Pétanque kann in Dornach nun auch im Winter gespielt werden

Der Pétanque-Club Dornach bietet seinen Mitgliedern neu Trainingsmöglichkeiten in einer Halle an. Für die Mietkosten kommt die Gemeinde auf, beschloss der Gemeinderat.

Trainieren neu während des ganzen Jahres: (v.l.) Mathilde Gadient, Sylvain Mortier, Walter Lötscher, Walter Plüss, Xaver Bühlmann, Patrick Studer und Jean-Luc Mortier. Foto: Bea Asper

Das französische Spiel mit den silbernen Kugeln auf Kiesplätzen, die man dem Cochon zuwirft oder mit denen man die Kugeln des Gegners wegstösst, wird seit über 25 Jahren vom Pétanque-Club Dornach gefördert. Er nimmt regelmässig schweizweit an Turnieren teil. Präsident Walter Lötscher unterstützt zudem zwei Athletinnen mit Beeinträchtigung, die für die Special Olympics trainieren. Bisher musste der Pétanque-Club Dornach im Winter eine Pause einlegen, weil die Mitglieder die Aussenanlage im Gigersloch und die Bahn bei der Turnhalle Bruggweg bei schlechtem Wetter nicht nutzen konnten. «Wir waren seit langem auf der Suche nach einer Indoor-Möglichkeit», sagt Lötscher im Gespräch mit dem Wochenblatt. Dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen: «Im Rahmen der Zwischennutzung des Wydeneck-Areals ergab sich die Gelegenheit, uns beim Verein Surprise in der Halle für Strassenfussball einzumieten», erklärt Lötscher. «Wir bieten nun auch im Winter zwei Mal die Woche (am Dienstagnachmittag und am Donnerstagabend) Trainings an. Mitglieder dürfen die Halle auch ausserhalb dieser Zeiten nutzen. Wir hoffen auf regen Zuwachs», so Lötscher.

Der Club leiste einen Beitrag zum generationenübergreifenden Austausch und fördere die sozialen Kontakte und er unterstütze auch Turnierambitionen. «Wir sind darauf angewiesen, unsere Mitgliederbeiträge tief zu halten und haben ein sehr kleines Vereinsbudget. Deswegen baten wir die Gemeinde darum, die Mietkosten für die Halle zu übernehmen», führt Lötscher aus. Konkret geht es um 600 Franken pro Jahr. Für den Club sei es bereits ein grosser Effort gewesen, die elf Meter langen Bahnen in der Halle zu bauen. «Möglich war dies nur dank Sponsoring und Eigenleistung», berichtet Vizepräsident Walter Plüss. «3,5 Tonnen Kies-Sand-Gemisch mussten zu Fuss herangekarrt und von Hand verteilt werden.»

Regelwerk für die Vereine

Der Gemeinderat hat das Begehren an seiner Sitzung vom Montag diskutiert. Der Ressortverantwortliche, Kevin Voegtli (SP), beantragte die Gutsprache – auch wenn sie nicht budgetiert ist: «Der Club könnte grundsätzlich wie andere Vereine ein Anrecht auf Turnhallennutzung geltend machen. Er hat bisher aber keinen solchen Anspruch erhoben.» Dass der Club von einer Nutzung der Turnhalle absehe, «ist ein Glück für den Hallenboden», meinte Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne). Er sprach sich dafür aus, die Mietkosten zu übernehmen. Die Unterstützung solle aber auf diese Kostenübernahme begrenzt bleiben. Die Idee sei nicht, dass die Gemeinde bei Infrastrukturanpassungen auch noch eine Indoor-Pétanque-Anlage bauen müsse, betonte Urech. Statthalter Daniel Müller (FDP) stellte fest, dass die Gemeinde seitens der Vereine immer wieder mit den verschiedensten Begehrlichkeiten konfrontiert werde. Begünstigt wird dies nicht zuletzt durch die Entscheidung, dem SC Dornach ­einen Kunstrasen zu finanzieren. Es sei höchste Zeit, dass man auf ein Regelwerk zurückgreifen könne. Ein solches sei bei der Verwaltung in Arbeit, informierte Urech. Ein erster Entwurf werde dem Gemeinderat im Februar zur Beratung vorgelegt werden.

Kontroverse um Mobilitätskonzept

Der Gemeinderat hat an seiner letzten Sitzung ausserdem das Mobilitätskonzept der Birs­stadt definitiv verabschiedet. Daniel Müller und Ludwig Binkert (FDP) waren dagegen. Ihnen missfallen einige Grundsätze, zum Beispiel bei Arealentwicklungen neuen Wohnraum ohne Parkplätze zu bauen. Dies sei für Investoren ein zu harter Eingriff. Urech erinnerte daran, dass der Verkehrskollaps nur verhindert werden könne, wenn der mobilisierte Individualverkehr nicht weiter zunehme. Alle Gemeinden der Birsstadt hätten mit der Verabschiedung des Mobilitätskonzepts unterstrichen, dass man gemeinsam nach Lösungen suchen wolle. Dornach sei gut beraten, lenkend einzuwirken, denn laut Prognosen sei mit einer Bevölkerungszunahme von bis 33 Prozent zu rechnen, so Urech. Die Verkehrsproblematik lasse sich nur im Verbund mit den anderen Gemeinden lösen, ermahnte auch Urs Kilcher.

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