Mit unbekannter Verspätung

Trotz Halbstundentakt nach Biel fahren die Schnellzüge vielleicht auch nach 2035 in Dornach-Arlesheim vorbei.

Kein Halt: Der Bahnhof Dornach-Arlesheim bleibt bis auf weiteres ein Durchfahrtsbahnhof für Schnellzüge. Foto: Kenneth Nars

Die Anbindung von Basel an die Westschweiz via Bahn wird verstärkt. Dank des Doppelspurausbaus bei Duggingen und Grellingen fahren ab Dezember 2025 halbstündlich Schnellzüge durch das Laufental. In einer Mitteilung vom Mittwoch haben die SBB und die BLS den geplanten Halbstundentakt zur Tatsache erklärt. Wer vom Ausbau nicht profitieren wird: der Bahnhof Dornach-Arlesheim.

Dies, obwohl Landrat Jan Kirchmayr (SP) und die Solothurner Kantonsrätin Janine Eggs (Grüne) im Dezember 2022 in ihren Parlamenten gleichlautende Vorstösse eingereicht haben. In diesen forderten sie von den Regierungen, dass die Schnellzüge künftig auch am bikantonalen Bahnhof Dornach-Arlesheim halten. Sowohl im Solothurner Parlament als auch im Landrat erhielten die Anträge viel Zustimmung. Trotzdem: Eine Umsetzung ist bisher nicht in Sicht.

Baselbieter Regierung weiss von nichts

Simon Rüttimann, Sprecher der Bau- und Umweltschutzdirektion Baselland (BUD), sagt zum Schnellzughalt in Dornach-Arlesheim: «Dass in Dornach ab Dezember 2025 Schnellzüge halten würden, war gar nie ein Thema.» Wenn, dann käme die Haltestelle per 2035 infrage. Geplant sei aber auch das nicht. Er schliesst: «Ein realistischer Zeitpunkt für eine Fernhaltestelle in Dornach kann zum heutigen Zeitpunkt leider nicht genannt werden.»

Dass die Anträge der beiden Kantone beim Bund offensichtlich nicht auf offene Ohren gestossen sind, ärgert Kirchmayr: «Der Bund soll jetzt seine Hausaufgaben machen und die Forderungen der beiden Kantonsparlamente umsetzen.» Wenn beim Bund davon gesprochen werde, die Agglomerationen zu stärken, dann brauche es in der Agglo auch vernünftige Bahnanschlüsse, so Kirchmayr. Ihm ist klar, dass die Umsetzung solcher Pläne lange dauert. Doch nun ist fraglich, ob Dornach-Arlesheim per 2035 überhaupt einen Schnellzughalt erhält. «Das geht so nicht», sagt der Landrat. Und auch wenn die Haltestelle im Jahr 2035 käme: «Schon das wäre viel zu spät.»

Kritik kommt auch aus Solothurn

Die Solothurner Kantonsrätin Janine Eggs (Grüne), selbst Dornacherin, zeigt sich ebenfalls verwundert, dass der Schnellzughalt per 2035 bei den SBB nicht eingeplant ist. Wie es um die Gespräche zwischen der Regierung und den SBB steht, weiss Eggs nicht. Sie hofft, dass diese im Gange sind. Schliesslich wisse die Regierung um die langen Vorlaufzeiten. Einen Schnellzughalt am Bahnhof Dornach-Arlesheim vor 2035 würde sie begrüssen, «aber da muss man auch realistisch sein». Im Auftrag der Solothurner Regierungsrätin Sandra Kolly schreibt Kantonsingenieur Roger Schibler, ob der Schnellzughalt in Dornach-Arlesheim per 2035 komme, werde voraussichtlich 2026 kommuniziert. Die Planung zum Angebotskonzept 2035 sei noch nicht abgeschlossen. Doch auch ein anderer Punkt in der Medienmitteilung der SBB und der BLS lässt aufhorchen: Der Schnellzug der SBB – der IC51 – wird ab dem Fahrplanwechsel 2025 nur bis nach Lausanne verlängert und nicht bis nach Genf, wie ursprünglich angekündigt. Darauf angesprochen, beschwichtigt Rüttimann von der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion: «Gestorben ist die Direktverbindung zwischen Basel und Genf keineswegs.» Der Ausbau der Doppelspur im Laufental ist der erste Schritt zum Ausbau der Strecke von Basel bis Genf. Bis die Strecke in Betrieb genommen werden könne, dauere es aber noch bis 2035. Zuerst müssten noch einige Infrastrukturausbauten zwischen Biel und Genf getätigt werden.

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