Zustupf für Mitarbeitende der Dornacher Ludothek

Die Zukunft der Ludo-thek ist gefährdet. Der Dornacher Gemeinde- rat ­bewilligt nun eine Unterstützung.

Über 1000 Spiele im Angebot: Mitarbeiter Dominique With (l.) berät den Kunden Raphael Amport. Foto: ZVG
Über 1000 Spiele im Angebot: Mitarbeiter Dominique With (l.) berät den Kunden Raphael Amport. Foto: ZVG

«Die Ludothek kämpft mit der abnehmenden Bereitschaft, in der Bevölkerung ehrenamtliche Tätigkeiten zu übernehmen», sagt Co-Präsidentin Daniela Karrer gegenüber dem Wochenblatt. In der Ludo­thek seien mehrere Mitarbeitende seit vielen Jahren engagiert und leisteten grossen Einsatz. Einige möchten kürzertreten. «Aus der Schwierigkeit, neue ehrenamtliche Mitarbeitende zu finden, und der Reduktion des Einsatzes der Mitarbeitenden resultiert ein Mangel, mit dem der Betrieb der Ludothek nicht aufrechterhalten werden kann», sagt Karrer.

Die Ludothek lebt seit 35 Jahren von der Freiwilligenarbeit, dem Raum­an­gebot der Kirche und von Spenden, ­erbringt aber eine öffentliche Dienstleistung. Der Vorstand wandte sich deswegen an die Gemeinde und schöpft nun neue Hoffnung, Lösungen für die Personalprobleme zu finden. Künftig können Engagierte nämlich mit einer kleinen finanziellen Entschädigung rechnen. Möglich wird dies dank dem positiven Entscheid des Gemeinderates, der einem jährlichen Unterstützungsbeitrag zugestimmt hat. Dieser fällt zwar nicht in der beantragten Höhe von 10000 Franken aus. Die bewilligten 6500 Franken würden aber ausreichen, um den Aufwand, der durch die Öffnung der Ludothek und das Bereitstellen der Spiele sowie die Durchführung der Spielfeste anfällt, zu entschädigen. Rund 545 Arbeitsstunden können in Zukunft mit einem Stundenansatz von 12 Franken entschädigt werden.

«Eine freiwillige Leistung»

«Es ist keinesfalls abzustreiten, dass die Ludothek eine ganz wichtige Aufgabe in unserem Dorf übernimmt, jedoch befinden wir uns in diesem Fall wieder bei einer freiwilligen Leistung, die die Gemeinde nicht übernehmen müsste», sagte der zuständige Ressortverantwortliche, Kevin Voegtli (SP), an der Gemeinderatssitzung vom Montag.

Die Ludothek Dornach bietet über 1000 Spiele zu günstigen Ausleihbedingungen an. «Sie fördert die Nachhaltigkeit in der Gemeinde und den sorgsamen Umgang mit Gemeingut», hält Daniela Karrer fest. Durch gemeinsames Spielen würden Sozial- und Kommunikationskompetenzen trainiert.

Über 250 Mitglieder und Institutionen nutzen die Ludothek regelmässig. Mehr als 80 Prozent aller Ausleihen werden von Kunden aus Dornach getätigt. An ihren Spielfesten zählt die Ludothek jeweils über 200 Kinder. Etwa zwei Drittel der Arbeit in der Ludothek werden am Nachmittag während der Öffnungszeiten dienstags und mittwochs geleistet. «Interessierte dürfen sich gerne melden», sagt Karrer.

Gemeinde muss sparen

bea. Bei der Gemeinderatssitzung am Montag stand auch die Verabschiedung eines Budget-Briefes auf der Traktandenliste. Alle Abteilungen und Institutionen der Gemeinde werden zum Sparen aufgefordert.

«Die Gemeinde weist ein strukturelles Defizit aus. Aus diesem Grund müssen sämtliche Aufwandpositionen auf deren Notwendigkeit und Höhe hin überprüft werden», hielt die Finanzverant­wortliche, Annabelle Lutgen (FDP), fest. Neue Investitions- und Budgeteingaben ab 50000 Franken müssten separat ausgewiesen und vom Gemeinderat beschlossen werden.

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