Münchenstein füllt sein leeres Zentrum

Mitten in der Gemeinde befindet sich ein Acker. Dort soll ein «Dorf im Dorf» entstehen.

Derzeit landwirtschaftlich genutzt: Das Gebiet hinter dem Kuspo ist Bauland; die Gemeinde will es im Baurecht abgeben. Foto: Archiv / Fabia Maieroni

Münchenstein ist bekannt als Gemeinde mit mehreren Zentren. Als solche kann man die Gartenstadt, das Gebiet Zollweiden, den historischen Ortskern am Hang, das Quartier Gstad oder auch das Walzwerk bezeichnen. Nur in der geografischen Mitte ist wenig los. Im Gebiet rund um die katholische Kirche und das Kunst- und Sportzentrum (Kuspo) sind einige Areale, die auffallend wenig oder gar nicht bebaut sind.

Das hat der Gemeinderat erkannt, er treibt in diesem zentralen Gebiet einige Entwicklungsvorhaben voran. Denn in Münchensteins Mitte gehört einiges Land der Gemeinde. Im März soll die Gemeindeversammlung den Quartierplan Obere Loog absegnen, der Gemeinderat hat im Dezember die Unterlagen dafür verabschiedet. Damit soll ein Teil der Fläche unmittelbar nördlich der Gemeindeverwaltung überbaut werden.

20000 Quadratmeter mitten in Münchenstein

Bis 2020 wurde das Areal für Schulcontainer verwendet, jetzt will die Gemeinde den Teil, den sie nicht mehr benötigt, im Baurecht an einen privaten Bauträger übergeben. Dieser soll dort eine «massvolle Verdichtung» umsetzen. Es sollen für rund 140 neue Bewohnende Wohnungen im höheren Preissegment entstehen – also renditeorientiertes Bauen, von dem die Gemeinde eine «langfristig ­gesicherte Einnahmequelle» erwartet, schreibt der Gemeinderat.

Als Ausgleich dazu ist das Bruckfeld vorgesehen, das derzeit ganz unbebaute Feld zwischen Kirche und Kuspo, mit rund 20000 Quadratmetern eines der grösseren noch bebaubaren Areale im Siedlungsgebiet der Region. Derzeit wird es landwirtschaftlich genutzt, ist aber Bauland. Es besteht eine Quartierplanpflicht, auch dort will die Gemeinde ihr Land im Baurecht abgeben. Vorgesehen ist ein «Dorf im Dorf», wie Gemeinderat Daniel Altermatt sagt. Das Siegerprojekt aus einem Studienwettbewerb 2018 sieht drei Wohninseln vor. Dabei wird Wert auf einen möglichst grossen Bevölkerungsmix gelegt: Wohnungen für Ältere und Familien, für Alleinerziehende, für Genossenschaften. Zudem ist viel öffentlicher Raum vorgesehen, und unter ökologischen Gesichtspunkten soll die Siedlung vorbildlich sein, so die Absicht. Auf dem Bruckfeld sollen um die 400 Menschen leben und wohnen. Nach der 2022 durchgeführten öffentlichen Mitwirkung wird die Gemeinde Investoren suchen, mit denen ein Quartierplan erarbeitet wird. Ein klassisches, wenn auch kleineres Verdichtungsprojekt ist schliesslich die Loogstrasse 15 unterhalb des Feuerwehrmagazins. Ein Einfamilienhaus soll zwei Wohnüberbauungen mit 14 Eigentumswohnungen weichen.

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