Dornachs Topf voller Glück

Menschen kennen lernen, denen man sonst nicht begegnet: Das ist am Potluck möglich. Am Samstag ging die sechste Ausgabe über die Bühne– diesmal auf dem Wydeneck-Areal.

Ungezwungener Austausch: Patrick Tschan, Präsident des Vereins Wydekantine, im Gespräch mit einer Teilnehmerin. Foto: Jay Altenbach-Hoffmann
Ungezwungener Austausch: Patrick Tschan, Präsident des Vereins Wydekantine, im Gespräch mit einer Teilnehmerin. Foto: Jay Altenbach-Hoffmann

Rund ein Dutzend Interessierte nahmen das Angebot der Gruppierung «Kraft des Dorfes» am Samstagnachmittag wahr. Bereits bei der Begrüssung wurde klar, dass sich «Kraft des Dorfes» etwas abgehoben anhört, die Ziele aber ganz handfest sind: Es geht um die Notwendigkeit, Menschen im Dorf zusammenzubringen. In Dornach leben so viele unterschiedliche Gemeinschaften, die so gut wie keine Berührungspunkte haben. Neuzuzüger ohne Schulkinder kommen mit niemandem in Kontakt ausser den Behörden. Sie werden von den «Do’s and Dont’s» in der Schweiz überwältigt, wie eine Teilnehmerin später erzählte. Eltern mit Kindern in der Steinerschule bleiben unter sich und manchmal ist es auch schwierig, bei Vereinen nicht nur als zahlendes Mitglied, sondern auch in deren Mitte aufgenommen zu werden.

Mit dem Potluck bieten die Organisatoren, Barbara Stettler, Susann Barkholdt und Daniel Marston, ein Gefäss, einander und das Dorf kennen zu lernen. An immer wieder anderen Orten in Dornach wird ein Treffen organisiert, und kommen darf, wer immer Lust und Zeit hat. So traf sich eine Gruppe von Leuten unter anderem bereits in der Goetheanum Gärtnerei, bei der Ruine Dorneck, dem Kloster, im Permakulturgarten Lolibach oder eben im Wydeneck.

Vision: Mehr zuhören und eine Stimmbeteiligung von 80 Prozent

«Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, seine Nachbarn zu kennen, um einander zu helfen», meinte Barbara Stettler. Sie hätte noch viel mehr Träume: Sie wünscht sich, dass Leute in Quartieren sich zusammentun, besser kennen lernen und vernetzen. Sie möchte eine Stimmbeteiligung von 80 Prozent und ihr grösster Wunsch ist, dass Menschen einander wieder zuhören und konstruktiv miteinander umgehen. Susann Barkholdt, die sehr aktiv am Dorfleben teilnimmt, schätzt dank des Potluck den Kontakt zu Leuten, die sie sonst nie kennen lernen würde. Daniel Marston, der sich in den anthroposophischen Kreisen bewegt, ist der Namensgeber des Potluck – einem Topf voller Glück. Er hat dies in Amerika kennen und schätzen gelernt und diesen Namen vorgeschlagen. Allen Dreien gemeinsam ist die Liebe zu Dornach, ihrem Wohnort.

Am Samstag führte Patrick Tschan die Gruppe über das Areal. Er ist Präsident des Vereins Wydekantine und hat von der HIAG, der Besitzerin des Areals, den Auftrag erhalten, Räume zu vermieten und das Areal zu beleben. Belebt war es auch an diesem Samstag, da in der Wydekantine bereits für das Wyden-­Open-Air aufgebaut wurde.

In den ehemaligen Garderoben endete die Besichtigung und der eigentliche Potluck. Ein gemeinsames Zvieri wurde aufgetischt und gab den Teilnehmenden die Möglichkeit zum ungezwungenen ­Austausch.

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