Drei Engel für Emil
Der legendäre 79-jährige Luzerner Kabarettist zieht auch als «Sit-Up-Comedian» das Publikum noch in seinen Bann. Das «Wochenblatt» verlost für die ausverkaufte Vorstellung vom nächsten Dienstag die allerletzten Tickets.
Thomas Brunnschweiler
bringt nicht wie Charly drei kampferprobte Hollywood-Schönheiten mit auf die Bühne, sondern «Drei Engel!» bezieht sich auf den Schwur, mit dem der Kabarettist jeweils den Wahrheitsgehalt seiner unglaublichen Geschichten beteuert.
Nachdem Emil 1999 mit seiner «Kabarettistischen Lesung» ein Comeback gegeben hatte, veränderte sich diese Lesung allmählich in eine frei und locker gestaltete Präsentation von skurrilen Begebenheiten, Alltagssituationen und humoristischen Geschichten. In seinem 100 Minuten langen Programm liest Emil Steinberger nur noch etwa zehn Minuten aus seinen Büchern vor. Und er wäre nicht ein echter Schweizer, würde er nicht sogar über die Lacher pro Abend eine Statistik führen: 200 seien es. Im «Fauteuil» in Basel hatte das Programm riesigen Erfolg. «Die Basler sind ein sensationelles Publikum», erklärt Emil am Telefon.
Vielseitigkeit als Markenzeichen
Emil ist auch im Alter ein Tausendsassa geblieben, der auf seinem Alterssitz in Montreux kaum zur Ruhe kommt. «Erholung, das ist bei mir ein schwieriges Kapitel», sagt er, ein von Ideen, Einfällen und Anregungen Getriebener, einer, bei dem die schöpferische Kraft mit der Zunahme der Aufgaben wächst. Die Projekte, die er habe absagen müssen, füllten ganze Ordner. Insgesamt 18 Berufe hat Steinberger während seines Lebens ausgeübt, unter anderem Messdiener, Postbeamter, Grafiker, Lehrer, Journalist, Kabarettist, Verleger und Zeichner. «Ausser der Lehre als Postbeamter und den Grafikerberuf habe ich keine Tätigkeit von mir aus gesucht. Alles ergab sich immer von selbst.» Von politischen Themen hat er sich als Kabarettist immer ferngehalten. «Mein Talent liegt darin, skurrile Alltagssituationen aufzugreifen», sagt er, «und man darf Charakterkabarett und politisches Kabarett nicht mischen.» Seine Stärke liegt tatsächlich in der Darstellung menschlicher Charaktere, kleiner Schwächen und sympathischer Eigenheiten.
Nicht Comedy-verseucht
Dennoch interessiert ihn als Zuschauer das politische Kabarett durchaus. Bruno Jonas, Urban Priol, Dieter Nuhr, Matthias Richling und Simon Enzler gehören zu seinen Favoriten. Comedy, bei der es um die Blossstellung der Intimsphäre geht, mag er nicht; dies wird im Gespräch spürbar. Deshalb kommen seine Programme auch ohne «Comedy-verseuchten Klamauk» aus, wie eine deutsche Zeitung einmal schrieb. Überhaupt mögen ihn die Deutschen, und das seit langem. «Emil ist der Grund, warum wir die Schweiz so lieben», sagte Ottfried Fischer in seiner Laudatio für Emil anlässlich der Verleihung des Deutschen Ehren-Comedy-Preises 2004 – übrigens nur eine von insgesamt 20 Auszeichnungen für den vielseitigen Kulturschaffenden. Das Emil Steinberger noch nicht ans Aufhören denkt, liegt sicher auch am Rückhalt, den ihm seine Frau Niccel gibt. Mit ihr betreibt er den Verlag Edition E, in dem seine Bücher, Postkarten, DVDs und CDs herauskommen, die auch in Münchenstein zum Verkauf stehen.
Letzte Tickets gewinnen
Das «Wochenblatt» verlost für die Vorstellung vom Dienstag, 17. April, 20 Uhr
2 × 2 Tickets. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort «Emil» an die Adresse <link mail>wettbewerb@wochenblatt.ch senden. Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss ist Freitag, der 13. April, 12 Uhr. Viel Glück!