Geld für gute Ideen

Das Forum Schwarzbubenland wies an seiner Generalversammlung auf die Chancen der Neuen Regionalpolitik des Bundes hin. Für Konzepte, die überzeugen, stehen dem Kanton Solothurn vier Millionen Franken zur Verfügung.

Voller Tatendrang: Martin Vogel (l.) und Remo Holzherr (M.) von der Arbeitsgruppe Wirtschaft, Stéphanie Erni (2. v. l.), organisatorische Leitung, Präsidentin Sibylle Jeker (2. v. r.) und Daniel Urech von der Arbeitsgruppe Gemeinden. Foto: Bea Asper

Die Generalversammlung des Forums Schwarzbubenland findet jeweils auf einem für den Verein und die Region bedeutenden Ort statt – dieses Jahr in der Wydekantine auf dem Wydeneckareal in Dornach. Arealentwickler Julius Grewe-Rellmann erläuterte in seiner Begrüssungsrede die Pläne der Arealbesitzerin Hiag, aus der Dornacher Industriebrache ein Wohnquartier zu machen. Im Moment werde das Gelände in einer Zwischennutzung geöffnet und von Nutzern aus dem Gewerbe, dem Freizeitbereich und der Bildung belebt.

Die Raumentwicklung beschäftigt auch das regionale Gewerbe. Bei Fragestellungen bietet das Forum Schwarzbubenland Unterstützung, das war im vergangenen Jahr unter anderem in der Gemeinde Witterswil der Fall. Es gelang, bei der Gärtnerei eine Ersatzlösung für jene Parkplätze zu finden, welche der Kanton entlang der Strasse aufhob.

Der Vorstand des Forums unter dem Präsidium von Sibylle Jeker und die Mitglieder der Arbeitsgruppen nutzten die Generalversammlung zur Berichterstattung aus ihren Tätigkeiten.

Wohnen, Arbeiten und Freizeit

Standortförderin Karoline Sutter rief ihre Vision in Erinnerung, mit der sie sich vor zwei Jahren für die Stelle beworben hatte: «Wohnen, Arbeiten und Freizeit in der selben Region.» Gerade auch in den kleineren Gemeinden soll es nicht nur Wohnungen geben, sondern auch eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, lautet das erklärte Ziel.

Dafür sind gute Ideen und Konzepte gefragt, die neu durch die Öffentliche Hand mitfinanziert werden, sagte Sutter. Der Bund hat nämlich den Kanton Solothurn in sein Programm der Neuen Regionalpolitik (NRP) aufgenommen. Die Standortförderung des Kantons Solothurn entscheide, welche Projekte unterstützt werden, erklärte Gastreferentin Mila Trombitas, dort zuständig für Tourismus und Regionalentwicklung. Bis 2027 stehen vier Millionen Franken bereit – ein Teil davon zum Beispiel zur Förderung der Zusammenarbeit unter den Gemeinden oder auch für überzeugende Konzepte im Bereich Freizeit.

In Genuss eines NRP-Betrages kam ein Projekt im Bereich Tourismus: «Es bewegt sich viel», sagte Marcel Schenker, Leiter der Arbeitsgruppe Tourismus. «Wir erarbeiten die Grundlagen für die künftige strategische Ausrichtung. Dies unter fachlicher Begleitung von Professor Urs Wagenseil, Leiter Institut für Tourismus und Mobilität», erläuterte Schenker. «Wir haben bei den verschiedenen Interessensgruppen die Bedürfnisse abgeholt und wir haben Umfragen und Workshops durchgeführt. Dieses Projekt befindet sich nun in der Schlussphase.» Das Konzept soll vor den Sommerferien vorgestellt werden, kündigte er an.

Schenker kennt das Schwarzbubenland wie seine Hosentasche. Seit Jahren geht er mit seinem Bike auf Erkundungstouren und lässt die Bevölkerung daran teilhaben. Er gibt zusammen mit den anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe Tourismus Geheimtipps und viel Wissenswertes preis. In Zusammenarbeit mit dem Team der Öffentlichkeitsarbeit sind Beiträge entstanden, denen man auf diversen Plattformen – neu auch auf Instagram – folgen kann.

Austausch unter den Gemeinden

Die Arbeitsgruppe Gemeinden fördert den Austausch unter den Gemeinderäten und organisiert jeweils eine Konferenz mit Vertretern des Kantons zu gewissen Themen, sagte Roman Oeschger, Gemeinderat Büren. Im letzten Jahr sei zudem der Wahlkampf um die Solothurner Vertretung in Bern ein Thema gewesen. So berichtete der Dornacher Gemeindepräsident Daniel Urech, dass die Arbeitsgruppe im Neuen Theater in Dornach die Ständeratskandidaten zu einem Podiumsgespräch eingeladen hatte. Der Anlass sei sehr gut besucht gewesen und es sei denkbar, dass das Forum künftig auch bei kantonalen Abstimmungen den Meinungsbildungsprozess unterstützen könnte.

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