Planung für den Wandel
Der Gemeinderat schickt den von der Hiag vorgeschlagenen Teilzonenplan Wydeneck nach Solothurn zur Vorprüfung. Wo der geplante A18-Zubringer das Areal tangieren wird, ist noch nicht definiert.
Bei der Debatte um die Zukunftsplanung für das ehemalige Metalli-Areal nahm es Daniel Urech (FWD) vorweg: «Eine spannende Zeit kommt jetzt mit der Zwischennutzung. Einige Gewerbebetriebe und Ateliers haben sich bereits eingerichtet und ihre Vielfalt wird hoffentlich noch zunehmen.» Was davon übrig bleiben wird, lasse sich kaum vorhersagen. Fest steht, dass Investoren später den Boden sanieren wollen und den Bau zahlreicher Wohnungen planen. Den dafür erarbeiteten Teilzonenplan hat die Eigentümerin Hiag der Gemeinde Dornach zur Vernehmlassung unterbreitet. Der Gemeinderat beriet ihn an seiner Sitzung vom Montagabend. Die Ratsmitglieder hatten bereits eineinhalb Stunden Video-Debatte (inklusive Besprechung der Rechnung 2020) hinter sich und auch noch einige Traktanden vor sich. Trotz offener Fragen verabschiedeten sie den Teilzonenplan nach Solothurn zur Vorprüfung. Offen lässt der Plan, wo der A18-Zubringer das Areal tangieren wird.
Wir der Zubringer hinfällig?
Im Verlauf der Debatte zeigte sich, dass sich die Frage, ob der Zubringer im Norden oder Süden des Wydeneck-Areals gebaut werden wird, vielleicht sogar hinfällig wird – je nach Erkenntnis aus dem regionalen Mobilitätskonzept. Gemeindepräsident Christian Schlatter (FWD) vertröstete Daniel Müller (FDP) beim Nachhaken darauf, dass man möglicherweise im Sommer mehr wissen werde. Die Verhandlungen zwischen dem Kanton Solothurn und Basel-Landschaft seien noch am Laufen. Je nach Ergebnis müsse der Teilzonenplan dann einfach angepasst werden. Aufgrund der Beurteilung der kantonalen Fachstellen könne der Plan weiterbearbeitet werden. «Der vorliegende Entwurf des Teilzonenplans ist die erste planungsrechtliche Abbildung einer Entwicklung, die sich voraussichtlich über die nächsten 30-40 Jahren ziehen wird», hielt Schlatter fest.
Bis dann werde sich noch viel ändern und es werde neue Zonenplanrevisionen geben. In diesem Sinn nahmen die Gemeinderatsmitglieder zur Kenntnis, dass sich der Anteil Gewerbefläche und Grünzone aktuell nicht genau definieren lassen. Ohne A18-Zubringer sei die Nachfrage nach Gewerbegebiet kleiner als sie im Masterplan angenommen worden war. Bei einer durchmischten Nutzung war man von 30 Prozent ausgegangen. Die Stossrichtungen, resümierte Schlatter, seien im räumlichen Teilleitbild und dem Masterplan Wydeneck festgehalten und durch die Gremien der Gemeinde verabschiedet worden. «Der nun vorliegende Teilzonenplanentwurf bildet diese Grundlage ab und wurde mit der gesamten Ortsplanung abgestimmt.»
Die einzige Änderung, die von Thomas Gschwind verlangt und vom Gemeinderat beschlossen wurde, ist eine zusätzliche Raumsicherung an der Industriestrasse für den Knotenpunkt im Norden bei der S-Bahn-Haltestelle Apfelsee. Die qualitative Entwicklung des Areals wird zudem später über Gestaltungspläne sichergestellt werden. «Damit kann die Entwicklung gesteuert werden», meinte Schlatter. Urech schloss nicht aus, dass es später zu Nutzungskonflikten kommen könnte. Während für den Investor die Rentabilität entscheidend sei, habe die Gemeinde ein grosses Interesse am Erhalt von Gewerbeflächen für ein regionales Angebot an Arbeitsplätzen.