Ein Blick hinter die Leinwand

Von der Filmauswahl bis zur Aufführung – hinter der Organisation der Open-Air-Filmtage Reinach steckt viel Arbeit.

Aufblasen und hochfahren: Allein die Montage der Leinwand benötigt viel Kraft.Foto: zvg
Aufblasen und hochfahren: Allein die Montage der Leinwand benötigt viel Kraft.Foto: zvg

Am Freitag kommender Woche starten mit dem französischen Film «Délicieux» die Open-Air-Filmtage Reinach. Weiter geht es am Samstag mit dem englischen Streifen «The Last Bus» und am darauffolgenden Wochenende sind die Schweizer Produktion «Prinzessin» und ein afrikanisch-europäisches Werk mit dem viel sagenden Titel «The Man Who Sold His Skin» zu sehen. Durch ein jeweils ambitioniertes und abwechslungsreiches Programm hat sich das Reinacher Filmfestival über die Jahre unter Filmfans zu einem der beliebtesten Anlässe seiner Art in der Region entwickelt. «Jemand hat uns mal gesagt: Bei euch muss ich nicht ins Programm schauen, denn jeder Film ist super», erzählt OK-Präsident Alex Strohm. Waren die Filmtage zu ihren Anfangszeiten stark auf sozialkritische Filme ausgelegt, haben die Verantwortlichen das Programm für ein breiteres Publikum erweitert. Und auch die Technik hat sich stark gewandelt: Wurden früher bei solchen Gelegenheiten Filmrollen an den Ort des Geschehens geschleppt, läuft heute alles digital, wie Strohm verrät: «Die grossen Filmspulen sind Geschichte. Man klärt mit den Filmverleihern, welche Version man zeigen will und erhält dann ein File, welches je nach Aktualität noch verschlüsselt ist, um Kopien vorzubeugen.»

Lange Vorarbeiten

Was innerhalb von zwei Wochenenden abgespielt ist, bedarf grosser Vorarbeiten: «Mit der jeweils neuen Ausgabe beginnen wir meistens Anfang Jahr. Im Februar, wenn die Golden Globes und Oscars in den Startlöchern sind, zeichnet sich ab, welche Filme besonders populär sind. So entsteht eine Liste mit Filmen, die wir verpasst haben, uns anschauen wollen oder die vielleicht grad in die Kinos kommen.» Die Findung der definitiven Werke inklusive Abklärung der Filmrechte dauert jeweils bis in den Frühling. «Ende Mai müssen wir uns entscheiden, damit wir das Programmheft noch vor den Sommerferien in die Haushalte verschicken können.» Parallel dazu muss das Organisationskomitee auch viele logistische Dinge erledigen – Stühle und das Schulareal müssen reserviert, Getränke mit Kühlwagen bestellt und Transporte organisiert werden. «In der Woche vor den Filmtagen wird dann diverses Material von verschiedenen Orten auf den Platz gebracht: Gläser, Grill, Kühlschränke, Stühle, Zelte und vieles mehr.» Nach den Filmtagen wird das Material zurücktransportiert. Falls es am letzten Tag feucht ist, muss die Leinwand nochmals aufgeblasen und getrocknet werden, was jeweils sehr zeitaufwendig ist. «Rund zwei Wochen nach den Filmtagen machen wir im Vorstand einen Rückblick, damit wir alles noch präsent haben. Was kann man verbessern? Was hat geklappt, was nicht? Was könnte man im nächsten Jahr anders machen?»

Erlenhof kocht

Das Filmfestival ist auch für seine zum jeweiligen Film passenden Menüs bekannt: «Bis letztes Jahr haben wir selbst gekocht.» Mit einem Besucheraufkommen von bis zu 800 Personen sei dies aber nicht mehr möglich: «Es war uns trotzdem wichtig, das ursprüngliche Flair beizubehalten und dass wir entsprechend keinen kommerziellen Anbieter ins Boot holen. Mit dem Erlenhof Reinach haben wir einen passenden Partner gefunden, der die nötige Professionalität beisteuern kann, aber vor allem auch die Passion der Filmtage mitträgt.» Bleibt Essen übrig, hat der Erlenhof die Möglichkeit, dieses für andere Zwecke weiterzuverwenden.

Fanden die Filmtage früher auf dem KV-Areal statt, wurde mit dem Schulhausplatz Fichten mittlerweile ein definitiver Standort gefunden. Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Informationen: www.filmtage-reinach.ch

Plätze inkl. Nachtessen gewinnen

Wob. Das Wochenblatt verlost als Medienpartner exklusiv 2×2 Plätze inklusive Nachtessen für den Film «Délicieux» am Eröffnungsabend vom 12. August. Mitmachen ist ganz einfach: Senden Sie uns bis Montag, 8. August, eine E-Mail mit dem Stichwort «Filmtage» an wettbewerb@wochenblatt.ch. Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

Viel Glück!

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