Grüne fordern ökologischere Mobilität für die Birsstadt

Eine Arbeitsgruppe aus grünen Politikern fordert in der Birsstadt mehr Tempo 30, neue Velorouten und ÖV-Erschliessungen.

Überlastete Strassen: Auf der viel befahrenen Bruggstrasse zwischen Dornach und Reinach kommt es in den Stosszeiten regelmässig zu Verkehrsüberlastungen.  Foto: Tobias Gfeller
Überlastete Strassen: Auf der viel befahrenen Bruggstrasse zwischen Dornach und Reinach kommt es in den Stosszeiten regelmässig zu Verkehrsüberlastungen. Foto: Tobias Gfeller

Der Verein Birsstadt steht am Anfang der Erarbeitung des Mobilitätskonzepts, das aufzeigen soll, wie die Mobilität im wachsenden Raum zwischen Duggingen und Birsfelden künftig funktionieren soll. Nun prescht eine Gruppe grüner Politikerinnen und Politiker vor, die eine ökologischere Mobilität fordern. Der ÖV-, Velo- und Fussgängerverkehr sollen verstärkt gefördert werden. Die Entwicklung in der Infrastruktur solle vermehrt auf bestehende Verkehrsanbindungen angepasst werden. Neue Erschliessungen seien zu vermeiden. Marco Agostini, grüner Landrat aus Pfeffingen, nennt dabei das Entwicklungsgebiet Aesch Soleil als negatives Beispiel, weil dieses bei der Entstehung verkehrstechnisch zu schlecht angeschlossen gewesen sei.

Im Bereich des motorisierten Individualverkehrs fordert die Gruppe «Grüne Mobilität Birsstadt», zu der neben Marco Agostini unter anderem auch der ehemalige Arlesheimer Gemeindepräsident Karl-Heinz Zeller und die Reinacher Einwohnerrätin Katrin Joos gehören, bei Strassensanierungen Baumpflanzungen, Begegnungsorte und Lärmreduktionen und generell Tempo 30 in Pfeffingen und auf den Ortsdurchfahrten Münchenstein, Aesch und Birsfelden. Für den Veloverkehr brauche es neue Velorouten sowie mehr Abstellplätze an S-Bahn-Haltestellen. Beim öffentlichen Verkehr fordert die Gruppe Schnellbusverbindungen zwischen dem Innovationspark Allschwil-Basel und Uptown Basel in Arlesheim sowie zwischen Therwil, Reinach und Dornach. Die S3 nach Aesch und Laufen soll künftig im Viertelstundentakt verkehren.


Tempo 30 ist umstritten
Die Gruppe fordert im Rahmen des Mobilitätskonzepts eine aktive Mitwirkung durch die Bevölkerung und die Parteien. Gemäss Reinachs Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP), der den Verein Birsstadt präsidiert, sei diese garantiert. Auch sei es stets möglich, mit Ideen an den Verein Birsstadt heranzutreten. Mit der Art und Weise, mit der Vehemenz, wie die Forderungen schon zu Beginn vorgetragen werden, hat Buchs aber Mühe. Den Forderungen nach besseren Velorouten oder einer neuen ÖV-Verbindung auf der oftmals verstopften Bruggstrasse durch Reinach könne er viel Positives abgewinnen. Ein besserer Modalsplit sei eines der zentralen Ziele des Mobilitätskonzepts. Weniger Freude hat Buchs an der Forderung nach Tempo 30 auf Ortsdurchfahrten.

Mit Eveline Sprecher (Aesch) und Jeanne Locher (Münchenstein) – beide SP – sind zwei Gemeindepräsidien des Vereins Birsstadt von bürgerlicher Seite zu Rot-Grün gewechselt. Es sei ein klares Ziel, das Mobilitätskonzept ökologischer zu gestalten, betont Locher. Sie begrüsse deshalb den Forderungskatalog. «Kühlung durch Begrünung macht Sinn. Das wird genauso wie das Schaffen von einladenden Begegnungsorten vermehrt Thema sein.» Eine Veloschnellroute nach Basel und die durchgehende Velofreizeitroute Birsuferweg seien Projekte, die dem Mobilitätsverhalten der Bevölkerung Rechnung tragen. Tempo 30 auf den Ost-West-Dorfquerungen durch Münchenstein ist für die neue Gemeindepräsidentin erstrebenswert.

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