Gemeindehaus: Der Umbau ist endlich fertig

Nach vier Jahren im Pro­visorium bei der alten Metalli ist die Verwaltung Anfang dieser Woche wieder in das Gemeindehaus gezogen.

Griffen zur Schere: von links, Daniel Urech, Gemeindepräsident, Thomas Hammann, Verwaltungsleiter, Daniel Müller, Vizegemeindepräsident (Umbaupräsident). Foto: zVg
Griffen zur Schere: von links, Daniel Urech, Gemeindepräsident, Thomas Hammann, Verwaltungsleiter, Daniel Müller, Vizegemeindepräsident (Umbaupräsident). Foto: zVg

Modern, hell und mit einem gewissen Charme, den nur ein Altbau haben kann: So präsentiert sich das frisch umgebaute Gemeindehaus, das 1864 noch als Schulhaus mit vier Schulzimmern und einer Trotte gebaut worden war.

Auch wenn beim schmucken Haus an der Hauptstrasse 33 keine Eingriffe in die Bausubstanz nötig waren, wurden doch einige grosse Veränderungen umgesetzt. So mussten die Schadstoffe im Gebäude entfernt werden und neue Elektroinstallationen verlegt werden. Zudem wurden die Fenster erneuert, die Steinböden aufgefrischt, neues Eichenparkett verlegt und auch in Bezug auf die geltenden Brandschutzbestimmungen wurde das Gebäude auf den neusten Stand gebracht. Die sanitären Anlagen wurden ebenfalls erneuert, auch eine Dusche für die Mitarbeitenden der Bauverwaltung gibt es nun.

Was lange währt, wird endlich gut

Daniel Müller, Leiter der Steuergruppe Umbau, zeigte sich bei der ersten öffentlichen Führung durch das frisch umgebaute Gemeindehaus am vergangenen Mittwoch fröhlich und gleichermassen erleichtert. Der Umbau ist eines jener Themen, das in den vergangenen Jahren wiederholt hohe Wellen schlug. Das Projekt kostete Dornach viel Geld und Zeit. Gemeinderat und Bevölkerung waren sich oft nicht einig, ob der eingeschlagene Weg richtig war. Bereits im Dezember 2016 hatte die ­Gemeindeversammlung einen ersten Umbaukredit gutgeheissen. «Wegen veränderter Sicherheitssituation sowie zusätzlichen Bedarfs an Sitzungs- und ­Besprechungsräumen» musste an der Gemeindeversammlung ein Jahr später jedoch nochmals eine Million Franken in Form eines Zusatzkredits nachgeschossen werden. Im April 2018 zog die Verwaltung in das Provisorium im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Swissmetal.

Die Umbauarbeiten begannen allerdings doch nicht, weil die Offerten für den Umbau deutlich höher ausfielen als angenommen. Kurz darauf wurde gar ein neuer Standort gegenüber des Käch-Areals in Erwägung gezogen, diese Pläne wurden jedoch wieder verworfen. Das finanziell aufwendige Planungsdesaster führte dazu, dass eine neue Arbeitsgruppe den Umbau des Gemeindehauses komplett überarbeitete. Die Gemeindeversammlung genehmigte im August 2020 den Projektkredit inklusive PV-Anlage in der Höhe von 2853000 Franken. «Diese Summe werden wir höchstwahrscheinlich einhalten können, und das trotz der durch die Coronakrise erschwerten Baubedingungen», bestätigt Daniel Müller auf Anfrage des Wochenblattes.

Moderne Büroräume, kurze Wege und magnetische Wände

Am 1. Februar ist die Verwaltung nun eingezogen. Im Erdgeschoss befinden sich ein grosszügiger Empfangsbereich und die Einwohnerkontrolle. Zwei neue Diskretbereiche sorgen dafür, dass Besucher auch bei heikleren Themen an einem Schalter bedient werden können. Ebenfalls im Erdgeschoss angesiedelt sind weitere Besprechungsräume und das Gemeinderats-Sitzungszimmer, das auch über einen Hintereingang betreten werden kann. Der grosse Raum für das Publikum werde künftig vielleicht auch mit Mikrofonen und Boxen ausgebaut, damit die Gemeinderatssitzungen besser verfolgt werden könnten, verrät Müller.

Im Untergeschoss wird der Lagerraum für ein künftiges Heizungsprojekt vorbereitet und der Velokeller zu einem öffentlichen WC umgenutzt. Der Zugang vom Parkplatz – mit neuem Velounterstand und Ladestationen für E-Fahrzeuge ausgestattet – wird noch mit einer behindertengerechten Rampe ergänzt.

Grosses Interesse bei der Bevölkerung

Im ersten Obergeschoss erhalten die Zentralen Dienste, der neue Verwaltungsleiter und das Gemeindepräsidium ihre Büros. «Die Wege sind kurz, was auch den Austausch zwischen Verwaltung und Präsidium weiter fördert», erklärt Müller die Raumaufteilung. Ein schöner, geräumiger Aufenthaltsraum mit einer grossen, modernen Küche auf dem gleichen Stockwerk steht den Mitarbeitenden künftig zur Verfügung. Im zweiten Obergeschoss gibt es ein modernes Raumkonzept für die Bauverwaltung mit fünf Arbeitsplätzen und einem separaten Einzelbüro für den Bauverwalter. Spezielle Arbeitstische und magnetische Wände sorgen dafür, dass die grossen Baupläne ausgebreitet und aufgehängt werden können. Im dritten Obergeschoss sind die Büros und ein Sitzungszimmer der Finanzverwaltung angesiedelt. Das Interesse bei der Bevölkerung schien am Mittwoch gross. Viele Menschen waren der Einladung des Gemeinderates gefolgt und liessen sich in kleinen Gruppen von Müller oder vom zuständigen Architekten Adrian Billerbeck durch das Haus führen. «Ich denke, wir haben wirklich gute Arbeitsplätze schaffen können», freute sich Müller am Ende seiner Führung – und startete bereits zur nächsten Tour.

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