Kirchgemeindehaus feiert «Facelifting» mit einem Tag der offenen Tür
Gravierende Mängel an der Hülle und den «Innereien» – ein Marder hatte sich bereits unter dem Dach eingenistet – erforderten eine umfassende Gebäudesanierung.
Ursula Gallandre
Diesen Sonntag feiert die Reformierte Kirchgemeinde Münchenstein die Einweihung ihres frisch renovierten Kirchgemeindehauses mit einem speziellen Gottesdienst um 10.15 Uhr und einem anschliessenden Apéro – nicht in der Dorfkirche, sondern gleich im Kirchgemeindehaus selber. Der Architekt, Gianni Bezzola, wird kurz über die Sanierung berichten, danach können alle Interessierten das Haus bis 16.30 Uhr eingehend besichtigen. Ein Bistrobetrieb bietet Getränke und Kleinigkeiten zu essen an. Um 17 Uhr beschliesst der bekannte Organist Jean-Claude Zehnder diesen Tag mit einem Orgelkonzert.
Sanierung war zwingend
Experten untersuchten das Kirchgemeindehaus gründlich und befanden eine umfassende Sanierung für dringend notwendig, sollte es noch längere Zeit genutzt werden. Tatsächlich wies das 50-jährige Gebäude einen hohen Wärmeverlust aus, die Elektroinstallationen waren nicht mehr zeitgemäss und die Bodenplatten lösten sich. Desgleichen verlangten morsche Fensterrahmen und undichte Fenster nach Erneuerung. Trinkwasser- und Abwasserleitungen befanden sich in einem schlechten Zustand, die sanitären Anlagen hatten ihre Nutzungsdauer überschritten. Kurzum, die Analyse zeigte Mängel auf, deren Behebung nicht aufgeschoben werden konnte.
Da die kantonale Denkmalpflege das Kirchgemeindehaus unter die schützenswerten Objekte von kommunaler Bedeutung eingereiht hat, musste bei den Sanierungsmassnahmen der ursprüngliche Architekturcharakter wie Baumaterialien, Farbgebungen und Erscheinungsbild erhalten bleiben. Kostenpunkt: 2,8 Millionen Franken. «Die Finanzierung konnte durch den Verkauf eines Pfarrhauses, Beiträge der Kantonalkirche und nicht zuletzt dank namhafter Vermächtnisse gesichert werden», erklärt die Kirchenpflegepräsidentin Ruth Bruderer. Der Bauchef Pierre Gallandre fügt an, dass das Gebäude nun energie- und sicherheitsmässig auf den heutigen Stand gebracht worden sei. Auch sei es jetzt behindertengerecht eingerichtet und verfüge neu über einen Treppenlift.
Aufbruchsstimmung
Sinnigerweise fällt die Sanierung des Kirchgemeindehauses mit der Neuausrichtung des kirchlichen Angebots unter dem neuen dreiköpfigen Pfarrteam zusammen. Aufbruchsstimmung breitet sich aus: Markus Perrenoud, seit April im Amt, setzt mit seinem Hintergrund «Weltweite Kirche» neue Impulse bei der Seniorenarbeit. Ebenfalls generationenübergreifend und mit aktuellen Themen gestaltet Tabitha Walther die Erwachsenenbildung. Ihr Ziel ist es, die verschiedenen kirchlichen Gruppen zu vernetzen und die Freiwilligenarbeit aufzuwerten.
Heidrun Werder ist zuständig für den Bereich Jugend und Familie. Dieses Trio und die Kirchenpflege freuen sich auf zahlreiche neugierige Besucherinnen und Besucher, nicht nur an diesem Tag der offenen Tür, sondern auch in Zukunft bei anderen Gelegenheiten.Eine solche bietet sich etwa am 3. November. Um 17 Uhr musiziert unter der Leitung des Hausorganisten Luigi Collarile mit dem Ensemble Accademia della Selva – gleichzeitig ist es der Schlusspunkt unter die Festlichkeiten im Rahmen der Wiedereröffnung des Kirchgemeindehauses.
Bürgerjournalimus
tok. Dieser Artikel ist im Rahmen des Grundkurses «Bürgerjournalismus» entstanden. Der vierteilige Kurs fand im Mai und Juni 2013 statt und wurde von Thomas Kramer (Chefredaktor «Wochenblatt») und Frank Lorenz (dipl. Journalist und ref. Pfarrer Reinach) konzipiert und geleitet. In den nächsten Wochen lesen Sie weitere «Gesellenstücke» von Kursabsolventen im redaktionellen Teil dieser Zeitung und in der Reinacher Rubrik «Kirchenfenster». Freuen Sie sich drauf und achten Sie auf die nächste Kursausschreibung.