Testlauf Begegnungszone

Die Anwohnerschaft wünscht, dass Dornach aus der Zürcherstrasse eine Begegnungszone macht. Der Gemeinderat sieht den Vorgang als Pilotprojekt.

Anwohner hatten vor einem Jahr mittels Petition verlangt, auf der Zürcherstrasse in Dornach solle nicht bloss Tempo 30 gelten, sondern eine Begegnungszone entstehen. In einer solchen geniessen Fussgänger Vortritt, Kinder können die Strasse zum Spielen nutzen.

Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD) wies darauf hin, dass es bei der Begegnungszone Zürcherstrasse wohl eher um eine Ausnahme handle. Die Petition sei von der gesamten Anwohnerschaft unterschrieben worden. Dass sich in einer Strasse alle Bewohner auf eine neue Verkehrsregelung einigen können, komme nur selten vor.

Der Gemeinderat hatte in einem ersten Schritt die Verkehrssituation vor Ort abklären lassen. Das Gutachten kommt zum Schluss, dass die üblichen Kriterien für eine Begegnungszone (wie in einer Einkaufsmeile in einer Altstadt oder bei ­einem Bahnhofplatz) nicht gegeben seien. Bereits jetzt werde langsam gefahren und es gebe keinen Durchgangsverkehr. Die zuständige Gemeinderätin Janine Eggs (FWD) meinte, es gehe den Anwohnerinnen und Anwohnern um die vielfältigere Nutzung des Strassenraums.

Mit dem Hinweis, es handle sich um ein Pilotprojekt, gab es von der Ratsmehrheit letztlich grünes Licht, zumal auch die Umsetzung einfach ausfällt. Auf Parkfelder und Markierungen soll verzichtet werden. Die Schilder am Anfang und Ende der Begegnungszone werden auf Betonsockel befestigt, die mobil sind.

Gemeindekommission hat beim Gemeinderat keine Chance

Weniger gut gesinnt war der Gemeinderat dem Anliegen aus der Bevölkerung, Dornach soll eine Gemeindekommission ins Leben rufen. Der Präsident der Grünen Dorneck-Thierstein, Florian Lüthi, hatte im Sommer 2020 angeregt, der Gemeinderat solle Vorschläge zur Einführung einer Gemeindekommission erarbeiten. Der Gemeinderat lehnte dies am Montag einstimmig ab und empfiehlt dies auch der Gemeindeversammlung. Die Gemeindekommission berät über Geschäfte und stellt der Gemeindeversammlung Antrag. Daniel Urech stellte sich auf den Standpunkt, dass die Nachteile wie Zusatzkosten und Mehrbelastung für die Gemeinderäte überwiegen würden. Das letzte Wort zu diesem Geschäft hat die Gemeindeversammlung.

Weiter beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Thema Gas. Janine Eggs regte an, Dornach soll beim Vertrag mit den IWB den Biogas-Anteil erhöhen. Bisher habe man vor allem auf Erdgas gesetzt, um den Gesamtjahresverbrauch für die gemeindeeigenen Liegenschaften (1 650 000kWh) zu decken. Bei einer 100- prozentigen Umstellung auf Biogas würden sich die Kosten von 157500 Franken fast verdoppeln. Auch beim Erdgas sei wohl mit einem Kostenanstieg zu rechnen, meinte Urech. Finanzchefin Annabelle Lutgen (FDP) und ihre beiden Parteikollegen wehrten sich gegen eine ­Umstellung, die zum jetzigen Zeitpunkt die Gemeindekasse arg belasten würde. Daniel Müller machte beliebt, man sollte Ressourcen in das Projekt Wärmeverbund (Schnitzelheizung) stecken. Dafür votierte auch Kevin Voegtli (SP). Er wollte aber auch eine Erhöhung des Biogas-Anteils um 20 Prozent. Dieser Kompromiss war am Ende mehrheitsfähig. Einig war sich der Rat darin, nach Lösungen zu suchen, wie der Gasverbrauch um zehn Prozent reduziert werden kann.

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