Dank Förderpreis: Neue Werke zu künstlicher Intelligenz
Im Haus der elektronischen Künste stellen die Gewinner der Pax Art Awards 2024 neue Kunst aus. Auch Elon Musk spielt dabei eine Rolle.
Seit 2018 vergibt die Art Foundation Pax gemeinsam mit dem Haus der elektronischen Künste (HEK) jährlich die Pax Art Awards. Die Stiftung ehrt und fördert mit der Auszeichnung Medienkunstschaffende aus der Schweiz, die in ihren Werken Medientechnologien nutzen oder deren Auswirkungen reflektieren. Im vergangenen September erhielt die Basler Künstlerin Esther Hunziker den Hauptpreis. Sie befasst sich in ihren Arbeiten schon seit Jahren mit den Themen Kunst und Technologie. Ausserdem erhielten die beiden Künstler Alfatih und Stefan Karrer die beiden Förderpreise, die ebenfalls im Rahmen der Pax Art Awards vergeben wurden.
Vergangenen Freitag war es dann so weit: Die drei ausgezeichneten Kunstschaffenden präsentierten ihre neuen Werke im HEK, die durch die Förderung in den vergangenen Wochen und Monaten entstanden sind. Sie werden ergänzt durch weitere ältere Arbeiten aus dem Schaffen der Künstlerinnen und Künstler. Obwohl es sich um drei Einzelpräsentationen handelt, verbindet sie ein zentrales Thema: künstliche Intelligenz (KI). Am Medienrundgang führte Kuratorin Marlene Wenger durch die Präsentationen. Auch Nicolas Bopp, Initiator und Stiftungsratspräsident der Art Foundation Pax, war anwesend.
Zum Anfassen und Mitspielen
Die insgesamt 14 ausgestellten Werke behandeln die Geschichte des Internets, die Auswirkungen des Digitalen auf den Menschen sowie die Chancen und die Gefahren der künstlichen Intelligenz. Wer nun aber eine dystopische Ausstellung erwartet, der irrt. Zwar drücken die Kunstschaffenden sehr wohl auch ihr Unbehagen gegenüber der fortschreitenden Digitalisierung des Lebens aus, sie zeigen aber auch deren schöpferische Möglichkeiten auf.
Besonders die Stellen, wo die KI Fehler macht, interessierten die Künstlerinnen. Beispielsweise Hunzikers Stoffpuppen mit den Gesichtern der Tech-Giganten um Elon Musk und Mark Zuckerberg: Wer auf die Puppen drückt, hört Ausschnitte von Konversationen mit ChatGPT, die nicht ganz gelungen scheinen oder fehlerhaft sind. Eine weitere Arbeit Hunzikers zeigt sich verändernde Porträts von Menschen und haarigen Kreaturen – ob niedlich oder unheimlich, muss jede und jeder selbst entscheiden. Faszinierend sind sie allemal. Spannend ist, dass die Porträts auf alten Versionen von KI-Software entstanden, da die Bilder sonst «zu schön» geworden wären, wie die Künstlerin erklärte.
Viele Kunstwerke sind zum Anfassen, Interagieren und Spielen. Alfatih entwickelte sogar kurzerhand ein eigenes Spiel, bei dem die eigenen moralischen Vorstellungen auf die Probe gestellt werden. Besuchende erwartet eine Reise durch die digitale Welt. Oder um es in den Worten von Kuratorin Wenger zu sagen: «Die Ausstellung bietet einen neuen Einblick in die Seele künstlicher Intelligenz.»