Wieder bleibt «nur» die Silbermedaille

Sm’Aesch Pfeffingen verliert zu Hause das vierte Spiel gegen Neuchâtel – und damit auch den Meistertitel.

Vizemeisterinnen: Die Enttäuschung ist dem Team trotz des zweiten Platzes anzusehen. Foto: Sacha Grossenbacher
Vizemeisterinnen: Die Enttäuschung ist dem Team trotz des zweiten Platzes anzusehen. Foto: Sacha Grossenbacher

Matchball Neuchâtel UC (NUC). Diese Ausgangslage war nach der Qualifikationsrunde im Vorfeld der Serie schon zu erwarten gewesen. Doch nach der starken Leistung zu Hause im zweiten Spiel konnte es an Spiel vier am Ostermontag wieder zu einem heissen Kampf zwischen den beiden Teams kommen. Die Voraussetzungen waren nahezu die gleichen: Sm’Aesch lag in der Serie mit einem Spiel hinten, die Löhrenackerhalle war bis auf den letzten Platz besetzt und die Stimmung erneut gigantisch.

Die Startphase des Spiels gestaltete sich, wie über weite Strecken des gesamten Spiels, spannend. Sm’Aesch wirkte konzentrierter als noch im letzten Spiel in Neuenburg und die Blockarbeit war wieder besser geworden. Auch das Service-Problem konnte erfolgreich behoben werden, sodass NUC nicht problemlos ihr starkes Angriffsspiel aufziehen konnte. Doch die Neuenburgerinnen wären nicht umsonst die Favoritinnen, wenn ihnen dagegen kein Mittel einfallen würde. Sie schafften es immer wieder, den Ball im gegnerischen Feld unterzu- bringen, auch weil bei Sm’Aesch das ­Timing oft nicht passte. Trainer Andi Vollmer reagierte mit einem Zustellerwechsel und brachte Vilma Andersson für Méline Pierret. «Wir haben anfangs keine gute Connection hinbekommen, auch weil NUC Méline gut lesen konnte. Deswegen mussten wir reagieren und wechseln.» Auch die Schweizer Angreiferin Sarah van Rooij betrat gegen Ende des ersten Satzes das Feld, auch wenn man ihr ihre Verletzung über das ganze Spiel anmerkte. Zumal NUC sich die Aussenangreiferin oft bei den Aufschlägen ausguckte und sie sichtlich Probleme damit hatte. Kurz vor Ende des ersten Satzes kam Sm’Aesch zwar bis auf zwei Punkte heran, verlor den Satz dann aber mit 20:25.

Zweiter starker Satz wie beim letzten Heimspiel

Der zweite Satz erinnerte stark an das letzte Heimspiel. Zwar schenkten sich hier beide Team nichts, doch kurzzeitig gelang es Sm’Aesch, sich in den bekannten Flow zu spielen. Sie schafften es, sich einige Punkte abzusetzen, und erspielten sich beim Stand von 24:19 den Satzball, der von Topscorerin Madison Duello verwandelt wurde. Bei einem Satzstand von 1:1 zeigte sich dann aber NUCs Übermacht wieder deutlich. Damit versetzten sie die vielen mitgereisten Neuenburger Fans in Euphorie, von der sich die Spielerinnen zum deutlichen 15:25-Satzsieg tragen liessen. Nun wurde es spannend. Sm’Aesch musste den nächsten Satz gewinnen.

Zu Beginn zeigte sich aber das gleiche ausgeglichene Bild wie die Sätze zuvor. Sm’Aeschs nachgelassene Blockarbeit konnte gegen die kraftvollen Angriffe der Neuenburgerinnen kaum noch etwas ausrichten. Und auch NUCs Abwehr­arbeit war ein essenzieller Part, dass die Baselbieterinnen hier wieder in den Rückstand gerieten, den sie nicht mehr aufholen konnten. Das Spiel endete nach hoch spannenden Schlussminuten, als NUC den Satz mit 23:25 und damit die Meisterschaft für sich entschied.

Tränen beim Heimteam, Jubel bei den Gästen

Die Enttäuschung war dem Heimteam nach dem Spiel deutlich anzusehen. Noch minutenlang nach Abpfiff waren auf vielen Gesichtern Tränen zu sehen. Auf der anderen Seiten wurde NUC verdient unter grossem Jubel der Pokal überreicht. Für Trainer Vollmer ist es das letzte Spiel für Sm’Aesch gewesen. Auch wenn es am Ende wieder nur für die Vizemeisterschaft reichte, gibt er sich nach dem Spiel zufrieden: «Wir mussten heute alles aufs Feld werfen. Unser Herz, aber auch unsere Körper und unsere Einstellung. Und das haben wir geschafft. Ich bin zufrieden mit unserer Teamleistung. NUC war in allen Elementen einfach etwas besser und konstanter.»

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