Erfolg trotz Turbulenzen
Die Raiffeisenbank Dornach blickt auf eine schwierige Zeit zurück. Sie schliesst das Geschäftsjahr dennoch mit einem Gewinn ab und rechnet mit einem weiteren Anstieg im Hypothekargeschäft.
Die diesjährige Generalversammlung der Raiffeisenbank Dornach fiel aus dem Rahme – keineswegs wegen des Essens. Das kulinarische Buffet und das Unterhaltungsprogramm wurden sehr gelobt. Die Bank hatte aber Rückschläge zu verkraften und dies gab am Samstag im Restaurant Treff Zwölf zu reden.
Dabei wollte es der Zufall, dass das an der Bühne angebrachte Raiffeisenbank-Schild zu Boden fiel, als Roland Müller, Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank Dornach, die Probleme in St. Gallen erwähnte. «Wegen der Strafuntersuchungen gegen die ehemalige Leitung der Zentralbank ist der Ruf angeschlagen.» Und so kam es auch, dass Genossenschaftsmitglied Albert Massmünster zum kritischen Hinschauen aufforderte. Seine Schelte gelte natürlich nicht den Verantwortlichen der Raiffeisenbank Dornach. Doch: «Die Ereignisse in St. Gallen sind zu gravierend, um spurlos an der Generalversammlung jeder lokalen Raiffeisenbank auch genossenschafterseitig vorbeizukommen. Es sind ja nicht nur die kriminellen Machenschaften eines Vinzenz, sondern es sind auch die Mitwissenschaft und Verheimlichung dieser Vergehen durch die massgeblichen St. Galler Raiffeisen-Stellen», mahnte Massmünster und rief zur Stimmenthaltung auf
bei der Wiederwahl der Revisionsstelle. Die grosse Mehrheit der Anwesenden folgte aber dem Antrag des Verwaltungsrats und bestätigte die PricewaterhouseCoopers AG für die Zeit bis zur neuen Ausschreibung.
Die Wiederwahl der bisherigen Verwaltungsräte Roland Müller, Thomas Kunz, Thomas Wiggli, Christine Kuhn und Bernhard Mühlheim war unbestritten. Und einstimmig wurde Simone Mathys-Dinkel aus Gempen neu in den Verwaltungsrat gewählt. Sie übernimmt den Sitz von Madeleine Vögtli, die nach zwölf Jahren ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte.
Kontrolliertes Wachstum
Trotz Turbulenzen hat die Raiffeisenbank Dornach die Region nach wie vor hinter sich. Die Bank konnte jedenfalls in allen Geschäftsbereichen zulegen. Die Bilanzsumme stieg auf 766,9 Millionen Franken. «Wir konnten das stetige und kontrollierte Wachstum bei den Hypothekarforderungen fortführen», verkündete Müller. Und zwar um 4,2 Prozent auf 610,7 Millionen Franken. «Die Raiffeisenbank Dornach behauptet somit erfolgreich ihre starke Position im Hypothekargeschäft», erläuterte Jürg Hürlimann, Vorsitzender der Bankleitung, und führte aus: «Der Geschäftserfolg vor Abschreibungen und Rückstellungen beläuft sich auf 3,86 Millionen Franken. Der Jahresgewinn beträgt nach Steuern und Bildung von Reserven 1,11 Millionen Franken.» Dabei sei der Sachaufwand von 1,83 auf 2,57 Millionen Franken angestiegen. Dies stehe natürlich im Zusammenhang mit den getätigten Investitionen.
Der Neubau beim Bahnhof und der Umbau in Oberdornach seien sehr erfolgversprechend – wie auch das neue Angebot von Raiffeisen Casa, das beim Verkauf oder dem Kauf von Immobilien hilft. Jürg Hürlimann hatte aber auch die schwierige Aufgabe, die richtigen Worte zu finden für den Abschied von Stephan Pfeiffer, dem langjährigen Leiter der Kreditberatung, der am 24. Februar verstorben ist. Stephan Pfeiffer war Mitglied der Geschäftsleitung, doch vor allem auch ein guter Freund. «Ich vermisse dich sehr, lieber Stephan», sagte Hürlimann in seiner ergreifenden Gedenkrede.