Unterführung geht in die Detailplanung
Der Gemeinderat einigt sich mit den SBB in der Kostenfrage für die Planung der Velo- und Fussgänger-Unterführung auf eine Pauschale.
Das Projekt für die Velo- und Fussgänger-Unterführung bei der geplanten Haltestelle Apfelsee soll Fahrt aufnehmen. Der Gemeinderat hat mit sechs Ja-Stimmen zu einer Nein-Stimme beschlossen, das Vorprojekt ausarbeiten zu lassen. Dabei geht es um eine Beteiligung an den Planungsarbeiten der SBB. Diese wollen bis Ende dieses Jahres im Detail aufzeigen, wie sie sich die Haltestelle vorstellen und wie hier eine neue unterirdische Verbindung entstehen kann für Fussgänger und Velofahrer. Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD / Grüne) verkündete Erfreuliches: «Wir konnten bei der Kostenbeteiligung eine Pauschale aushandeln, die tiefer liegt als der Kredit, den wir im März 2023 bei der Urnenabstimmung beantragten.» Damals war die Rede von 260000 Franken. Die Pauschale sieht nun 230000 Franken vor. «Die Bauverwaltung und unsere externe Beratung AeBo AG haben das Angebot geprüft und empfehlen dem Gemeinderat die Annahme. Mit einer Pauschale erlangen wir eine Kostensicherheit. Weiter erleichtert dies die Zusammenarbeit mit den SBB und erspart beidseitig grossen administrativen Aufwand», hielt Urech fest. Auch seien Baugrunduntersuchungen, welche in der Kostenschätzung für das Vorprojekt so nicht vorgesehen waren, Bestandteil der Pauschale.
Abhängig vom Zeitplan der SBB
Die Unterführung soll ein Bestandteil des Gesamtprojektes der neuen S-Bahn-Haltestelle Dornach Apfelsee sein und soll die Quartiere miteinander verbinden. Die eine Rampe ist in der bestehenden Presshalle vorgesehen und soll in die Neugestaltung des Wydeneck-Areals integriert werden. Die andere Rampe tritt im Bereich des Jugendhauses aus dem Untergrund. Das Jugendhaus soll abgerissen werden. Ein Ersatzbau ist bereits in Planung. Als neuen Standort wählte der Gemeinderat das Areal beim Treff zwölf (das Wochenblatt berichtete).
Urech rief in Erinnerung, dass die Unterführung für den Langsamverkehr dem Wunsch der Gemeinde Dornach entspreche und somit auch von ihr finanziert werden müsse – wobei die Gemeinde auf Unterstützung aus dem Agglomerationsfonds des Bundes setzt. Natürlich stehe die Unterführung in einer starken Abhängigkeit zur SBB-Haltestelle. Die Gemeinde wolle nicht nur bei der gemeinsamen Planung, sondern auch später bei der Ausführung der Arbeiten Synergien nutzen und die Kräfte bündeln. Deswegen könne Dornach den Zeitpunkt nicht frei wählen, sondern sei an den Zeitplan der SBB gebunden. Diese möchten noch vor 2030 die neue Haltestelle in Betrieb nehmen. Für Statthalter Daniel Müller stellt sich die Frage, ob bis dann aus dem Industrieareal überhaupt schon ein Teil des Wohnquartiers Wydeneck entstanden sein könnte. Seiner Meinung nach gäbe es bezüglich der Nutzungsplanung derzeit noch zu viele offene Fragen. Auch bei der Erschliessung sei vieles unklar. Zum jetzigen Zeitpunkt befinde sich die Industriestrasse im Wydeneck nicht im Eigentum der Gemeinde Dornach, gab er zu bedenken. «Bisher hat das Volk lediglich zum Planungskredit ja gesagt – und dies knapp. Beim Baukredit kann das anders aussehen. Sobald die Dornacher wissen, welch hohe Investitionen sie noch in anderen Bereichen, insbesondere bei der Schule, stemmen müssen, verzichten sie vielleicht auf die Luxusunterführung.» Dann wären eine Viertel Million Franken Planungskosten in den Sand gesetzt, gab Müller zu bedenken. Sein Antrag auf Sistierung der Planung war chancenlos. Die Mehrheit des Gemeinderates folgte der Argumentation von Urech, mit dem Vorprojekt setze man den Auftrag des Volks um.