Probieren Sie sich als DJ: Musik-Experimente im HEK

Immer donnerstagabends öffnet das Haus der elektronischen Künste (HEK)mit den «Open Decks» am Basler Dreispitz seine Türen für DJs sowie Liebhaber und Entdecker der elektronischen Musik.

An die Plattendecks: Im Haus der elektronischen Künste dürfen sich jeden Donnerstag Hobby-DJs und andere Musikliebhaber musikalisch verwirklichen.Foto: Désirée Bellwald

Was Ende letzten Jahres als Pilotprojekt gestartet wurde, geht nun seit Januar in die nächste Runde. Mit den Open Decks öffnet das Haus der elektronischen Künste jeweils donnerstags von 17 bis 20 Uhr den Raum für alle, die gerne auflegen möchten. In Absprache mit dem Kunsthaus Baselland änderte das HEK im Sommer des vergangenen Jahres nämlich seine Öffnungszeiten, sodass jeweils donnerstags das Museum auch am Abend seine Türen für Besuchende geöffnet hat. Um diesen Abendbesuch auch musikalisch zu unterstreichen und weitere Anreize zu schaffen, wurde das Format «Open Decks» ins Leben gerufen.

«Raum zum Experimentieren»

Vor dem Hintergrund, dass das HEK ein Museum und kein Nachtclub sei, gehe es bei den Open Decks nicht darum, eine schmetternde Party zu inszenieren. «Es geht darum, einen Raum zum Experimentieren zu schaffen», führt Ugo Pecoraio, Leiter Kommunikation des HEK, aus. Zusammen mit der Cafeteria im Foyer will aber das Museum einladen, den Arbeits- oder Studi-Tag mit einem Getränk zu Musik im Haus der elektronischen Künste ausklingen zu lassen. Insbesondere an die Studenten, deren Wochenende oft bereits am Donnerstagabend beginnt, richte sich das Format nämlich. Damit bietet das HEK die Möglichkeit, einerseits Ort zu musikalischen Experimenten, andererseits erster Zwischenstopp zu sein, bevor die Feierlustigen im Anschluss weiterziehen in die Stadt.

Spontan und unvorhersehbar

Da das Format keine Voranmeldungen verlangt, gestaltet es sich entsprechend schwer, abzusehen, an welchen Abenden tatsächlich aufgelegt wird. Dennoch sei aber bislang stets jede Woche mindestens jemand zum Auflegen erschienen, erklärt Pecoraio. Gerade zu Beginn sei besonders ein DJ regelmässig erschienen, der sich im Bereich des klassischen Technos bewegte. Abgesehen davon, fallen jedoch auch die gespielten Musikrichtungen stets unvorhergesehen aus. Denn von einer eigens gefertigten Playlist auf ­einem Stick über Schallplatten und das Mixen vor Ort ist fast alles erlaubt.

Die Werbebilder der Veranstaltung, die dem Videospiel «Second Life» entnommen wurden, sollen einerseits die Verbindung der elektronischen Musik zur digitalen Kunst symbolisieren, die im HEK im Zentrum steht. Gleichzeitig soll damit auch mit einem Augenzwinkern das nicht ganz so ernste Format der Open Decks angedeutet werden.

Der spontane Charakter der Veranstaltung, der viel Raum für Zufälle lasse, sei gerade so gewollt von den Betreibenden. Für das Museum geht es nämlich nicht darum, ein fest geplantes Programm anzubieten, sondern die interaktive Möglichkeit zu geben, bei der die Besuchenden selbst zu Kunstschaffenden werden und sich in der elektronischen Musik ausprobieren. Aufgrund der Regelmässigkeit der Durchführung erhoffe man sich dennoch, dass auch die Besuchendenzahlen steigen und sich das Programm am Basler Dreispitz so einen Namen macht.

Nicht das einzige Musikprojekt

Die Open Decks sind keineswegs das erste Format des HEK, das sich der Musik widmet. Als bedeutender Teil der elektronischen Kunst nimmt sie für das Museum entsprechend Raum ein. So werden Vernissagen häufig ebenfalls durch einen DJ begleitet und gar einen Day Dance führt das HEK ein- bis zweimal Jährlich für alle Tanzwütigen auf dem Aussenareal am Dreispitz durch. Die Open Decks, die sich derzeit in ihrer Testphase noch zu etablieren haben, reihen sich damit in eine Reihe musikalischer Formate ein, zu denen das Haus der elektronischen Künste einlädt.

Weitere Artikel zu «Münchenstein», die sie interessieren könnten

Münchenstein05.03.2025

Farbenfrohe Kostüme und ein Gefängniswagen

Ein vielfältiger Kinderfasnachtsumzug zeigte die Kreativität der Jüngsten.
Münchenstein26.02.2025

Kindermorgenstreich, vorwärts marsch!

Zum dritten Mal findet in Münchenstein ein Morgenstreich für Schulkinder statt. Mitbegründer und Klassenlehrer Caspar Blumer hofft, dass sich der Anlass…
Münchenstein19.02.2025

Dank Förderpreis: Neue Werke zu künstlicher Intelligenz

Im Haus der elektronischen Künste stellen die Gewinner der Pax Art Awards 2024 neue Kunst aus. Auch Elon Musk spielt dabei eine Rolle.