Die Linden bleiben stehen

Nach einer emotional geführten Diskussion beschlossen die Einwohnerinnen und Einwohner von Röschenz, dass zwei Linden beim Spielplatz in der Gasse stehen bleiben sollen.

Sie dürfen bleiben: Um die beiden Lindenbäume in der Gasse entbrannte an der Gemeindeversammlung in Röschenz eine emotionale Diskussion. Foto: Gaby Walther

Bereits an der vorherigen Gemeindeversammlung vom 12. September wurde über die zwei Linden in der Gasse diskutiert. Diese sollten im Zuge der Sanierung der Strasse gefällt werden — so beantragte es der Gemeinderat. Der Sanierung wurde damals zugestimmt, der Entscheid für die aus Sicherheitsgründen vorgesehene Fällung der Linden wurde zwecks weiterer Abklärungen über den Gesundheitszustand der Bäume auf die Versammlung vom letzten Donnerstag vertagt.

Gesunde Bäume

Ein externes Gutachten attestiert den zwei Linden, die vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts gepflanzt wurden, gute Gesundheit. Potenziell kritisch sei einzig die Stabilität eines Baumes, wo ein Holzabbau im Stockbereich stattfinde. Mit geeigneten Pflegemassnahmen, wie zum Beispiel einem Kronenbegrenzungsschnitt und regelmässigen Kontrollen, könnten die Bäume wesentlich sicherer gemacht werden. Kostenpunkt: rund 11400 Franken. Diesen Massnahmen entgegen stand die Neupflanzung zweier Linden am gleichen Ort. Der Gemeinderat hielt an seinem Vorschlag fest, die Bäume aus Sicherheitsgründen zu ersetzen, was mit Kosten von rund 7000 Franken verbunden sei. Die folgende Diskussion fiel emotional aus. Mehrere Votantinnen und Votanten zeigten sich freudig überrascht darüber, dass die Bäume gesund seien. Es wäre darum eine Schande, diese zu fällen. Ebenfalls von vielen Seiten fiel das Argument, dass die beiden Linden zum Dorfbild gehörten. «Da könnt ihr genau so gut den Kirchturm fällen — das wäre etwa das Gleiche», zog ein Votant den Vergleich. Weiter führte er aus, dass wohl eher der Spielplatz am falschen Standort stehe als die Linden. Befürworter der Fällung mahnten, dass bereits Äste heruntergefallen seien, teilweise erst Wochen nach einem Sturm. Gemeindepräsident Holger Wahl schloss die Diskussion mit den Worten: «Wenn nichts passiert, ist alles gut. Wenn etwas passiert, war es ein schlechter Entscheid, die Bäume stehen zu lassen.» Schliesslich beschlossen die 26 Anwesenden mit 13 Nein- zu 11 Ja-Stimmen, den Antrag des Gemeinderats abzulehnen. Die Linden bleiben somit stehen.

Hohe Investitionskosten stehen an

Das Budget 2025 wurde ohne grössere Diskussionen einstimmig bewilligt. Gemeinderätin Katharina Karrer merkte zuvor an, dass der Grossteil der höheren Budgetposten aufgrund gebundener Ausgaben teurer würde. Dazu gehören beispielsweise die Bildung oder Gesundheit. Darauf habe man keinen Einfluss.

Mehr zu reden gaben die zukünftigen Investitionen. Man habe grosse Projekte auf der Agenda. Dazu gehören unter anderem der Neubau einer Turnhalle und die Sanierung der bestehenden Halle, die Schulhauserweiterung und die Sanierung der Aula und der Heizung und der Neubau zusätzlicher Garderoben auf dem Sportplatz. Früher oder später käme man wohl um weitere Steuererhöhungen nicht herum, sagte Gemeindepräsident Holger Wahl. «Man muss die Projekte finanzieren wollen.» Auch die Rechnungsprüfungskommission mahnte, dass man den Finanzplan bis 2029 genau anschauen müsse. Das Budget 2025 weist bei Aufwänden von 11909571 und Erträgen von 12073440 Franken einen Ertragsüberschuss von 163869 Franken aus.

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