Muggenbergtunnel: Komitee N18 erhöht den Druck
Die Korridorstudie im Laufental soll erst der Anfang sein: Das Komitee N18 formuliert neue Forderungen.
Als Autofahrer fühlt man sich zwischen Angenstein und Delsberg in die Vergangenheit zurückversetzt. Noch immer verläuft der Verkehr grösstenteils durch Dörfer, was zu einer Überlastung führt. Für das Komitee N18 muss damit endlich Schluss sein: Es fordert vom Bund, unverzüglich mit der Projektierung des Muggenbergtunnels, der von Angenstein bis vor den Eggfluetunnel führen soll, zu beginnen. Das Komitee – unter Schirmherrschaft der Handelskammer beider Basel – konnte bereits Erfolge verbuchen. 2020 war die damalige H18 an den Bund übergegangen. Von neun damals übernommenen Projekten verfolgte das Bundesamt für Strassen (Astra) drei weiter. Zu diesen gehört neben zwei Projekten in der Ostschweiz auch die Engpassbeseitigung auf der nun N18 genannten Strasse.
Im Dezember stellte der Bund eine Korridorstudie für die Strecke zwischen der Verzweigung Hagnau und Delémont vor. Die Studie war vom Astra gemeinsam mit Baselland, Solothurn und Jura sowie den betroffenen Gemeinden erstellt worden. Ergebnis der Bemühungen ist, dass ein zweiröhriger Muggenbergtunnel, eine Zentrumsentlastung von Laufen und in Delsberg eine kurze Umfahrung in Erwägung gezogen werden sollen. Der Zeithorizont ist «mittel- bis langfristig». Vorerst soll der Fokus auf eine Verbesserung des Fuss- und Veloverkehrs, des öffentlichen Verkehrs und der Verkehrssicherheit liegen.
Von der Korridorstudie zur Machbarkeitsstudie
«Mit der Korridorstudie beginnt die Arbeit erst und der Weg zu einem fertigen Bauprojekt ist lang», sagte Martin Dätwyler am Montagabend in Laufen. Der Komiteepräsident, FDP-Landrat und Direktor der Handelskammer beider Basel blickte in den mit Sympathisanten und Komiteemitgliedern gefüllten Saal im Alten Schlachthuus. Am 3. Mobilitätsforum Laufental-Thierstein-Jura stellte das Komitee neue Forderungen an den Bund. Neben dem Muggenbergtunnel sind dies eine Schliessung der Lücken beim Fuss- und Veloverkehr und eine Klärung der offenen Fragen zu den Umfahrungen Zwingen/Laufen und Delémont.
Nach der Publikation der Studie äusserten sich die Kantone Baselland und Solothurn positiv. Gestern bekräftigten der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber, der jurassische Umweltdirektor David Eray und Pascal Stebler, Abteilungsleiter Verkehrsplanung Solothurn, sich für die N18 einzusetzen. Die Baselbieter SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger, wie mehrere bürgerliche Bundesparlamentarier Komiteemitglied, betonte: «Nach der Korridorstudie muss nun die Machbarkeitsstudie kommen.» Das Komitee hielt die Forderungen auf einem Plakat fest, das von 170 Forumsteilnehmenden unterschrieben wurde. Direkt dem Astra vor Ort konnte es das Komitee nicht übergeben, da das Bundesamt nicht vertreten war. «Das ist bedauerlich, aber auch verständlich», sagte Dätwyler. Damit spielte er auf das Nein des Schweizer Stimmvolks vom vergangenen November zum Autobahnausbau an. Viele Planungen des Astra wurden damit über den Haufen geworfen.
Volks-Nein bringt Planung des Astra durcheinander
Just am Tag nach dem Forum äussert sich das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Verkehr (Uvek) zum weiteren Vorgehen nach der verlorenen Abstimmung. Die Worte in der Medienmitteilung sind wenig verheissungsvoll, denn man habe entschieden, «die geplanten Infrastrukturprojekte für Strasse und Schiene zu überprüfen». «Es soll untersucht werden, welche Infrastrukturprojekte für die Schweiz Priorität aufweisen und welche allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden sollen.»
Vor diesem Hintergrund scheint es umso wichtiger, dass sich die gesamte Region in den kommenden Monaten um die N18 bemüht. Ziel ist das nächste strategische Entwicklungsprogramm des Bundes, das im Frühling 2026 in die Vernehmlassung gehen soll.