Dornach ist auf der Suche nach dem besten Projekt
An der Gemeindeversammlung vom 12.Februar werden die Weichen für die künftigen grossen Investitionen gestellt.
Bei der kommenden Dornacher Gemeindeversammlung geht es um viel. Der Gemeinderat traktandiert die Schulraumplanung ebenso wie die geplante Unterführung Apfelsee.
Auf die Relevanz der Gemeindeversammlung sollte im ganzen Dorf mit Plakaten aufmerksam gemacht werden. Damit solle aufgezeigt werden, worum es gehe, forderte Bildungschefin Maria Montero Immeli (Die Mitte) an der Gemeinderatssitzung von Montag. Seit vier Jahren setzt sie sich mit der Bildungslandschaft von Dornach auseinander und hat zusammen mit den übrigen Mitgliedern der Spezialkommission die Grundlagen für eine nachhaltige Schulraumplanung mit Tagesstrukturen erarbeitet.
Dieses Mal soll das Projekt mehrheitsfähig sein, denn die letzte Vorlage für den Bau von neuen Räumlichkeiten für die Schule, die Tagesstrukturen und für die Vereine scheiterte 2021 an der Urne. Das damalige Projekt sah Neubauten in Form einer Mehrzweckhalle inmitten der bestehenden Schulanlage Brühl vor. Kostenpunkt damals: 16 Millionen Franken.
In den überarbeiteten Grundlagen geht der Gemeinderat nun von einem deutlich höheren Wachstum bei den Schülerzahlen aus und plant deshalb die Erweiterung entweder auf der Möschlerwiese oder auf der Wiese neben dem Kindergarten, die er erwerben möchte. Das Areal befindet sich derzeit im Besitz der römisch-katholischen Kirchgemeinde. Der Gemeinderat hat mit dem Kirchenrat einen Landabtausch vereinbart. Dieses Geschäft ist ebenfalls Bestandteil der Gemeindeversammlung. Da es um einen Wert von rund 4,5 Millionen Franken geht, braucht es zusätzlich eine Urnenabstimmung.
Machbarkeitsstudie geht von 38 Mio. Franken aus
Bei der Schulraumplanung befindet sich der Gemeinderat in der Projektierungsphase. Er setzt auf ein Wettbewerbsverfahren und erhöht mit einem Preisgeld von 198000 Franken den Anreiz, aus vielen Vorschlägen auswählen zu können. Mit 469000 Franken liegt der Kredit für das Wettbewerbsverfahren höher als ursprünglich gedacht, übersteigt damit die Finanzkompetenz des Gemeinderates und kommt darum am 12. Februar vor die Gemeindeversammlung.
Die Architekturbüros sollen aufzeigen, wie der zusätzlich benötigte Raum für die Kindergarten- und die Primarschülerschaft nachhaltig gelöst und mit den Tagesstrukturen kombiniert werden kann. Ein Bewegungsraum, der die bestehenden Turnhallen entlastet und für die jüngere Schülerschaft bedürfnisgerecht sei, soll im Projekt optional enthalten sein. Das Volk soll letztlich bei der Ausstattung und dem Preisschild mitentscheiden können, ist der Plan der Ratsmehrheit. «Über den Bewegungsraum liesse sich streiten, daran sollte nicht das gesamte Projekt scheitern», gab Statthalter Daniel Müller (FDP) zu verstehen.
Nebst der nachhaltigen Bauweise, die später auch eine Aufstockung zulassen würde, legt der Gemeinderat Wert auf ein ausgeklügeltes Parkier- und Verkehrskonzept. Weiter formuliert er im Wettbewerbsverfahren, er lege Wert auf die schulischen Abläufe sowie kurze und sichere Verbindungswege. Die Räumlichkeiten der Tagesstruktur und des Bewegungsraumes sollen auch ausserhalb der Schulbelegung öffentlich genutzt werden können.
Der Gemeinderat wünscht auch eine «ökologische und naturnahe Gestaltung des Aussenraums». Auf die Vorgabe eines unterirdischen Parkings verzichtete die Ratsmehrheit. Der Handlungsspielraum solle möglichst gross sein, meinte Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne). Bei den Zielbaukosten verweist der Gemeinderat auf die vorgängig durchgeführte Machbarkeitsstudie, die mit Gesamtkosten von 38 Millionen Franken rechnet.
Infoveranstaltung vor der Gemeindeversammlung
Der Gemeinderat lädt die Bevölkerung im Vorfeld der Gemeindeversammlung zu einer Infoveranstaltung ein. Diese findet am 28. Januar statt. Auch die geplante Langsamverkehrsunterführung Apfelsee wird dort zur Sprache kommen. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Grossprojekt, welches die Gemüter von Dornach bewegt.
Den Planungskredit hatte das Volk befürwortet, jetzt geht es um den Investitionskredit von 13,5 Millionen Franken. Abgestimmt wird über den Bruttobetrag – der Gemeinderat rechnet damit, dass die Unterführung zum grössten Teil aus dem Aggloprogramm des Bundes finanziert wird. Die Unterführung ist in Anbindung an das Wydeneck-Areal zusammen mit der geplanten S-Bahn- und Bushaltestelle als Verkehrsdrehscheibe konzipiert.