Mehr als eine Spielwiese

Die Gemeinde will die neu entstandene Wiese beim Loogschulhaus mit ­Freizeitangeboten attraktiv machen. Das entsprechende Konzept liegt zur Vernehmlassung auf.

Grosse Grünfläche: Durch den Abbruch der Pavillons ist viel Platz entstanden, der nun für Freizeitangebote genutzt werden kann. Foto: Fabia Maieroni
Grosse Grünfläche: Durch den Abbruch der Pavillons ist viel Platz entstanden, der nun für Freizeitangebote genutzt werden kann. Foto: Fabia Maieroni

Die Pavillons, die in den 70er-Jahren noch als Schulprovisorium gebaut worden waren und bisher vom Kanton genutzt wurden, sind weg. Vor zwei Jahren wurden sie abgerissen, bis 2025 soll auch die Turnhalle weichen müssen. Entstanden ist bereits jetzt eine grosse freie Grünfläche, die der Kanton bepflanzen musste – das war eine Auflage der Gemeinde, der das Grundstück gehört. Mittelfristig soll ein grosser Teil des Geländes hinter der Gemeindeverwaltung umgezont werden, damit Wohnbauten entstehen können.

Da solche Prozesse meist längere Zeit in Anspruch nehmen, hat die Gemeinde Anfang März ein fünfseitiges Konzept zur Zwischennutzung des Areals vorgelegt. Dieses beschreibt 15 Angebote, die auf dem Areal entstehen könnten. Neben ­einer Velobahn aus Gras, einer Wasserecke, einer «Chiller-Ecke» oder einem Barfusspfad wird mit einem Naturstreifen auch der Ökologie Rechnung getragen. Bereits im Februar wurde deshalb im Westen des Areals eine Baumreihe als sogenannter Vernetzungskorridor gepflanzt. «Die Baumreihe markiert den Auftakt zur Schaffung eines Naturkorridors, der sukzessive ausgestaltet werden soll», heisst es im Konzept.

Erfahrungen aus Zwischennutzung für Welschmatt II nutzen

Die Wiese, die unmittelbar an das Loogschulhaus grenzt, soll nicht als eine reine Erweiterung des Pausenplatzes betrachtet werden. Das Ziel sei es, ein niederschwelliges Freizeitangebot für alle Einwohnerinnen und Einwohner zu schaffen, so Benjamin Kobler, Projektleiter Raum und Umwelt bei der Gemeinde. «Wir möchten die Bevölkerung mit dem Konzept abholen und hinhören, was attraktiv sein könnte. Die Ideen, die so einfliessen, und die Erfahrungen, die wir mit der Zwischennutzung sammeln können, möchten wir im Rahmen des Sport- und Freizeitanlagenkonzepts auch auf der Welschmatt II einfliessen lassen.»

Der Gemeinderat hatte das Sport- und Freizeitanlagenkonzept im vergangenen Jahr als Reaktion auf einen Antrag der Interessensgemeinschaft «Für attraktive Sport- und Freizeitanlagen» und eine Petition «Kinderfreundliche Spielplätze in Münchenstein» erarbeitet. Die Gemeindeversammlung hatte einem entsprechenden Kredit von 6,7 Millionen im März 2021 zugestimmt. Ein nicht unwesentlicher Anteil dieser Summe fliesst in den Erlebnispark Welschmatt II. Der Planungshorizont dafür liege bei etwa zwei bis drei Jahren.

Zusammenarbeit mit Jugendarbeit oder Robi möglich

Über Kosten für das Zwischennutzungsprojekt Oberi Loog will Projektleiter ­Kobler nichts verraten, erklärt aber, dass kein grosser finanzieller Rahmen zur Verfügung stehe. «Wir wollen die Wiese in einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis bespielen.» Die Dauer der Zwischennutzung wird auf maximal vier Jahre festgelegt. Das Konzept liegt bis 1. April auf der Verwaltung auf und ist auch online einsehbar. Interessengruppen wie Schulen, Elternräte und verschiedene Vereine würden separat angeschrieben und für eine Stellungnahme eingeladen, teilt die Gemeinde mit. «Die Rückmeldungen werden wir anschliessend auswerten und das Konzept entsprechend anpassen. Der Vorschlag wird dann dem Gemeinderat unterbreitet.

Der Werkhof werde die meisten Arbeiten erledigen, es sei aber auch denkbar, dass die Kinder vom Robi-Spielplatz und die Jugendarbeit bei einzelnen Projekten Hand anlegen, so Kobler. Die Umsetzung der einzelnen Angebote werde zwischen Juni und September erfolgen.

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