Feuerwerksverbot gefordert

Eine Einwohnerin aus Reinach hat eine Petition gestartet, die Feuerwerke einschränken soll. Das sind ihre Beweggründe und Forderungen.

Farbig aber laut: Wird das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in Reinach künftig eingeschränkt oder gar verboten? Symbolbild: zvg

Wer zum Jahreswechsel im Birstal weilte, bekam es zu sehen und zu hören: In der Region wurden zahlreiche Feuerwerksartikel abgebrannt. Was für manche Personen an Silvester dazugehört, sorgt bei anderen für Kopfschütteln. Denn die Knall- und Lichtkörper lösen nicht bei allen Begeisterung aus – erst recht nicht bei den Tieren.

«Das Geböller rund um Silvester hat ein Ausmass erreicht, welches kaum zu rechtfertigen ist», schreibt Françoise Gerhart Messikommer aus Reinach im Text ihrer Petition. Der Lärm – bereits Tage vor dem Jahreswechsel – sowie die Feuerwerksreste am Tag danach würden zeigen, dass an die Vernunft zu appellieren nicht ausreiche. «Es braucht greifbare und für alle erträgliche Massnahmen gegen diesen Lärm und das in grossem Ausmass auftretende Littering», ist sich Gerhart sicher. Sie fordert den Reinacher Gemeinde- und Einwohnerrat dazu auf, die nötigen Massnahmen zu ergreifen. Dazu hat sie eine Online-Petition gestartet. Nach fünf Tagen haben über 200 Personen die Petition unterschrieben, 126 davon bereits am ersten Tag der Aufschaltung.

Die Rückmeldungen aus ihrem Umfeld hätten sie zu diesem Schritt veranlasst, erklärt Gerhart. Sie ist Besitzerin von zwei Hunden und Mitglied der Facebook-Gruppe «Hundefreunde Baselland & ­Baselstadt». Einer ihrer Hunde habe Angst vor Feuerwerk. Deshalb musste sie ihn in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar wegen des lauten Geknalles stundenlang beruhigen. Ein Schicksal, das wohl viele Besitzerinnen und Besitzer bestens kennen würden.

Kein allgemeines Verbot gefordert

Neben dem Geknalle, das nicht nur ihre Hunde, sondern auch sie persönlich störe, ist der 65‑Jährigen auch das mit dem Abbrennen von Feuerwerk einhergehende Littering ein Dorn im Auge. Am 1. Januar sind die Strassen und Plätze in den Gemeinden übersät mit abgebrannter Pyrotechnik. In den sozialen Netzwerken machen Bilder von Verwüstung und Abfallbergen die Runde. Auch in ihrem Garten seien mehrere Holzstiele von abgebrannten Raketen gelandet, sagt Gerhart, die im Mischeli-Quartier wohnt.

Damit soll jetzt Schluss sein. Die Petition werde wohl noch im Januar an den Gemeinde- und den Einwohnerrat von Reinach übergeben. Konkrete Massnahmen sind in der Petition nicht aufgelistet, Gerhart hat aber klare Vorstellungen: Sie fordert eine zeitliche und räumliche Beschränkung, wann und wo in Reinach Feuerwerk abgebrannt werden darf. In der Nähe von Tieren und Altersheimen (beispielsweise beim Tierpark) soll das Abbrennen grundsätzlich untersagt sein.

Es brauche eine Lösung, die für alle erträglich sei. «Ich möchte niemandem die Freude am Feuerwerk wegnehmen», betont Gerhart, die aber auch einem generellen Verbot nicht abgeneigt wäre. Man könne sich dem Feuerwerk nicht entziehen, sagt Gerhart. Dabei habe das Abbrennen von Raketen und Knallkörpern an Silvester gar keine Tradition in der Schweiz, meint sie. Anders sei dies am 1. August. Deshalb flüchte sie jeweils einige Tage vor dem Schweizer Nationalfeiertag ins nahe Ausland und kehre erst nach den Feierlichkeiten wieder zurück.

Gerhart hofft, dass sie mit ihrer Petition Gehör findet. Ihr sei bewusst, dass das Thema für Politikerinnen und Politiker heikel sein könne. Trotzdem ist sie zuversichtlich, dass ein teilweises Verbot umsetzbar ist. «Ich denke, die Einwohnerräte haben die Situation auch mitbekommen», sagt sie. So könne es schliesslich nicht weitergehen. Darum habe sie sich nun auch entschlossen, mit der Petition etwas verändern zu wollen: «Man kann nicht immer nur die Faust im Sack machen.»

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