Wegen stockender Zonenplanung: Wollmatt plant Alleingang

Die Stiftung Alters- und Pflegeheim Wollmatt plant ihre Modernisierung nicht mehr mit der Migros, sondern prüft eine Aufstockung des bestehenden Gebäudes.

Aufstockung geplant: Die Aussenstation Steinmatt soll in das Alters- und Pflegeheim Wollmatt integriert werden. Dazu muss das bestehende Gebäude erweitert werden. Foto: Fabia Maieroni

In Dornach stecken einige Bauvorhaben im Projektestau. 2018 stellte die Migros ihre Pläne für eine Modernisierung am heutigen Standort vor. Mit einer Teilzonenplanänderung sollte die Grundlage geschaffen werden für ein achtgeschossiges Gebäude und eine Aufwertung des östlichen Bahnhofteils mit neuer Strassenführung und Bushaltestelle. Seither befindet sich das Vorhaben in der Warteschlaufe der laufenden Ortsplanrevision.

Das Projekt beinhaltete auch eine Zusammenarbeit mit der benachbarten Stiftung Wollmatt. Das Alters- und Pflegeheim wollte die eigenen Ausbaupläne mit dem Neubauprojekt der Migros verbinden und dort zusätzliche Zimmer erstellen. Durch die neuen Raumverhältnisse könnte das Alters- und Pflegeheim konzeptionelle Anpassungen vornehmen und seinen Betrieb optimieren, hiess es bei der Präsentation des Projekts. Die Migros wiederum sprach von barrierefreien Wohnungen und einer zugänglichen Dachterrasse. Die unterirdische Verbindung zum Bahnhof und zur Wollmatt sowie das Parking sollten vergrössert werden.

Das geplante Gemeinschaftswerk ist inzwischen Geschichte. «Es ist richtig, dass die Migros Basel ursprünglich ein gemeinsames Projekt mit dem Alters- und Pflegeheim Wollmatt geprüft hat. Die Stiftung hat sich aus diesem Projekt zurückgezogen», hält Migros-Sprecherin Nadine Kunz gegenüber dieser Zeitung fest. Die Vorhaben der beiden Institutionen würden separat weiterverfolgt. Zum aktuellen Stand des Migros-Projektes kann Kunz nur sagen: «Die Migros Basel wartet auf die Rechtskraft der Ortsplanrevision und die darauffolgende Genehmigung des Gestaltungsplans, um das Projekt weiterplanen zu können.»

Trotz Aufstockung sind keine weiteren Pflegeplätze geplant

Die jetzigen Amtsinhaber hätten sich aus Kostengründen für diesen Weg entschieden, erklärt Bruno Planer, Präsident der Stiftung Wollmatt. «Wir möchten die Anzahl Betten – aktuell 56 Stück – nicht erweitern, sondern nur die bestehenden Doppelzimmer in Einzelzimmer umwandeln, den Gastrobereich aufwerten und eine Renovation durchführen.» Angedacht sei, die Aussenstation Steinmatt mit ihren zwölf Betten in das Alters- und Pflegeheim zu integrieren. Der Stiftungsrat geht davon aus, dass die Pläne mittels Aufstockung des Wollmatt-Gebäudes realisierbar wären. Im Zentrum stehe das Wohlbefinden der Bewohner. Dazu lasse man sich vor allem im Alltag immer ­wieder etwas einfallen. Seit 2024 gebe es zum Beispiel das Projekt «Herzenswunsch». Die Heimleitung setze sich dafür ein, den Bewohnern individuelle Wünsche zu erfüllen. Es habe zum Beispiel einen Ausflug ins Schwimmbad gegeben, erwähnt Planer.

Eine Angebotserweiterung, wie sie die Zweckverbände Zentrum Passwang und Alterszentrum Breitenbach aktuell vornehmen, stehe in der Wollmatt nicht zur Debatte, sagt Planer. Angesprochen ist die Übergangspflege, welche die Pflegeheime im Auftrag der Solothurner Spitäler AG zur Entlastung der Spitalbetten erbringen. Die Platzverhältnisse in der Wollmatt liessen eine Erweiterung für das Angebot dieser Passerelle-Betten nicht zu, erklärt Planer. Und er stellt klar: «Es gibt noch keinen definitiven Entscheid, wie unser Bauprojekt aussehen wird. Zuerst müssen diverse Fragen zum Ablauf geklärt werden.» Dazu bespricht sich der Stiftungsrat mit der eingesetzten Baukommission. Die Knacknuss sei, den Heimbetrieb während der Bauarbeiten am Laufen zu halten. Alternativ prüfe man die (Teil-)Auslagerung. Dagegen gebe es aber grosse Vorbehalte. Als möglicher Standort wird das Gebäude auf dem Stöcklin-Areal zwischen Aesch und Reinach geprüft, in dem die Senevita Birsgarten ab Frühjahr 2026 Pflegeplätze und betreutes Wohnen anbietet. «Es wäre eine Option, und wir stehen diesbezüglich in Verhandlung, aber nichts ist spruchreif. Sobald Entscheidungen getroffen sind und es in das Baubewilligungsverfahren geht, werden wir umfassend informieren», verspricht Planer.

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