Hofmatt zwischen Altbau, Neubau und Baustelle

Das Alters- und Pflegeheim Hofmatt wird in drei Etappen neu gebaut. Teile der Bewohner konnten am 3. September den neuen Südtrakt beziehen.

Gegensätze: Der im dunklen Schiefer gehaltene Südtrakt (Neubau) steht dem Mitteltrakt aus dem Jahr 1966 gegenüber.  Foto: ZVG
Gegensätze: Der im dunklen Schiefer gehaltene Südtrakt (Neubau) steht dem Mitteltrakt aus dem Jahr 1966 gegenüber. Foto: ZVG

Das Alters- und Pflegeheim Hofmatt durchlebt aktuell Monate und Jahre der Veränderung – und dies gleich in mehrerer Hinsicht. Da steht ein im geschmackvoll dunklen Schiefer eingehüllter neuer Südtrakt. Gegenüber steht noch immer der alte Mitteltrakt aus dem Jahre 1966. Der Westtrakt wurde vor kurzem dem Erdboden gleichgemacht. In der modernen Bausprache wird von einem «Rückbau» gesprochen. Schrauben wurden herausgedreht und Zusammengeklebtes wieder getrennt. Danach fuhren die Bagger auf – kurze Zeit später war vom Westtrakt nur noch Schutt und Asche übrig.


Verspäteter Umzug


Das APH Hofmatt ist ein Neubau in drei Akten. Der neue Südtrakt «auf der grünen Wiese» konnte von 50 Bewohnerinnen und Bewohnern am 3. September bezogen werden. Der Einzug war ursprünglich für Juni geplant. «Die Verzögerungen beim Bau gingen sogar so weit, dass nach dem Bezug noch immer ein grosser Handwerkerauflauf herrschte», erinnert sich Heimleiter Daniel Bollinger. Verzögerungen beim Bau machten diese Verschiebung aber nötig. Der neue Trakt ist aufgeteilt in drei Wohngruppen. Von den Bewohnern her sei es Liebe auf den ersten Blick gewesen. «Sie freuen sich, wenn im Heim etwas läuft. Das bringt willkommene Abwechslung.» Bollinger weiss um einen gewissen «Biotop-Charakter» des Alters- und Pflegeheims. «Die Menschen können sich hier nur noch über sehr wenig aus dem realen Leben aufregen.» Der Umzug war ein grosser Aufwand. Er verlief grösstenteils durch die provisorische Passerelle, die den alten Mittel- mit dem neuen Südtrakt verbindet. Bollinger lobt den Einsatz des Zügelunternehmens und des Münchensteiner Zivilschutzes.


Drahtloses Rufsystem

Aussen eher dunkel gehalten, wirkt der neue Südtrakt innen hell und einladend. Es war Teil des Konzepts, die Spitalatmosphäre aus dem Altersheim herauszubekommen. Durchgehende Parkettbeläge sollen dies unterstreichen. Die neu grösseren Zimmer haben allesamt Zugang zum durchgehenden Balkon. Dieser bietet einen wunderbaren Blick auf die farbigen Blätter der Rütihard. Besonders stolz ist der Heimleiter auf das neue drahtlose Schwesternrufsystem. Die Bewohner können damit auch ausserhalb ihres Zimmers die Betreuer herbeirufen. Diese erkennen dann auf ihrem Handy, wo sich die oder der Rufende befindet. Auch die Nasszellen und Durchgänge wurden grösser. Allgemein bietet der Neubau mehr Platz für die Pflege, was für Bollinger zentral ist.

Integriert in das neue Kompetenzzentrum Hofmatt wird ein Tageszentrum mit Übernachtungsmöglichkeit, das vor allem auch Demenzkranken als vorübergehender Aufenthaltsort zur Entlastung der Angehörigen dienen soll. Auch die Spitex als wichtiger Bestandteil der Alterspflege kommt in der Hofmatt unter. Dazu soll auch eine Arztpraxis gehören.

Noch ist erst einer der drei neuen Trakte fertig. Der bereits abgerissene Westtrakt soll im Dezember 2013 neu bezogen werden. Danach wird der alte Mitteltrakt abgerissen und bis Januar 2015 neu erstellt. Der Osttrakt, der rund 15 Prozent des Altersheims ausmacht, bleibt bestehen. Insgesamt soll der Neubau 45 Millionen Franken kosten.

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