes gemeldet werden, damit wir reagieren können», sagt Stefan Brode, «und sie übernehmen auch Kleinstreparaturen, zum Beispiel, wenn mal irgendwo eine Schraube festgezogen werden muss.»

Pick-e-Bike funktioniert mittels einer App. Diese ist in der Lage, das nächstgelegene freie Fahrzeug zu lokalisieren. Dort kann es aktiviert und schliesslich zum Preis von 35 Rappen pro Minute genutzt werden. Nach dem Gebrauch muss das E-Bike innerhalb der Pick-e-Bike-Zone wieder abgestellt werden. Bezahlt wird also nur die effektive Nutzungsdauer. Monatliche Fixkosten oder weitere Gebühren gibt es nicht.

Hauptzielgruppe für die Miet-E-Bikes seien die Pendlerinnen und Pendler, so Stephan Brode, es sei aber natürlich auch wünschenswert, wenn die Nutzerinnen und Nutzer die Fahrzeuge für Freizeitfahrten nutzen würden, «beispielsweise über den Chall ins Leimental, wohin der Weg via ÖV eher umständlich ist». Die Fahrzeuge, welche Pick-e-Bike vermietet, fahren bis zu 45 km/h. Noch diesen Sommer soll die Flotte ausserdem durch neue E-Bikes ersetzt werden.

Nach Beendigung des Testbetriebs und der Auswertung der Nutzungsdaten werden die Partner sowie die teilnehmenden Gemeinden gemeinsam entscheiden, ob und in welcher Form das Angebot weiter betrieben wird. «Wir hoffen, dass das Angebot rege genutzt wird, und dass wir nach der Testphase von einem Erfolg sprechen können. Natürlich wäre es auch schön, wenn wir anschliessend noch weitere Gemeinden ins Boot holen könnten, insbesondere auch im Thierstein, welches im Moment noch nicht beteiligt ist.»

Weitere Informationen und Hilfestellungen für die Registrierung sind unter www.pickebike.ch zu finden.

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