Die Vereine stehen in der Pflicht

Vereine, die von der ­Gemeinde Dornach Infrastruktur nutzen oder Geld erhalten, sollen über ihre Finanzen und ihre Tätigkeiten Rechenschaft ablegen.

Die Gemeinde Dornach erwartet von den Vereinen, die sie in Form von Infrastruktur oder Geld unterstützt, eine Art Gegenleistung und insbesondere Transparenz. Diese Erwartungshaltung wird abgebildet im neuen Vereinsförderkonzept. Das Papier war von der Verwaltung ausgearbeitet worden und gab an der Gemeinderatssitzung vom Montag zu ­reden.

Bei den Unterstützungsleistungen, also der Raumnutzung und den bisherigen Beiträgen, sind keine Änderungen zur bisherigen Praxis vorgesehen. Diese Fragestellungen sind allerdings abhängig vom jeweiligen Budgetentscheid des ­Gemeinderates respektive der Gemein­deversammlung. Neu gibt es nun aber Pflichten für die Vereine. So müssen Vereine, die mit mindestens 1000 Franken pro Jahr unterstützt werden, jeweils ihre Jahresrechnung sowie den Jahresbericht der Gemeinde einreichen, heisst es in den Unterlagen zur Gemeinderatssitzung.

Des Weiteren müssen die Vereine Massnahmen zur Verhinderung von Gewalt und Übergriffen treffen, also die gesetzlichen Bestimmungen im Jugendschutz einhalten, keine Gewalt tolerieren und Prävention im Bereich der sexuellen Ausbeutung leisten, heisst es im Vereinsförderkonzept.

«Völlig übertrieben» oder kaum Mehraufwand?

«Völlig übertrieben, wer soll das kontrollieren und diesen Aufwand berappen? Hat unsere Verwaltung nicht andere Aufgaben zu erfüllen?», lautete das Statement von Statthalter Daniel Müller (FDP).

Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne) wies darauf hin, dass es nicht darum ginge, die Vereine zu kontrollieren, sondern darum, die Regeln zu definieren. Die Gemeinde müsste sich bei einem öffentlichen Skandal so nicht den Vorwurf gefallen lassen, sie hätte schlechtes Verhalten geduldet oder sogar finanziell unterstützt. Um Beiträge von der Gemeinde zu erhalten, müssen die Vereine bei der Gemeinde vorstellig werden. Bei dieser Gelegenheit sollen sie dann ihre Jahresrechnung und den Jahresbericht einreichen.

Dies generiere der Verwaltung kaum Mehraufwand, denn es handle sich nicht um Dutzende Vereine, die von der Gemeinde pro Jahr mehr als 1000 Franken ausbezahlt erhielten, sagte die Generationenbeauftragte Silja Ramseier. Ihrer Meinung nach stosse das neue Vereinsförderkonzept bei den Vereinen auf Wohlwollen. Negative Rückmeldungen seien ihr keine bekannt.

Der Austausch mit den Vereinen findet in Zukunft vermehrt über sie und den Ressortverantwortlichen Kevin ­Voegtli (SP) statt, weil das Vereinskartell in seiner bisherigen Form aufgelöst wurde. Dies hätten die Vereine beschlossen, teilte Urech mit. Die Jugendförderungsbeiträge, welche bis anhin über das Vereinskartell koordiniert wurden, werden ab Herbst von der Generationenbeauftragten betreut. Bei der Schlussabstimmung wurde das Vereinsförderkonzept vom Gemeinderat mit einer Gegenstimme genehmigt.

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