Neujahrsapéro im Zeichen des Jubiläumsjahres

Der Neujahrsapéro 2025 diente vor allem dazu, das vergangene Jubiläums­jahr auszuläuten. Zudem war die erste Neujahrs­ansprache von Gemeindepräsident Ferdinand Pulver (FDP) zu hören.

Blickt positiv in die Zukunft: Reinachs Gemeindepräsident Ferdinand Pulver (FDP).Foto: Caspar Reimer

«Aus persönlicher Erfahrung sage ich: Es lohnt sich immer, positiv vorwärtszuschauen.» Diesen Rat gab der Reinacher Gemeindepräsident Ferdinand Pulver (FDP) anlässlich seiner Ansprache am Neujahrsapéro im Saal des Gemein­dehauses am vergangenen Sonntag. In ­seiner Rede unterliess er es trotz aller Zuversicht nicht, auf die schwierige finanzielle Situation hinzuweisen, in der sich Reinach befindet: «Ich sehe es in meiner Verantwortung, auf das strukturelle Defizit hinzuweisen, welches unsere Finanzen belastet. Der Gemeinderat hat begonnen, einen Massnahmenplan zu erarbeiten. So viel kann ich sagen: Es wird wehtun. Wir alle müssen den Blick aufs Ganze richten und den Gürtel enger schnallen.» Trotz aller Sorgen gäbe es aber auch die andere Seite der Medaille, bestehe die Stadt vor der Stadt doch aus weit mehr als nur Finanzen: «Reinach gehört zu den Vorzeigegemeinden des Kantons. Reinach lebt, und wir fühlen uns hier zu Hause.»

Digitaler Rundgang und Buch

Der Neujahrsapéro stand diesmal aber mehrheitlich im Zeichen eines Rückblicks. «Er ist gleichzeitig Abschluss der Feierlichkeiten zum 850-Jahr-Jubiläum unserer Gemeinde», so Pulver. Organisator und Koordinator des Jubiläumsjahres war der Verein «366 × 850 Joor Rynach», dessen Vorstand gleichzeitig als Organisationskomitee in Erscheinung trat. Präsident Melchior Buchs liess das Jubiläumsjahr Revue passieren: «Vor einem Jahr waren wir voller Spannung und Erwartung, ob unser Konzept ankommt. Ziel war es, Reinach über das ganze Jahr hinweg in seiner ganzen Vielfalt zu zeigen. Unser Konzept hat funktioniert, was sich daran zeigt, dass die rund 150 Veranstaltungen, die im Rahmen des Jubiläums durchgeführt wurden, alle sehr gut besucht waren.»

Buchs lobte die gute Zusammenarbeit innerhalb des Organisationskomitees: «Es ist die eine Sache, kompetente Leute zusammenzubekommen. Ob es dann menschlich klappt, ist die andere Frage. In unserem Fall war es eine sehr angenehme Zusammenarbeit.» Buchs betonte weiter: «Für das Jubiläumsjahr sind keine Steuergelder verwendet worden. Das Geld kam aus einem Legat, welches die Gemeinde mit der Auflage erhalten hatte, es für einen guten Zweck und für Reinach einzusetzen.» Zwar endet nun das Jubiläumsjahr, doch zwei Projekte begleiten Reinach auch ins Jahr 2025 hinein: So wird der von OK-Mitglied Adrian Billerbeck initiierte Dorfrundgang, der sich als grosser Erfolg erwiesen hat, digitalisiert und steht auch in Zukunft Interessierten zur Verfügung. Weiter wird im kommenden Frühling ein Buch zum Jubiläumsjahr erscheinen: Es bietet einerseits Rückblicke auf 2024, andererseits viele lesenswerte Texte, die Reinach aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

«850 Bilder»

Es war am obersten Reinacher, dem Einwohnerratspräsidenten Paul Meier (FDP), das Jubiläumsjahr mit einem Glöcklein auszuläuten, doch dabei gab es für das Publikum noch eine Überraschung: Er enthüllte ein grosses, aus vielen einzelnen Motiven bestehendes Bild, das im Rahmen des Projekts «850 Bilder» entstanden war: Reinacherinnen und Reinacher waren eingeladen worden, ihre Malkünste beizusteuern. «Von der Spielgruppe bis ins Seniorenzentrum wurde gemalt», so Paul Meier. Finanziert wurde das Projekt durch den Verkauf eines Regenschirms, den Künstler Pierre Riche alias Beda Flury basierend auf dem Jubiläumslogo gestaltet hatte. Auch bei der Zusammenstellung der Bilder zu einem grossen Ganzen legte dieser Hand an. Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsapéro vom Duo Nolua, einem Ensemble aus Gesang und Gitarre.

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