Familie ist Thema – Festival das Programm

Ob Mama, Papa, Kind, ob Regenbogen, ob alleinerziehend, ob anthroposophisch oder nicht: Beim Familienfestival am ­Goetheanum steht das Zu­sammenleben vier Tage lang im Zentrum.

Zukunftswünsche: Sabine und Gerald Häfner träumen davon, dass das Familienfestival dereinst bis zu 1000 Menschen anzieht. Foto: Léonie Müller-Haller

Das Goetheanum: Ein imposanter Bau aus unbehandeltem Beton, auf welchem man die Holzmaserung der Verschalung noch erkennen kann und so das flächendeckende Grau mal hell, mal dunkel, dann wieder fast lebhaft erscheinen lässt. Der Sitz der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft soll am Wochenende mit Kinderlachen gefüllt werden. «Hier müssen Kinder her!», bestätigt Gerald Häfner, Leiter der Sektion für Sozialwissenschaften am Goetheanum. Aus diesem Wunsch entstand die Idee des Familienfestivals. Häfner hat mit seiner Frau Sabine und einem Team das Familienfestival am Goetheanum zum Leben erweckt. Zum zweiten Mal findet nun das viertägige Festival im und rund um das Goetheanum statt. Das vielfältige Programm ist sowohl auf Kinder wie auch auf die Erwachsenen – eben auf die ganze Familie – zugeschnitten. Das Ziel: die Familie als Zentrum vom grossen Ganzen zu feiern. Angesprochen seien dabei alle: «Auch Nichtanthroposophen sind willkommen. Wir haben zum Beispiel Anmeldungen von Menschen, die einfach das Programm spannend finden», sagt Sabine Häfner. Der anthroposophische Grundsatz, dass der Mensch als Individuum im Mittelpunkt steht, sei jedoch zentral, so Sabine Häfner weiter. Sie gestaltet am Festival für Kinder einen Sinnesparcours mit Fussbädern und einem Kastanienbad.

Offene Gespräche sind beliebt

Und während die Kinder ihre Sinne entdecken, spielen oder Seifenkisten bauen, treffen sich die Erwachsenen zu offenen Gesprächsgruppen und Vorträgen. «Vor allem für die Offenheit und Freiheit in den Gesprächsgruppen haben wir beim letzten Mal positive Feedbacks erhalten», bestätigt Gerald Häfner und erinnert sich: «Es hat sich damals sogar eine Beziehung daraus ergeben. Eine alleinerziehende Mutter und ein alleinerziehender Vater sind am Ende des Festivals Hand in Hand gegangen.»

Das Haupt­thema Familie zieht sich durchs ganze Programm, so freut sich Sabine Häfner vor allem auf die Vorträge «Vier Menschen, vier Generationen, vier Biografien», die den Auftakt des diesjährigen Festivals ausmachen. «Generell startet jeder Tag gemeinsam mit allen Teilnehmern und endet auch gemeinsam, also halt mit der ganzen Familie. Dann tanzen und singen wir oder sitzen ans Lagerfeuer», freut sich Gerald Häfner und ergänzt: «Wenn das Wetter nicht mitspielt, dann machen wir’s einfach drinnen.»

Grosse Träume und rote Zahlen

Gerald Häfner hat Visionen vom Familienfestival und träumt in grossen Di­mensionen: «Ich wünsche mir, dass das Familienfestival ganz gross wird, so ­zwischen achthundert und tausend Teilnehmer wünsche ich mir. Ich setze keine Grenzen.» Bisher ist das Projekt aber noch überschaubar und mit zirka hundert Anmeldungen noch in einem eher kleinen Rahmen anzusiedeln. Die Kosten indes sind nicht gedeckt und die Teilnahmekosten subventioniert, sagt Gerald Häfner und führt aus: «Die Kasse wird schlussendlich von der Sektion der Sozialwissenschaft am Goetheanum ausgeglichen.» Dafür ist das Publikum international. So gäbe es zum Beispiel Anmeldungen aus Berlin. «Und auch Moritz Wermelskirch, der mit den Kindern Seifenkisten baut, kommt extra aus Berlin», erzählt Sabine Häfner.

Die Anmeldung erfolgt online über die Website des Familienfestivals. Wer nicht die vollen vier Tage mitmachen möchte, kann auch punktuell an Programmangeboten teilnehmen. Das Familienfestival am Goetheanum findet vom 25. bis 28. Juli statt.

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