Bläsermusik nach argentinischer Art
Zu ihrem Jahreskonzert entführte die Musikgesellschaft Konkordia Reinach die Zuhörer nach Argentinien. Der Verein spielte auf gewohnt hohem Niveau.
Die MG Reinach zählt zu den besten ihrer Art in der Region. Dass dem so ist, hat das Orchester am Wochenende anlässlich ihres Jahreskonzerts wieder unter Beweis gestellt. Mit dem diesjährigen Programm betrat die Musikgesellschaft unter der Leitung des neuen, aus Argentinien stammenden Dirigenten Miguel Etchegoncelay für eine Blasmusik eher ungewohnte musikalische Sphären. Bei der titelgebenden Komposition «Vientos y Tangos» handelt es sich um einen anspruchsvollen Mix als lateinamerikanischen und insbesondere argentinischen Rhythmen, marschähnlichen Passagen und ganz modernen Klängen, wie man sie vielleicht an einem Technofestival erwarten würde. Musik also, die keineswegs einfach konsumierbar, aber dafür vielschichtig, gehaltvoll und interessant daherkommt. Weniger subtil, dafür romantisch hörte sich etwa der «Street Tango» an, der im Saal lateinamerikanisches Ambiente aufkommen liess.
Lob für den Dirigenten
Mit dem diesjährigen Konzert hat der neue Dirigent seine Herkunft zum Thema gemacht: Miguel Etchegoncelay wurde 1970 in Argentinien geboren und lebt seit 2002 in Frankreich. Seither hat er in der Region diverse Orchester dirigiert und kennt sich in der Blasmusikszene weltweit bestens aus. In Reinach angefangen hatte er erst im Januar dieses Jahres und trotz der relativ kurzen Vorbereitungszeit hat das Orchester ein gutes Konzert abgeliefert.
Für die Musikerinnen und Musiker aus Reinach ist dies scheinbar der Normalfall: «Die Vorbereitungszeit vor dem Jahreskonzert ist in der Tat immer recht kurz. Wir haben in den letzten Jahren immer anspruchsvolle Stücke gespielt und sind uns dieses Level gewohnt», sagt Vereinspräsident Urban Roth. Dabei unterlässt er es nicht, den neuen Dirigenten zu loben: «Miguel Etchegoncelay ist fachlich ein sehr guter Dirigent. Hinzu kommt, dass er mit seiner Art sehr gut zu uns passt und didaktisch hervorragend vorgeht.»
Nachwuchs gesichert
Wie traditionsgemäss üblich wurde das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Konkordia Reinach vom Blasorchester der Musikschule Reinach unter der Leitung von Matthias Kümin umrahmt. Unterstützt wurden die jungen Musikerinnen und Musiker von der Band MadeByK, die selber aus dem Kreis der Musikschule Reinach entstanden ist. Für die Konkordia sind die jungen Musiker eine Nachwuchsgarantie: «Vor ein paar Jahren gab es im Blasorchester der Musikschule einen Taucher, den auch wir in der Folge gespürt haben», berichtet Vereinspräsident Roth. Inzwischen habe sich das junge Blasorchester aber wieder gefangen und einige ganz Junge haben laut Musikschule eben damit begonnen, ein Blasinstrument zu erlernen. «Demnach sind wir recht optimistisch und stehen im Vergleich zu anderen Gemeinden recht gut da.» Insgesamt spielen bei der Konkordia rund 50 Personen mit. Das nächste Mal ist die Musikgesellschaft Konkordia im Mai an der Erstkommunion, am Banntag und am 21. Juni am Feierabendkonzert in der Kirche St. Nikolaus zu hören. Ausserdem nimmt das Orchester ebenfalls im Juni an einem Wettbewerb im Rahmen des Musiktages Bretzwil-Lauwil teil.