«Es braucht alle Player im Boot»
Bereits letztes Jahr wurde an einem ersten Workshop besprochen, wie eine Regionalisierung der Sport- und Freizeitinfrastruktur aufgegleist und strukturiert werden könnte. Noch müssen einige Fragen geklärt werden. Von Vereinen und aus der Politik kommen aber bereits jetzt positive Signale.
Mit dem Projekt «Regionale Sport- und Freizeitregion Laufental-Thierstein» sollen die regionalen Infrastrukturen gemeinsam geplant und genutzt werden um so die Attraktivität der Region zu erhalten bzw. zu erhöhen. Erste Ideen wurden in einem Workshop bereits letztes Jahr gesammelt, bis im Frühling soll es zwei weitere Workshops geben, an welchen Vereine, Politik aber auch die breite Bevölkerung teilnehmen können. Der Idee wird von den Vereinen, aber auch von der Politik bereits jetzt viel Wohlwollen entgegengebracht wie die folgenden Beispiele zeigen:
Jonas Stampfler, Turnverband Dorneck-Thierstein
«Ich denke, dass wir durch die flexible Nutzung freier Turnhallen auch die Trainingsmöglichkeiten im Winter verbessern könnten. Die Leute sind heute mobiler und können in andere Gemeinden fahren, so wären zukünftig auch weniger Neubauten nötig. Es wäre schön, wenn die Nutzung fremder Anlagen einfacher würde, heute ist dies für auswärtige Vereine manchmal schwierig und auch teuer. So wäre es auch einfacher, die Leichtathletik in kleineren Vereinen zu pushen. Es macht einfach mehr Spass, auf einer modernen Anlage wie dieser in Breitenbach zu trainieren. Ich erachte es auch als wichtig, dass die Kultur mit ins Boot geholt wird. Auch diese braucht ihren Platz und soll in die geplanten Strukturen eingebunden werden.»
Andrea Kohler, Schwimmklub Laufen
«Wir vom Schwimmklub nutzen alle regional verfügbaren Anlagen in Laufen, Meltingen und Breitenbach. Genutzt wird die Infrastruktur für Schwimmtrainings, aber auch für Wasserfitnesskurse oder von Schwimmschulen. Auch die Öffentlichkeit kann die Bäder zu gewissen Zeiten nutzen. Wasserfläche ist ein knappes Gut. Grosses Potenzial für einen Ausbau sehe ich nicht, aber immerhin kann die verfügbare Infrastruktur erhalten und die Kosten dafür können geteilt werden. Das Schwimmbad Laufen und die Hallenbäder in Meltingen und Breitenbach werden hauptsächlich von den Gemeinden getragen. Die Gefahr von Schliessungen besteht darum. Begrüssen würde ich auch eine Stelle, welche die Nutzung der Wasserflächen koordiniert und plant.»
Ermando Imondi, Landrat BL
«Die umliegenden Gemeinden müssen sich einfach bewusst sein, dass wir hauptsächlich die Infrastruktur zweier grosser Gemeinden nutzen: Laufen und Breitenbach. Wie wäre es, eine Kurtaxe einzuführen? Das würde dann zu höheren Eintrittspreisen für Externe führen, beispielsweise für das Schwimmbad oder die Eishalle — Gemeinden, die sich finanziell an den Anlagen beteiligen, natürlich ausgeschlossen. Die Gemeinden müssen nicht zum Mitmachen überzeugt werden. Wer externe Infrastruktur nutzt, muss eben mehr zahlen, ganz einfach. Das Laufental kann hier Pionierarbeit leisten und ein System einführen, das im ganzen Kanton Schule machen könnte. Eventuell könnten damit auch Kantonsgelder gelöst werden. Mit klaren Strukturen kann sich die Region auch besser als attraktiver Tourismusort und tolle Wohngegend verkaufen. Entscheidend ist: Es braucht alle Player im Boot.»
Mathias Christ, Laufner Stadtrat
«Momentan sind wir an der Eruierung möglicher Organisationsformen, in welche bestehende und künftige Infrastrukturanlagen überführt werden können. Dabei legen wir grossen Wert darauf, dass unsere Idee im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens diskutiert wird. Denn letztendlich muss das Projekt «Sport- und Freizeitregion Laufental-Thierstein» politisch mehrheitsfähig sein. Ein wichtiges Ziel bei diesem Projekt ist auch: Es sollen Synergien genutzt werden. Der LTA (Laufental-Thierstein Athletics) ist das beste Beispiel dafür, wie regionale Zusammenarbeit funktionieren kann. Der Zeitplan für die Bildung der «Regionalen Sport- und Freizeitregion Laufental-Thierstein» ist sehr ambitioniert: Weitere Workshops folgen und auch der politische Prozess soll bereits im Frühjahr gestartet werden.
Geplant ist, dass die nötigen Gelder ins Budget 2023 aufgenommen werden. Dass es dafür schwierige Zeiten sind, ist auch mir bewusst.»