Nicht hell, aber auch nicht ganz dunkel
Weniger heizen, weniger Strassenbeleuchtung und im Werkunterricht keine elektrischen Maschinen – die Gemeinden sparen vorsorglich Strom und Energie.
Zwar sagen aktuelle Szenarien, dass die Schweiz wahrscheinlich von einer Strom- und Energiemangellage verschont bleibt, trotzdem haben die Gemeinden im Birseck und Dorneck Massnahmen beschlossen oder bereits ergriffen, um einen Beitrag zum Strom- und Energiesparen zu leisten. Fast einheitlich treffen die Gemeinden zum Sparen Massnahmen bei der Beleuchtung und beim Heizen von gemeindeeigenen Räumlichkeiten. Damit orientieren sie sich an den Empfehlungen der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren.
Pfeffingen schaltet die Strassenbeleuchtung in den frühen Morgenstunden komplett aus. Für alle kommunalen Gebäude hat der Pfeffinger Gemeinderat beschlossen, die Raumtemperatur grundsätzlich auf 20 Grad zu begrenzen und in nicht oder nur unregelmässig genutzten Räumen die Temperatur weiter abzusenken. Im Hinblick auf die Advents- und Weihnachtszeit sollen die Weihnachtssterne entlang der Pfeffinger Hauptstrasse zwar aufgehängt, aber nicht beleuchtet werden. Generell wird in allen Innen- und Aussenbereichen der gemeindeeigenen Bauten auf elektrisch beleuchtete Advents- und Weihnachtsdekorationen verzichtet. Auch die Ruinenbeleuchtung bleibt ausgeschaltet.
In Dornach werden Schulzimmer und Büroräume der Gemeindeverwaltung nur noch auf maximal 19 Grad geheizt. In Sporthallen wird es in diesem Winter maximal 16 Grad warm sein. Wie von der Energiedirektorenkonferenz empfohlen, löscht auch Dornach zwischen 23 Uhr und 5.30 Uhr die öffentliche Beleuchtung mit Ausnahme von Fussgängerstreifen auf Kantonsstrassen. In der Adventszeit wird nur noch einer von vier Weihnachtsbäumen beleuchtet. Die anderen drei werden alternativ geschmückt, kündigt die zuständige Gemeinderätin Janine Eggs an. In den gemeindeeigenen Gebäuden, darunter auch in Schulen, wird es heuer gar keine Weihnachtsbeleuchtungen geben. Der Dornacher Gemeinderat befindet sich auch im Austausch mit dem SC Dornach. Ziel sei es, dass die Betriebszeiten der Flutlichtanlagen auf den Sportplätzen reduziert werden. Die Dornacher Schulen werden angewiesen, im Werk- und Handarbeitsunterricht auf das Benützen von elektrischen Maschinen zu verzichten und Alternativen dafür zu suchen. Das Wasser im Hallenbad wird nur auf 26 Grad geheizt.
Strassenbeleuchtung muss mit dem Kanton abgesprochen werden
Dank moderner LED-Leuchten müsse Reinach nicht auf Strassenbeleuchtung verzichten, erklärt Gemeinderätin Doris Vögeli auf Anfrage. Ein Drittel der Strassenlampen könne in der Nacht auf 15 Prozent der Leistung gedimmt werden. Vögeli erinnert daran, dass eine Abschaltung der Strassenbeleuchtung mit dem Kanton abgesprochen werden müsste, da die Stromzuführung nicht zwischen Kantons- und Gemeindestrassen aufgetrennt ist. «Ebenso gilt es auch den Aspekt der Sicherheit zu berücksichtigen», mahnt Vögeli. Die grössten Stromfresser der Gemeinde Reinach seien das Gemeindehaus und die Schulanlage Fiechten. Während beim Gemeindehaus unter anderem mit dem Abstellen des Brunnenspiels einfach Energie und Strom gespart werden kann, sei dies bei der Schulanlage komplexer, aber dennoch in Arbeit, berichtet die zuständige Gemeinderätin.
Aesch stellt die Strassenbeleuchtung auf den Gemeindestrasse zwischen 0.30 und 5 Uhr ganz ab. Von sonst fünf Weihnachtsbäumen werden dieses Jahr nur drei kleinere Weihnachtsbäume aufgestellt und im reduzierten Umfang beleuchtet. Auch die Weihnachtsbeleuchtung im Dorf wird reduziert, teilt Kommunikationsleiter Joël Gernet mit.
Münchenstein verzichtet komplett auf eine gemeindeeigene Weihnachtsbeleuchtung mit zum Beispiel Weihnachtsbäumen. Die Räumlichkeiten werden auf maximal 20 Grad geheizt. Zusätzlich werden mobile Klima- oder Heizgeräte in gemeindeeigenen Liegenschaften verboten. Das seien kleine Punkte in einem umfassenden Massnahmenkatalog zum Thema Energieplanung von Münchenstein.
Weihnachtsmärkte werden durchgeführt
Ob in Aesch, Arlesheim oder Reinach – die Weihnachtsmärkte werden trotz der angespannten Situation durchgeführt. Der Weihnachtsmarkt laufe seit jeher mit einem Minimum an Stromverbrauch, schreibt Isabelle Wipf, Co-Präsidentin Verein Attraktives Aesch. Auf das kommende Jahr hin werde der Verein für den Weihnachtsmarkt LED-Girlanden besorgen.
Auch die Organisatoren des Arleser Weihnachtsmarktes unterstreichen, dass sie bereits in der Vergangenheit bei Neuanschaffungen auf LED gesetzt hätten. «Von unserer Seite werden die Stände nur über eine Lichtergirlande mit LEDs mit Licht versorgt, plus wird der Dom mit einem Scheinwerfer beleuchtet.»