Regentanz statt Badespass
Das Tension-Festival musste dieses Jahr mit dem Wetter kämpfen. Welche Auswirkungen der Regen hat, ist noch ungewiss.
Elektronische Musik im Gartenbad: Das Konzept des Tension-Festivals ist schnell erklärt. Freundinnen und Freunde der elektronischen Musik können diese zwei Tage im Gartenbad St. Jakob zelebrieren. Die Kombination aus Tanzfläche und Wasserrutsche findet man sonst an keinem Ort in der Schweiz in dieser Art und Weise. Das Tension-Festival fand dieses Jahr am 29. und 30. Juli statt.
Am frühen Samstagnachmittag finden bereits die ersten Gruppen an der Tramhaltestelle St. Jakob zusammen. Gut gelaunt bereiten sie sich mit einem Bier in der Hand aufs Festival vor. Noch hält das Wetter. Die dunklen Wolken ziehen jedoch schnell auf. Auf dem Weg am Gartenbadeingang vorbei sind bereits die ersten Bassklänge zu vernehmen.
Das Festival hat sich im hinteren Bereich des Geländes eingerichtet und verfügt somit auch über einen eigenen Eingang. An der Eintrittskontrolle müssen die mitgebrachten Regenschirme abgegeben werden. Die Mitarbeitenden bieten den Besucherinnen und Besuchern allerdings gratis Regenponchos an. «Nimm einen», fordert eine Frau ihren Kollegen auf. «Der Regen kommt bestimmt.»
Das Gartenbad als Plan B
Das abgetrennte Gelände im Gartenbad lässt umgehend Festival-Stimmung aufkommen. Essensstände, aufgebaute Bars und die Bühnen prägen das erwartete Bild. Dass man in einem Gartenbad ist, fällt jedoch trotzdem auf. Die Beachvolleyballfelder wurden zur gemütlichen Sitzoption, der sogenannten «Beach Chillout Area», umfunktioniert. Gestartet hat das Tension einige Nummern kleiner, als es heute ist. Vor zwölf Jahren begann alles als eintägige Party in verschiedenen Basler Nachtclubs. 2013 zog es das Festival aufs Gelände neben der St. Jakobs-Halle. Aufgrund von Umbauarbeiten war dieses Areal jedoch 2016 nicht verfügbar. Da kam die Idee mit dem Gartenbad auf und seitdem findet das Festival im «Joggeli-Bad» statt.
Einzigartig am Tension-Festival ist die Möglichkeit, während des Raves, wie eine solche Veranstaltung mit elektronischer Musik genannt wird, ins Wasser zu springen. Die Besucherinnen und Besucher haben bis um 21 Uhr einen Zugang zum grossen Becken mit den Rutschbahnen. Der restliche Bereich des Gartenbads ist nicht für das Festival vorgesehen.
Der Badespass steht an diesem Samstag allerdings nicht im Zentrum. Plötzlich setzt der Platzregen ein. Die Plätze unter den Sonnenschirmen und den Sonnensegeln werden beliebt, da sie etwas Schutz vor dem Regen bieten. Nur noch vereinzelte Personen tanzen zu den elektronischen Klängen vor der Bühne. Der allgemeinen Stimmung kann der Regen jedoch nichts anhaben. «Wir sind ja im Trockenen. Alles ist gut», antwortet die Gruppe unter einem Sonnenschirm auf die Frage, ob der Regen sie störe. «Der Regen ist unschön», sagt Sebastian Schmidt von der Tension GmbH. Auf ein solches Festival arbeite man ein Jahr hin, aber das Wetter könne man nicht beeinflussen. Der Regen könnte auch finanzielle Auswirkungen haben. «Wir rechnen damit, dass nicht alle Personen auftauchen, die ein Ticket haben. Menschen tanzen lieber in der Sonne als im Regen», sagt Schmidt.
Weniger Menschen bedeuten weniger Konsum an den Ständen. Die Stimmung am Festival sei trotz des Regens gut. Dass Schmidt mit dieser Einschätzung zur Stimmung richtig liegt, zeigen die vielen Lacher, das ständig wahrzunehmende, überschwängliche Anstossen und die Menschen, die dem Regen auf der Tanzfläche trotzen.
Am zweiten Tag hat das Festival wesentlich mehr Glück mit dem Wetter. Am Sonntag zeigt sich die Sonne.