«Ein erster Schritt»

Der Gemeinderat beschloss, einen neuen Anlauf zu nehmen für den Neubau von Räumlichkeiten für Sport und Tagesstrukturen, der im Januar 2021 an der Urne abgelehnt worden war.

15 Monate nachdem die Stimmbevölkerung das Projekt für den Bau einer Mehrzweckhalle beim Schulhaus Brühl an der Urne versenkt hatte, wurde das Thema von Bildungschefin Maria Montero Immeli am Montag wieder auf den Tisch gebracht. Ihr Vorschlag lautete, dass eine Arbeitsgruppe eingesetzt werde, die eine erste Beurteilung der Situation vornehmen soll. Dazu zähle auch herauszuarbeiten, weshalb das Projekt im letzten Jahr gescheitert war. Die beiden FDP-Gemeinderatsmitglieder Annabelle Lutgen und Daniel Müller kamen nicht umhin, daran zu erinnern, dass sie bereits 2019 auf Unstimmigkeiten aufmerksam gemacht hatten, doch von der Ratsmehrheit ignoriert worden seien. Eine Vorgehensweise, wie sie damals an den Tag gelegt worden sei, dürfe sich nicht wiederholen, betonte Müller. Montero Immeli erklärte, dass es genau deshalb zuerst eine politisch zusammengesetzte Arbeitsgruppe und später eine Spezialkommission brauche, die sich neuen Projektvorschlägen widme.

«Es ist ein erster Schritt», resümierte denn auch Gemeindepräsident Daniel Urech. Er war es, der noch im Herbst 2020 die Notbremse gezogen und vom damaligen Gemeindepräsidenten Christian Schlatter verlangt hatte, die Ausgaben für die Planer bis zu einem Volksentscheid über den Ausführungskredit zu sistieren. Aufgrund der Corona-Massnahmen hatten die Befürworter und Kritiker dann aber keine Gelegenheit, sich an einer Gemeindeversammlung auszutauschen, sondern mussten an der Urne ein Ja oder ein Nein einlegen. Bei einer Stimmbeteiligung von 46 Prozent wurde der Baukredit von 14,9 Millionen Franken mit 55,4 Prozent abgelehnt.

Vereine waren nicht überzeugt

Das Projekt «Mehrzweckhalle Brühl» nahm seinen Anfang 2017. Durch die Neuorganisation der Schul- und Sport-Infrastruktur stellte sich heraus, dass der Standort Brühl eine Sporthalle benötige. Mit dem Bau einer Mehrzweckhalle sollten zudem die Bedürfnisse der Vereine abgedeckt werden, vor allem wenn die in die Jahre gekommene Mehrzweckhalle Bruggweg später wegfallen würde. Zusätzlich zur neuen Mehrzweckhalle Brühl wollte man die seit langem benötigten Räumlichkeiten für Tagesstrukturen schaffen. Im Verlauf der Planungsarbeiten kam es jedoch zu Streitigkeiten. Die Vereine stellten zum einen die Zweckmässigkeit einer mobilen Bühne, zum andern ganz grundsätzlich den Standort Brühl für eine Mehrzweckhalle mit grösseren Vereinsanlässen in Frage.

Arbeitsgruppe eingesetzt

Auf all die offenen Fragen könnte es in der Zwischenzeit neue Antworten geben, liess der für den Bau zuständige Gemeinderat Urs Kilcher am Montag durchblicken. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag auf Einsetzung einer Arbeitsgruppe zu und wählte aus dem Gemeinderat folgende Mitglieder: Maria Montero Immeli, Urs Kilcher, Kevin Voegtli, Annabelle Lutgen und Daniel Müller. Des Weiteren nehmen Martina Hasler von der Bildungskommission, Bettina Masero aus der Bauverwaltung und Schulleiter Reto Fehr Einsitz. Gemäss Montero Immeli wird die Arbeitsgruppe dem Gemeinderat Vorschläge unterbreiten, wie es bei der Planung von neuen Räumlichkeiten für Sport und Tagesstruktur weitergehen soll.

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