Der Badespass kann beginnen — mit Abstand und Auflagen
In den Schwimmbädern hat die Badesaison begonnen. Die Betreiber haben zahlreiche Massnahmen getroffen, um das Baden mit möglichst kleinem Ansteckungsrisiko zu ermöglichen.
Es wird sicher eine seltsame Geschichte», sagt Jörg Schumacher, Betriebsleiter des Schwimmbads Arlesheim, zur diesjährigen Badesaison. Aufgrund des Coronavirus herrscht dieses Jahr auch in den Schwimmbädern der Region der Ausnahmezustand. Man sei aber froh, dass man die Bäder nun doch relativ früh habe öffnen können, sind sich die Betreiber der Bäder Aesch, Arlesheim, Dornach und Reinach einig. Damit diese Öffnungen möglich waren, wurden eine ganze Reihe von Anpassungen beim Schwimmbadbetrieb vorgenommen. So musste jedes Schwimmbad anhand einer Vorlage des Bundesamts für Gesundheit ein Schutzkonzept erstellen. Dieses limitiert beispielsweise die Anzahl Personen, die sich gleichzeitig im Schwimmbad aufhalten dürfen. Eine Limite an Personen gebe es auch für jedes Becken an sich, sagt Markus Hänggi, Betriebsleiter des Aescher Schwimmbads. Pro Person müssen zehn Quadratmeter Beckenfläche zur Verfügung stehen. Spezielle Attraktionen wie etwa Sprungtürme, Rutschbahnen und Strömungsbecken sind zwar offen, werden jedoch nur situativ nach Besucherzahlen betrieben, damit auch hier der Abstand eingehalten werden kann.
Abstand zu halten gilt es auch ausserhalb der Becken. Um dies gewährleisten zu können, werden die Besucherströme gezielt geleitet. Mit zahlreichen Schildern und Infotafeln versuchen die Bäder, die Leute an die wichtigen Abstands- und Hygieneregeln zu erinnern. «Es sieht in den Schwimmbädern momentan aus wie im Verkehrsgarten», kommentiert Schumacher dazu. Auch bei den Garderoben oder Sonnenliegen gelten die Einschränkungen. Zusätzlich achten die regionalen Bäder in dieser speziellen Situation noch mehr als üblich auf die Hygiene. «Wir haben das Reinigungsintervall erhöht», sagt Lena Bruder, Mitarbeitende bei der Abteilung für Kommunikation Reinach.
Keine Gästeeinbussen erwartet
Angst, dass die Gäste ausbleiben, ist bei den Schwimmbädern nicht zu spüren. Klar gebe es die eine oder andere Person, die diese Saison dem Bad fernbleiben würde, sagt Schumacher. Die Bäder gehen aber davon aus, dass sich die Gäste, welche aus Angst vor einer Ansteckung das Bad nicht besuchen, und die zusätzlichen Gäste aufgrund der unsicheren Feriensituation ungefähr die Waage halten werden. Gerade beim Schwimmbad Dornach macht man sich gar keine Sorgen. «Wir haben viele Stammkunden, die unter allen Umständen und auch bei schlechtem Wetter ins Bad kommen», sagt René Wyder, Bereichsleiter Hochbau der Gemeinde Dornach.
Preiserhöhungen im Arlesheim
Beim Schwimmbad Arlesheim gibt es neben den Corona-bedingten Massnahmen eine weitere Änderung. Die Preise werden ab dieser Saison erhöht. Dies sorgt bei vielen Badbesuchern und
-besucherinnen für Unverständnis. Sie kritisieren, dass in Arlesheim die Preise ausgerechnet dann erhöht werden, wenn die Schwimmbadsaison sowieso schon verkürzt und durch die zahlreichen Massnahmen tangiert wird. Arlesheims Gemeindepräsident Markus Eigenmann hält dagegen. Die Preiserhöhungen seien schon lange vor dem Ausbruch des Coronavirus geplant gewesen, sagt er. Man dürfe sie daher nicht mit dem Virus in Verbindung bringen. Zudem handle es sich nicht um massive Erhöhungen. Neu kostet der Einzeleintritt im Schwimmbad Arlesheim für Erwachsene sechs anstatt fünf Franken. Mehrfachkarten, die bis anhin bis zu 50 Prozent Rabatt gegenüber dem Einzeleintritt gewährten, sind neu noch 25 Prozent günstiger. Diese Preise bewegten sich im gleichen Rahmen wie die der anderen Bäder, sagt Eigenmann. «Ich bin der Meinung, dass die Preise nach wie vor sehr anständig und fair sind.»