Besinnlich sein kann man anderswo
Die zweitägige Veranstaltung Osterrock in der Laufner Biomill ist eine Erfolgsgeschichte. Dieses Mal sorgten sieben Bands für ein volles Lokal.

Ostern gilt allgemein als ein Fest der Stille und der Besinnlichkeit. In der Laufner Biomill geht es an den Feiertagen hingegen alles andere als geruhsam zu und her. Durch die Räumlichkeiten an der Birs dröhnen laute Gitarrenklänge, welche die Besucher jedes Jahr in Scharen anlocken.
500 Menschen finden am verlängerten Wochenende den Weg in den Konzertklub, wo insgesamt sieben Bands auf der Bühne stehen. Am Gründonnerstag gelingt es der angesagten deutschen Indiepunk-Gruppe Schmutzki, das Lokal aus allen Nähten platzen zu lassen. Mit seinen eingängigen und äusserst tanzbaren Songs lässt das Trio auch die Kassen klingeln. Zum wiederholten Mal kann Organisator Manfred Lindenberger stolz verkünden, dass die Biomill ausverkauft ist.
Nach einem Tag Ruhe kehren viele der Konzertgänger am Ostersamstag in die einstige Futterfabrik zurück. Der Kater vom Vortag ist verschwunden und die Vorfreude über die drei heutigen Formationen deutlich zu spüren. Als die Tubekillers den Abend eröffnen, halten sich zahlreiche Gäste noch im Raucherraum auf, was sich jedoch während des Auftritts ändert. Die Lokalmatadoren überzeugen das Publikum mit ihrem sowohl grungigen als auch bluesigen Alternative Rock. Zwischen den Zuschauern und der Bühne klafft aber noch eine grosse Lücke.
Dies ändert sich schlagartig, als die ersten Akkorde der Peacocks erklingen. Das wie immer adrett gekleidete Dreiergespann hat aus seiner Heimat Winterthur ein gutes Dutzend Hits mit nach Laufen gebracht. Der Mischung aus Rockabilly und sonnigen Punkmelodien können nur die wenigsten widerstehen. Simon Langhart zieht mit seinem riesigen Kontrabass, dessen Saiten er in einem Wahnsinnstempo anschlägt, die Blicke auf sich.
Dasselbe ist bei den Psychonauts aus Basel der Fall, was allerdings vor allem der bizarren Frisur des Bassisten geschuldet ist. Unmengen von Spray sind nötig, um die einem Horn ähnliche Haarpracht im Zaum zu halten. Die drei Musiker entführen die Anwesenden mit kompromisslosem Rockabilly in die Fünfzigerjahre und huldigen dabeiHelden wie The Clash oder Johnny Cash. Die Coverversion von dessen Gefängnishymne «Folsom Prison Blues» erhält den tosendensten Applaus des Konzerts.