Ihre Wahnsinnsstimme wird Dornach zum Beben bringen

Am 18. und 19. August gibt Nicole Bernegger gleich zwei Open-Air-Konzerte im Klostergarten. Mit im Gepäck: Ein paar brand- neue Songs.

Powerfrau mit Powerstimme: Nicole Bernegger. Foto: ZVg/Mirco Rederlechner
Powerfrau mit Powerstimme: Nicole Bernegger. Foto: ZVg/Mirco Rederlechner

Muss man sich als Musikerin immer wieder neu erfinden, um erfolgreich zu sein? Sich dem Mainstream anpassen, in eine Rolle schlüpfen? Nein, findet Soulsängerin Nicole Bernegger. «Authentizität ist für mich sehr wichtig, ich will mir kein Gewand überziehen. Ich singe so, wie ich es fühle.» Ihr Erfolg gibt ihr recht. Seit über 20 Jahren ist die 44-Jährige im Musikgeschäft und heute eine feste Grösse in der Soulszene.

2013 gewann Nicole Bernegger – damals im siebten Monat schwanger – die erste Staffel der Talent-Show «The Voice of Switzerland». Plötzlich war sie schweizweit bekannt, ihr erstes Album «The Voice» kletterte auf Rang drei der Schweizer Hitparade und wurde mit Gold für mehr als 10000 verkaufte Exemplare gekürt. Doch die Schweizer Soul-Queen war keine Newcomerin: Bereits 2003 hatte sie die Coverband The Kitchenettes gegründet und war mit ihr in Europa auf Tour. Eine Zeit, in der sie wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Ursprünglich wollte die studierte Germanistin und Historikerin Lehrerin werden. Heute kann sie von den Musikeinnahmen leben. «Allerdings nur gemeinsam mit meinem Mann, der Lebensmittelingenieur ist. Im Moment könnte ich alleine mit den Einnahmen keine Familie ernähren», hält sie fest.

Viele Texte schreibt ihre Mutter

Ihre Liebe zum Soul geht weit zurück. «Klassische Soul-Grössen wie Aretha Franklin haben mich schon als Kind geprägt. Später kamen Marvin Gaye, Etta James und andere dazu. Aber es gibt auch heute noch unglaublich tolle Bands, die mich inspirieren», erzählt Bernegger. In den letzten Jahren hat sie ihren eigenen Soul gefunden, ihren eigenen Stil weiterentwickelt; auch dank der engen Zusammenarbeit mit ihrer Band, wie sie sagt.

Ihre Songs entstehen oft auf unterschiedlichen Wegen: Manchmal ist es eine Melodie, eine Harmonie, die Bernegger in die Band trägt. Die Musiker entwickeln diese Ideen weiter, geben dem Stück ein «Gewand». Oder ihre Bandkollegen bringen ein Stück mit und Bernegger macht die Vocals dazu.

Die Texte der Lieder werden oft von Nicole Berneggers Mutter geschrieben. Das scheint speziell, denn Musikerinnen und Musiker wollen mit ihren Texten zumeist die eigenen Gefühle, Erlebnisse oder Probleme ausdrücken. Für die Sängerin schliesst das eine das andere nicht aus: «Auch wenn jemand anderes den Song geschrieben hat, kann man sich wiederfinden darin.» Meist feilt sie mit ihrer Mutter weiter an den Texten, bis der Song für sie perfekt stimmt.

Albumproduktion ist harte Arbeit

Heute hat die Frau mit der Powerstimme ein eigenes Musiklabel, das sie gemeinsam mit Steffi Klär betreibt. Sie ist weggekommen von poppigeren Liedern, wie sie durch die Zusammenarbeit mit dem Rapper Stress nach «The Voice» entstanden sind. «Sobald ich die Federführung übernehme, ist es mir wichtig, dass die ‹Vintage-Produktionsästhetik› führend ist.» So auch beim neuen Album «Alien Pearl», das 2019 erschienen ist. Wegen Corona konnte «Alien Pearl» jedoch kaum beworben werden.

Die Produktion eines Albums ist aufwendig und teuer. In Zeiten, in denen Streamingdienste boomen, nicht wirklich rentabel, sagt Bernegger. Doch die Sängerin liebt es, die Songs so zu platzieren, dass das Album harmonisch ist, die Pausen stimmen, der Gesamteindruck passt. «Aber wer hört heute noch ganze Alben am Stück?», sagt sie und lacht.

Wegen der Coronakrise fielen im letzten Jahr alle Konzerte von einem Tag auf den anderen weg. «Wir haben alles in das Album investiert und konnten dann nicht auf Tournee gehen. Das war schon frustrierend.» Die Zwangspause konnte sie dennoch nutzen: Sie hat neue Songs geschrieben, die noch dieses Jahr veröffentlicht werden und von denen sie ein paar im Klostergarten das erste Mal singen wird. «Ich freue mich sehr, dass wir endlich wieder diese Magie eines Livekonzerts spüren können.»

Begleitet wird Bernegger von Stefan Strittmatter an der Gitarre, Marco Nenninger am Bass und Florian Haas Schneider an den Drums. Infos und Tickets gibt’s unter www.klosterdornach.ch.

Gewinnen Sie exklusive Tickets und ein Dinner

Das Wochenblatt verlost 1×4 Tickets für einen Vierertisch im Gesamtwert von 400 Franken auf dem regengeschützten Gartensitzplatz mit offerierten Getränken (Welcome-Drink, Mineral & Kaffee), einem Buffet und Dessertvariationen für das Konzert vom Mittwoch, 18. August, ab 18 Uhr. Einfach bis Freitag, 13. August, 16 Uhr ein E-Mail mit dem Stichwort «Soul-Queen» an wettbewerb@wochenblatt.ch senden. Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen! Der Gewinner oder die Gewinnerin wird per E-Mail informiert. Viel Glück!

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