Die Lohntüte ist noch nicht gleich dick
Die Angestellten der regionalen Wasserwerke verdienen unterschiedlich, obwohl sie nun gleiche Arbeiten verrichten.
Die Industriellen Werke Basel (IWB), die Hardwasser AG und das Wasserwerk Reinach und Umgebung arbeiten intensiver zusammen. Die Beschäftigten bleiben bei den bisherigen Werken zu den bisherigen Konditionen angestellt. So arbeiten die Hardwasser-Angestellten mit den IWB-Kollegen Hand in Hand.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Betriebsangehörigen sieht aber der eine, dass der andere mehr in der Lohntüte vorfindet. In Gesprächen mit Hardwasser-Angestellten zeigten sich diese gegenüber der bz unzufrieden. Dabei erhalten sie nicht per se weniger Geld, die Unterschiede liegen in den Details, meist den Lohnnebenleistungen.
Thomas Meier, Geschäftsführer der Hardwasser AG und Werkleiter des Wasserwerks Reinach und Umgebung, weiss, dass Unterschiede bestehen: «Wir sind uns dessen bewusst.» Er ist bereits an einer Gesamtbetrachtung der Situation und verspricht, die gravierendsten Differenzen auszugleichen. «Wir wollen zufriedene Mitarbeitende», erklärt er sein Ziel.
Die Details in den Löhnen sind entscheidend
Doch das ist nicht so einfach, weil verschiedenste Berufsgruppen bei den Wasserwerken angestellt sind, wie Förster, Mechaniker, Ingenieure und viele andere. Zudem gehen die Einzelheiten der Entlöhnung ins Detail. Meier fügt als Beispiel die Schmutzzulage an, die einzelne Mitarbeitende mit besonders dreckiger Arbeitsumgebung erhalten würden. So sind viele Faktoren zu addieren. Meier weist darauf hin, dass auch andere Modelle der Zusammenarbeit zwischen den drei Wasserwerken zur Diskussion gestanden seien. «Aber wir haben uns alle für diese Lösung entschieden», sagt er.
Allen Mitarbeitenden der drei Wasserwerke ist garantiert, dass ihre Löhne gleich hoch bleiben wie in der Vergangenheit. Es gilt also Besitzstandswahrung. «Die Mitarbeitenden verlieren nicht», betont Meier und weist darauf hin, dass es sich nicht um ein Sparprogramm handle.
«Es handelt sich um eine Zusammenarbeit zwischen IWB und Hardwasser. Dabei sind aktuell keine Lohnanpassungen vorgesehen», sagt Nicola Goepfert, Gewerkschaftssekretär des Verbands des Personals öffentlicher Dienste (VPOD). Die Mitarbeitenden der IWB seien organisiert. Daher wertet es Goepfert als Erfolg, dass nicht an den IWB-Löhnen gerüttelt wurde.
Die Mitarbeitenden der Hardwasser sind nicht gewerkschaftlich organisiert, daher sind sie mit ihrem Anliegen auf sich alleine gestellt. Bei den IWB handelt es sich um eine öffentlich-rechtliche Organisation im Besitz von Basel-Stadt und bei der Hardwasser um eine privatrechtliche Aktiengesellschaft, die den beiden Basel gehört.
Mitarbeitende sollen sich aktiv einbringen
Der VPOD hat keine Mitglieder in der Hardwasser AG, daher engagiert sich die Gewerkschaft auch nicht. Goepfert betont: «Es ist wünschenswert, dass sich die Löhne angleichen.» Denn: «Die IWB schafft es, bessere Bedingungen zu bieten.»
Reto Müller, Mediensprecher der IWB, erklärt: «Die IWB ist an das Lohngesetz des Kantons Basel-Stadt gebunden.» Weiter betont er, dass es allen Mitarbeitenden der drei Werke möglich sei, sich aktiv einzubringen, was den IWB sehr wichtig sei. Das Stadtwerk erfreut sich über eigene zufriedene Mitarbeitende. Gibt es für die Angestellten der Hardwasser dasselbe Entgelt, dürften sie auch zu einer zufriedenen Belegschaft dazugehören.