Wie weiter mit der Sekundarschule Dornach?

Derzeit gehen Schülerinnen und Schüler des Niveaus P aus Dornach in Baselland in die Schule. Gegen das Fortbestehen dieses Abkommens hat der Kanton Baselland jedoch Vorbehalte.

Planung läuft: Schülerinnen und Schüler des Niveaus P sollen in den nächsten Jahren auch in Dornach zur Schule gehen können. Foto: Symbolbild / Unsplash.com

Laut Mehrjahresprogramm möchte die Gemeinde Dornach das Sekundarschulhaus erneuern. Zur Festsetzung des Raumprogramms ist jedoch noch die Frage offen, ob Dornach in Zukunft das progymnasiale Niveau anbieten kann. Derzeit gehen diese Schüler nämlich in Baselland zur Schule, weil die Schule Dornach die vom Kanton Solothurn vorgegebenen Kriterien – unter anderem bei der Klassengrösse – nicht erfüllt. In Dornach rechnet man jedoch aufgrund des Bevölkerungswachstums mit steigenden Schülerzahlen. Ausserdem entspricht ein Niveau-P-Standort dem Wunsch der Bevölkerung; dies ist bereits an früheren Workshops zum Ausdruck gekommen. Der Gemeinderat Dornach äusserte vor drei Jahren die Absicht, «die Schülerinnen und Schüler des Anforderungsniveaus P zukünftig in der eigenen Gemeinde zu beschulen», bestätigt Andreas Walter, Leiter des Volksschulamtes des Kantons Solothurn, auf Anfrage des Wochenblatts. Grundsätzlich seien die Bedingungen in der Volksschulverordnung festgehalten. Es gibt aber auch Ausnahmen: Davon profitiert zum Beispiel das Oberstufenzentrum Dorneckberg. Solothurn gewährte dieser Schule den Sonderstatus (Sek E+). «Die Sek E+ verfügt über eine Sonderstundentafel, die sich am Unterricht der Sek P BL orientiert und so den Übergang ans Gymnasium in Baselland ermöglicht», erklärt Walter.

Vertragsverlängerung verschafft Zeit

Damit Dornach für die verschiedenen Klärungs- und Planungsarbeiten Zeit gewinnt, verlängerten Solothurn und Baselland den bestehenden Vertrag bis 31. Juli 2026, ist von Walter zu erfahren. «Als einzige Änderung wurde eine leicht grössere Flexibilität bei der Zuteilung der Schülerinnen und Schüler in die verschiedenen Sekundarschulkreise vereinbart, indem auch eine Zuteilung in den Sekundarschulkreis Laufental möglich ist», führt Walter aus.

Die Kosten richten sich nach dem regionalen Schulgeldabkommen. Sie betragen, je nach Schulstufe, zwischen 11000 und 20000 Franken pro Schüler und Jahr. Das Regionale Schulabkommen (RSA) 2009 ist ein Rahmenabkommen der Kantone der Nordwestschweiz sowie der Kantone Jura und Zürich. Gemäss Walter übernimmt der Kanton Solothurn bei der ausserkantonalen Beschulung 85 Prozent der Vollkosten, die restlichen 15 Prozent entfallen auf die Gemeinde Dornach.

Auf die Frage, ob der Vertrag für die Beschulung der P-Sekundarschüler aus Dornach weitergehen soll, antwortet Walter: «Der Kanton Solothurn ist bereit, die geltende Regelung fortzuschreiben und den Vertrag mit dem Kanton Baselland zu verlängern.» Damit verschaffe man Dornach Zeit für die notwendigen Klärungs- und Planungsarbeiten. «Am Anschluss an diese kommunalen Arbeiten werden wir dann gemeinsam die nächsten Schritte angehen, die verschiedenen Optionen prüfen und einer Entscheidung bei den zuständigen Gremien herbeiführen», hält Walter fest.

Gemeinde hält Pläne vorerst geheim

Auf Nachfrage bei der Bildungsdirektion des Kantons Baselland ist von Pressesprecherin Rebekka Gysel zu erfahren, dass es gewisse Vorbehalte gibt: «Eine Fortsetzung des bestehenden Abkommens wäre so lange denkbar, wie der Kanton Baselland genügend Schulraum für seine Schülerinnen und Schüler bereitstellen kann und nicht aufgrund der Schülerinnen und Schüler aus Dornach gezwungen ist, neue Schulräume zu ­errichten.»

Der Kanton rechne mit einem generellen Anstieg der Schülerzahlen in Dornach, angesichts der allgemein vorhergesagten Bevölkerungszunahme und der damit einhergehenden Erhöhung der Schülerzahlen in den kommenden fünf bis zehn Jahren. «Dementsprechend geht der Kanton Baselland davon aus, dass die Gemeinde Dornach in der Lage sein wird, ihre Schülerinnen und Schüler des Leistungszugs P mittelfristig eigenständig zu unterrichten. Es ist realistisch anzunehmen, dass Dornach spätestens ab dem Jahr 2030 in der Lage sein wird, alle seine Sekundarschulschülerinnen und -schüler selbst zu unterrichten», hält Gysel fest. «Die Schülerinnen und Schüler werden den Schulkreisen Birseck und Laufental zugeordnet. Der genaue Schulstandort ist abhängig von den vorhandenen Plätzen der jeweiligen Schulhäuser in den beiden Schulkreisen», führt Gysel aus.

Die Frage, ob die Gemeinde Dornach ihren Schulstandort aufwerten will, will Gemeindepräsident Daniel Urech nicht beantworten. Er erklärt das Thema vorerst für geheim. Die Diskussion zum ­P-Standort fand an den letzten Gemeinderatssitzungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, obwohl im Kanton Solothurn das Öffentlichkeitsprinzip gilt.

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