Feuerwerksverbot hat an der Gemeindeversammlung keine Chance
Der Antrag für ein Feuerwerksverbot scheiterte mit 14 zu 41 Stimmen deutlich. Die Antragsstellerin war an der Gemeindeversammlung nicht mal dabei.
Soll Münchenstein das Abbrennen von Feuerwerk auf dem Gemeindegebiet verbieten – auch am 1. August und am 31. Dezember? Der entsprechende Antrag dafür kam von Sara Donohue. Die Antragsstellerin war an der Versammlung aber gar nicht anwesend und konnte oder wollte ihre Beweggründe und Argumente nicht darlegen. Dass die Debatte verhältnismässig kurz und ruhig verlief, lag an den von Beginn weg klaren Fronten. Mehrere Votantinnen und Votanten sprachen sich gegen ein Verbot aus. So auch der Gesamtgemeinderat. Es sei unbestritten, dass das Abbrennen von Feuerwerk eine ökologische Belastung und eine Belastung für Haus- und Wildtiere darstellt, führte Gemeindepräsidentin Jeanne Locher (SP) aus. Trotzdem wolle der Gemeinderat von einem Verbot nichts wissen, erklärte Locher. «Das Abbrennen von Feuerwerk ist eine langjährige Tradition zum Nationalfeiertag und zum Jahreswechsel. Diese Tradition wird von einem grossen Teil der Bevölkerung der Gemeinde gelebt und auch geschätzt.» Würde Münchenstein ein Verbot erlassen, würde es zu einer Insel in der Gemeindelandschaft, mahnte Locher.
Auch die Gemeindekommission plädierte ohne Gegenstimme für die Ablehnung des Antrags. Deren Präsident Michael Gerber meinte, ein Verbot sei nicht umsetz- und kontrollierbar. Dem widersprach Arnold Amacher (Grüne). Er unterstützte als einziger Versammlungsteilnehmer den Antrag von Sara Donohue. Amacher erwähnte auch Kriegsflüchtlinge, die sich wegen der lauten Knallerei erschrecken würden. Doch auch dieses Argument brachte wenig. Mit 41 zu 14 Stimmen war das Votum der Gemeindeversammlung gegen ein Verbot deutlich.
Vier Millionen Franken für Investitionen
An der Gemeindeversammlung stellten alle Mitglieder des Gemeinderats eine Auswahl an festgelegten Legislaturzielen vor. So erklärte Finanzchef Andreas Knörzer (GLP), dass für die jährlichen Investitionen mindestens vier Millionen Franken an Cashflow zur Verfügung stehen. Erzielt die Gemeinde bei Liegenschaftsverkäufen Erlöse, werden diese entweder für die Finanzierung von Neubauten oder zum Abbau von Schulden verwendet.
Im Bereich Wirtschaft wolle die Gemeinde die regelmässigen Kontakte mit den ortsansässigen Unternehmen verstärken. In Sachen Raumplanung gelte der Fokus der Entwicklung der gemeindeeigenen, noch nicht bebauten Areale Obere Loog und Kuspo-Bruckfeld. Beim Thema Umwelt soll ein landschaftliches Entwicklungskonzept erarbeitet werden. Die bestehenden Konzepte im Siedlungsraum zum Ausbau und zur Pflege der Naturräume werden institutionalisiert und umgesetzt. Im Departement Kind, Jugend, Familie und Bildung soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefördert werden. Die schulergänzende Betreuung inklusive Mittagstisch soll sich nach den Bedürfnissen der Bevölkerung ausrichten.
Social Media und Zufriedenheitsanalyse
Der Gemeinderat kündigte auch die langersehnte Schulraumplanung an. Dafür wurde eine externe Projektleitung eingesetzt. Im direkten Umfeld von Schulanlagen und in Wohnquartieren sollen Begegnungszonen ohne wesentlichen Durchgangsverkehr entsprechend dem Bedarf der Anwohnenden geplant und realisiert werden. Das Wohnen im Alter mit Dienstleistungen soll ausgebaut werden. Mit der Einführung von Social Media soll über weitere Kanäle die Kommunikation mit der Bevölkerung gefördert und so die Partizipation verbessert werden, sagte Gemeindepräsidentin Jeanne Locher. Im ersten Quartal 2025 wird eine Einwohnerzufriedenheitsanalyse durchgeführt.