Pop-up-Buvette: Ein bisschen Rhein-Feeling für Münchenstein

Seit den 70er-Jahren ­dominierten die Pavillonbauten die Wiese der «Oberen Loog». Nach dem Abriss hat die Gemeinde die Wiese für eine Zwischennutzung geöffnet. Für Christof Flück war klar, hier muss etwas geschehen.

Beliebtes Angebot: Der Retro-Buvetten-Wagen kommt bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Foto: Yanis Kaiser
Beliebtes Angebot: Der Retro-Buvetten-Wagen kommt bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Foto: Yanis Kaiser

Christof Flück, der ursprünglich aus Aesch kommt, zog vor sieben Jahren mit seiner Frau und den gemeinsamen zwei Töchtern von Basel nach Münchenstein. Seither hatte er das Gefühl, etwas fehle in der Gemeinde. Hier gebe es keinen Ort, wo ein spontaner und ungezwungener Austausch stattfinden kann, meint Flück. Zwar gebe es einige Restaurants, diese seien jedoch nicht vergleichbar mit den «Basler Buvetten», die man im Sommer an der Rheinpromenade antrifft. Besonders diese Art von Dienstleistung fehlte Flück. So kam ihm die Idee, ein kleines Sommerbistro zu eröffnen und eine ähnliche Atmosphäre mit ungezwungenen Gesprächen und dem gemeinsamen Ausklingenlassen eines Tages zu schaffen. Zusammen mit einem heterogenen Team, das sich nach einem E-Mail-Aufruf von Flück gefunden hatte, organisierte er das Sommerbistro, das vom 8. bis zum 12. August durchgeführt wurde.

Ein «Grünes» Projekt

Das Konzept stiess von Anfang an auf grosses Interesse beim Team sowie auf breiten Zuspruch der Besucherinnen und Besucher. Stets betont Flück jedoch, dass er keineswegs der «Chef» der Truppe sei, sondern lediglich der Initiator. Das Spannendste sei für ihn nicht unbedingt das fertige Projekt, sondern der Weg dahin und die Hürden, die es dabei zu überwinden gilt. Der gelernte Hochbauzeichner ist überzeugt, dass gerade in seiner Branche solche «kleineren» Projekte gerne gesehen sind, da es eine schöne Abwechslung sei, als Architekt nicht mehrere Jahre auf ein Ergebnis warten zu müssen, sondern vergleichsweise rasch zu einem fertigen Produkt zu kommen.

Was beim Besuch des Bistros jedoch keineswegs auffällt, sondern erst beim Nachlesen im Internet, ist, dass das Ganze ein Projekt der Grünen Münchenstein ist. Christof Flück ist Mitglied im Parteivorstand. Dazu meinte er: «Am Anfang war das Gewinnen möglicher Wählerinnen und Wähler sicherlich eine Idee, diese hat sich jedoch relativ schnell verflüchtigt, als ich das Potenzial dieses Projektes vor Augen hatte.» Bei der Durchführung sei der zwanglose Austausch zwischen rechts/links und allen dazwischen entstanden, den es in Münchenstein dringend brauche. Flück ist überzeugt, dass das informelle Miteinander die Sensibilisierung auf Politik weiterbringen würde. Die Bevölkerung würde so realisieren, dass Gemeindepolitik etwas ist, was alle betrifft und durchaus wichtig ist.

Einem zweiten Durchgang, wenn auch in leicht abgeänderter Form, ist das Team rund um Christof Flück definitiv nicht abgeneigt: «Diese eine Woche war eine Art Testdurchlauf, der sich bewährt hat.» Auf die Frage, was als Nächstes geplant sei, meint er schmunzelnd, er habe da noch so einige Ideen. Von einem Teegarten im Herbst, einem Adventsfenster zu Weihnachten oder Podiumsdiskussionen mit externen Experten sei nichts ausgeschlossen.

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