Der Zürimaa begeisterte in der Biomill

«Sing, Dodo, sing!» hiess es kurz vor Weihnachten in der Biomill in Laufen. Dodo, bürgerlich Dominik Jud, verwandelte das Kulturlokal für rund zwei Stunden in einen Reggae-Tempel.

Energiegeladene Show: Dodo und seine Band heizten in der Biomill so richtig ein. Tanzbare Beats und eingängige Texte machen Dodos Show zu einem Wohlfühlerlebnis. Foto: Melanie Brêchet

Dodo stellte gleich zu Beginn klar, wen die Biomill am Abend vom 21. Dezember zu Gast hatte — mit «Zürimaa» stieg er ins Konzert ein. In einem seiner erfolgreichsten Songs erzählt er von seinen Besuchen in Bern und dass ein Zürcher wie er ob so viel Gemütlichkeit in dieser Stadt zwar fast durchdrehe, er aber dem Charme der «Bärner Meitschi», die eigentlich bei jedem Treffen zu spät kämen, trotzdem erliege. Bereits kurze Zeit später kam es auf der Bühne zu einem Specialeffect, der so mit Sicherheit nicht geplant war: Dodo, der während seiner Bühnenshow

 mit Pyroeffekten nicht geizte, stellte einen kleinen Brand am Bühnenrand fest, der aber problemlos gelöscht werden konnte. Bei diesem einen kleinen Aufreger blieb es schliesslich auch.

Reise im Container

In einem ersten Block spielten Dodo und seine Band Songs aus jener Zeit, in der Dodo mit einem zum Musikstudio umgebauten Schiffscontainer via Rhein nach Afrika und damit zu seinen Wurzeln reisen wollte. Die Coronapandemie durchkreuzte jedoch seine Pläne, sodass er sein Album «Pass» schliesslich in den Schweizer Alpen aufnahm. Aus dieser Zeit stammen die Songs «Ballade für Annemarie» oder «Curling Girlie», die Dodo in der Biomill zum Besten gab. Aus der Zeit, als sein Pfingstweidstudio anderen Plänen weichen musste und abgerissen wurde, stammt der Song «Brütigam», ein Duett mit Dabu Bucher. Natürlich durfte auch sein Überhit «Hippiebus» an diesem Abend nicht fehlen, wobei das Publikum lautstark mitsang. Überhaupt bezog Dodo sein leider nicht so zahlreich erschienenes Publikum mit ein und ging unter anderem auch wohlwollend auf eine Gruppe des FC Zwingen ein, die sich immer wieder lautstark bemerkbar machte. Dodo war für jeden Spass zu haben — Selfies während des Konzerts oder das Trinken eines Shots seien an dieser Stelle genannt.

Der Reggae-Poet

Dass Dodo ein hervorragender Reggae-Musiker ist, ist hinlänglich bekannt. Die Beats in seinen Songs wummern, dabei die Füsse still zu halten ist kaum möglich. Dodo zeigte sich an diesem Abend aber auch immer wieder von seiner nachdenklichen und poetischen Seite, versorgte die Biomill-Schar mit Geschichten aus seinem Leben und gab dem Publikum grosszügig Lebensweisheiten mit auf den Weg. Wie zum Beispiel nach dem Song «Bumpy Roads» — «Das Leben ist manchmal holprig, aber diese Geschichten machen das Leben aus.»

Im Tschüsssagen sei er gar nicht gut, gab Dodo zum Ende des Konzertabends unumwunden zu, er tat es dann schliesslich aber doch mit seiner zweiten Zugabe «Hol dr Rum» und schloss damit einen runden Abend ab.

Erwähnt sei auch die junge Aargauerin Marlin Diallo, die das Publikum zu Beginn des Abends auf Betriebstemperatur brachte. Die Musikerin überzeugte sowohl stimmlich als auch mit ihrer Bühnenpräsenz.

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