Unterschriften für eine nachhaltige Aescher Energiezukunft

Die Einwohnergemeinde und die Bürgergemeinde Aesch und Primeo Energie unterzeichneten am Freitag die Verträge für den Wärmeverbund mit der Holzheizzentrale am Weidenring.

Vertragsunterzeichnung: (v. l.) Roman Cueni, Leiter Gemeindeverwaltung Aesch, Cédric Christmann, CEO Primeo Energie, Eveline Sprecher, Gemeindepräsidentin Aesch, Matthias Preiswerk, Präsident Bürgergemeinde, Thomas Häring, Bürgergemeinde, und Michael Schneider, Geschäftsführer Primeo Wärme AG. Foto: zvg / Primeo Energie

Der heutige Tag sei ein Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen und erneuerbaren Energiezukunft in Aesch, betonten die Vertretungen der Einwohnergemeinde Aesch, der Bürgergemeinde Aesch und von Primeo Energie am Freitagmorgen auf der Gemeindeverwaltung im Schloss. Die drei Parteien unterschrieben die für den Bau und Betrieb des Wärmeverbundes notwendigen Verträge.

Das Herzstück des Wärmeverbundes ist die Holzheizzentrale im Gewerbegebiet am Weidenring. Darin vorgesehen sind zwei Heizkessel für Holzhackschnitzel mit einer Leistung von jeweils 1,2 und 2,4 Megawatt und die dazugehörigen Elektrofilteranlagen. Eine Wärmepumpe mit rund einem Megawatt Leistung nutzt im Sommer die Aussenluft und im Winter die Abgaskondensation der beiden Heizkessel als Energiequelle. Ein Ölkessel dient als Redundanz und soll zu Spitzenlasten die dann nötige zusätzliche Wärme liefern. Insgesamt hat die Anlage eine erneuerbare Leistung von rund 4,6 Megawatt. Inklusive Ölkessel liegt die Wärmeleistung bei 6,8 Megawatt.

Holz aus Aesch für Aesch

Der Wärmeverbund sei eine von mehreren Massnahmen, um Aesch im Rahmen des Energiesachplans zu dekarbonisieren, erklärte Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher (SP). Der Wärmeverbund alleine reiche dafür nicht. Die Gemeinde wolle sich breit aufstellen, um nicht in Abhängigkeiten zu geraten. Potenzial sehe die Gemeinde unter anderem auf Dächern für Photovoltaik, betonte Sprecher. Die Gemeinde wolle dafür weiterhin auch Private unterstützen. Primeo-Energie-CEO Cédric Christmann sprach von einem «riesigen Schritt» und bedankte sich bei der Einwohner- und Bürgergemeinde für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das Holz für die Wärmeproduktion stammt unter anderem aus dem Forstrevier der Bürgergemeinde Aesch. Bereits heute liefert diese Holzschnitzel für die Wärmeproduktion nach Basel. Mit dem Rohstoff aus der Nähe könnten insgesamt 3000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden, rechnete Christmann vor.

Die ersten baulichen Eingriffe für den Wärmeverbund Aesch begannen mit dem Leitungsbau in der Arlesheimerstrasse. Es habe auch schon Reaktionen aus der Bevölkerung gegeben, verriet Eveline Sprecher. Im fortlaufenden Prozess zur vollständigen Realisation des Wärmeverbundes werde es neben dem Bau der Holzheizzentrale weitere Leitungsbauten dem Strassennetz entlang geben, betonten die Verantwortlichen von Primeo Energie. CEO Cédric Christmann bedankte sich schon jetzt bei der Bevölkerung für deren Geduld. «Wir werden schauen, dass es geordnet funktioniert und möglichst schnell geht.»

Bürgergemeinde will langfristig denken

Die Bürgergemeinde Aesch bewege sich mit dem Wärmeverbund auf ungewohntem Terrain, gab Präsident Matthias Preiswerk zu bedenken. «Für uns ist das eine riesige Geschichte. Die nächsten Generationen werden viel Freude daran haben.» Die Bürgergemeinde ist für die Ermöglichung des Wärmeverbundes finanziell grosszügig in Vorleistung gegangen. Wie im Wald wolle die Bürgergemeinde mit dem Wärmeverbund auch in Sachen Energie langfristig denken, sagte Preiswerk.

Der Wärmeverbund soll in einem ersten Schritt Neubauten im Norden von Aesch versorgen. Danach ist geplant, das Netz in mehreren Etappen auf die restlichen Gemeindegebiete auszuweiten. Hierbei werden auch bereits bestehende Wärmeverbünde an das neue Fernwärmenetz angeschlossen. Die Einwohnergemeinde wird im Herbst 2025 mit dem Schulhaus Schützenmatt einer der ersten Kunden des Wärmeverbundes sein.

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