Das Älterwerden ist für viele eine Herausforderung

Am Mittwoch, 24. April, fand im Hobelträff der Event «Älter werden in Hochwald, Seewen und Gempen» statt. Pro Senectute und örtliche Fachkräfte organisierten diesen Informationsanlass vorbildlich.

Tanzen bis ins hohe Alter: Eine Tanzdarbietung bildete den Abschluss und Höhepunkt eines Informationsanlasses der Pro Senectute. Foto: Thomas Brunnschweiler
Tanzen bis ins hohe Alter: Eine Tanzdarbietung bildete den Abschluss und Höhepunkt eines Informationsanlasses der Pro Senectute. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Rund 80 Seniorinnen und Senioren aus den drei Gemeinden hatten sich im Hobelträff eingefunden, wo Andy Tomasi, Gemeindepräsident von Hochwald, zuerst optisch die Gemeinde präsentierte. Es war ein Werbespot für die «Berggemeinde», die in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen hat. Ida Waldner-Boos, die kantonale Geschäftsleiterin von Pro Senectute, sprach über die Herausforderungen des Alters, das man in vier Phasen einteile: späte Erwerbsphase, gesundes Rentenalter, fragiles Rentenalter und hilfsbedürftiges Rentenalter. Zentral sei eine gemütliche Wohnsituation und das Aufrechterhalten von sozialen Kontakten.

Ebenso wichtig sei es, frühzeitig die Tücken des öV kennen zu lernen und wenn möglich den Anschluss an die digitale Kommunikation nicht zu verlieren. Pro Senectute in Breitenbach ist der lokale Ansprechpartner für die Beratung zu Thema «Alter». Es gibt Einzel- und Familienberatungen, Finanzhilfe, Vermittlung von Haushilfediensten und Angebote zu Sport und Bewegung. Im Rahmen von «Senioren helfen Senioren» kann man eine Stunde Hilfeleistung zu 20 Franken in Anspruch nehmen. Heute werden Senioren auch in Klassenzimmern eingesetzt.

Von der Gesundheit zum Geld
Julia Linder, die Leiterin der Koordinationsstelle Alter, sprach über die Wichtigkeit der Bewegung im Alter. Tägliches Training könne die Schwelle zur Behinderung um bis zu 30 Jahre verschieben. Die Referentin zeigte gleich selbst einige Koordinationsbewegungen mit Armen, Beinen und Fingern. Julia Linder verwies darauf, dass die Verbindung von Bewegung und Gedächtnistraining für die geistige Fitness wichtig sei; dazu empfahl sie das Jassen. Brigitte Kiefer, Fachstellenleiterin in Breitenbach, sprach über «Das Alter und das Geld». Ungenügendes Grundeinkommen, Pflegebedürftigkeit, Heimaufenthalt, Verlust der BVG sowie unüberlegte Schenkungen und Darlehen stellen Risiken für die Absicherung im Alter dar. Frau Kiefer erklärte, welche Leistungen der Staat in Form von Hilflosenentschädigung, Prämienverbilligungen und Ergänzungsleistungen erbringen könne. Einige der Anwesenden hörten wohl zum ersten Mal, wie viele Möglichkeiten sie haben, ihr Alter finanziell in Würde zu verbringen.

«Docupass»
Der Sozialpädagoge Remo Waldner erklärte das neue Erwachsenenschutzrecht, in dem die Rechte der Person – gerade auch der nicht mehr urteilsfähigen – erörtert werden. Waldner erklärte die Möglichkeiten einer Patientenverfügung und die genauen Abläufe, die beim Wegfall der Selbstäusserung des Patienten eintreten. Bei Pro Senectute gibt es einen «Docupass», der alle Formulare zu Patientenverfügung und Testament enthält. Gemeinderätin Gina Palladino hielt das Schlusswort und lud zum Apéro. Plötzlich ging der Vorhang auf. Eine adrette Tanzgruppe mit Seniorenanteil wirbelte über die Bühne und zeigte als Höhepunkt noch eine Rock’n’Roll-Darbietung.

Pro Senectute, Fachstelle für Altersfragen Dorneck-Thierstein, Bodenackerstrasse 6, Breitenbach, 061 781 12 75; breitenbach@so.pro-senectute.

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