Für mehr Leben im Quartier

Am vergangenen Samstag fand der erste Quartierflohmarkt des vor kurzem gegründeten Quartiervereins «Lebendige Gartenstadt» statt. Ein Besuch vor Ort.

Freuen sich über den Erfolg ihres Flohmis (v. l.): Urs-Peter Rinderer, Lavinia Besuchet, Markus Schefer und Nicole Ritzmann vom Verein «Lebendige Gartenstadt». Foto: Axel Mannigel
Freuen sich über den Erfolg ihres Flohmis (v. l.): Urs-Peter Rinderer, Lavinia Besuchet, Markus Schefer und Nicole Ritzmann vom Verein «Lebendige Gartenstadt». Foto: Axel Mannigel

Es war ein kühler Morgen und der Regen schien dem ersten Quartierflohmarkt des neuen Quartiervereins «Lebendige Gartenstadt» einen Strich durch die Rechnung zu machen. Um 10 Uhr, als es losgehen sollte, war aufgrund der Wetterlage noch wenig zu sehen in den Strassen. Hinter einer Hecke gackerten stattdessen ein paar Hühner. «Das hat sich aber im Lauf des Tages sehr verändert», lacht Mitorganisatorin und Vorstandsmitglied Nicole Ritzmann rückblickend. «Schon am Vormittag und später am Nachmittag, als der Regen der Sonne wich, bauten mehr und mehr Nachbarn ihre Stände auf.» Es seien etliche Besucher gekommen, auch von ausserhalb des Quartiers, die sich über den Flohmarkt freuten. Alles in allem eine gelungene erste Aktion, die nach Fortsetzung verlangt.


Plausch und Mitbestimmung
Die Idee war so einfach wie bestechend und bewährt: Wenn es in Zeiten wie diesen schwierig ist, einen normalen Flohmarkt durchzuführen, sollten doch einfach alle, die mitmachen wollten, ihr Hab und Gut im Vorgarten, auf dem Vorplatz oder in der Garage präsentieren. So konnte auf Distanz geachtet und gleichzeitig ein schönes Erlebnis geboten werden. Der Flohmarkt hatte natürlich auch zum Ziel, das Quartier auf die Strasse zu bringen, sich zu sehen und auszutauschen; drei grundlegende Anliegen des Vereins, den es seit dem 27. Juni gibt. «Unsere Fragen bei der Gründung waren: Wie schaut man, dass es im Quartier Leben gibt und wir nicht aneinander vorbeiwohnen? Und wie können wir uns bei der Gemeinde besser Gehör verschaffen?», sagt Vorstandsmitglied Markus Schefer. Ein Zusammenschluss also zum Plausch und für Mitbestimmung.


Corona-Krise als Auslöser
«Die Corona-Situation hat uns vor Augen geführt: Wenn jemand Hilfe braucht, soll er anrufen, dann helfe ich. Das sollte immer so sein», sagt Lavinia Besuchet, die wie Ritzmann, Schefer und der nicht anwesende Marc Hellmer ebenfalls im Vorstand ist. «Es ist einfacher, mit gesellschaftlichen Fragen umzugehen, wenn man sich kennt», erklärt Schefer. Und Vereinspräsident Urs-Peter Rinderer ergänzt: «Wir merken auch, es ist ein Bedürfnis da.» Gestartet ist der Verein mit 22 Mitgliedern, inzwischen sind viele weitere dazugekommen, auch jetzt beim Flohmarkt, wie Ritzmann weiss. «Das ist ganz sicher der Covid-19-Effekt», sagt sie. «Wir sind alle häuslicher geworden und haben den Wunsch, uns zu begegnen und auszutauschen.» Ideen für weitere Aktionen sind schon parat und warten auf ihre Umsetzung. «Lebendige Gartenstadt» hat sich der Verein genannt und der Flohmarkt hat gezeigt, dass genug Leben vorhanden ist. Kontakt: lebendige.gartenstadt@ebmnet.ch

Weitere Artikel zu «Münchenstein», die sie interessieren könnten

Münchenstein18.09.2024

Vom Dorf zur Kleinstadt: 13 Anekdoten zur Geschichte Münchensteins

Das neue Buch «M wie Münchenstein» ist eine Reise durch die Dorf­geschichte in Text und Bild. Herausgeberin ist die Kulturkommission der Bürgergemeinde. Der…
Münchenstein11.09.2024

Wegen möglicher Gesetzesänderung: Quartierplan-Revision auf Eis gelegt

Obwohl der Quartierplan Zollweiden aus dem Jahr 1980 stammt, wird dessen Revision sistiert. Trotz früherem Widerstand sind nicht die Anwohner Grund für diesen…
Münchenstein04.09.2024

Einblick in die neue Fischtreppe mit der Virtual-Reality-Brille

Die Bauarbeiten am ­Birskraftwerk Neuewelt befinden sich in der ­finalen Phase. Am ­Samstag hat die Bauherrschaft Anwohner auf die Baustelle eingeladen.