Auf eine Stellenausschreibung folgt die nächste

In Dornach stehen die Zeichen auf Neuanfang. Nebst der Neubesetzung im Gemeinderat kommt es auch in der Verwaltung zu einem regen Wechsel.

Neue Köpfe gesucht: Die Einwohnergemeinde hofft auf gute Bewerbungen. Foto: Pixabay.com
Neue Köpfe gesucht: Die Einwohnergemeinde hofft auf gute Bewerbungen. Foto: Pixabay.com

Die Abschaffung des Vollamtes und Einführung des Ressortsystems führt in Dornach zum spürbaren Umbruch. Der im Februar von Gemeindepräsident Christian Schlatter verkündete (Teil-)Rücktritt blieb nicht die einzige Aufregung und Herausforderung der Gemeinde. Auch Gemeindeschreiber Pascal Andres gab bekannt, dass er Dornach Mitte Juni verlassen werde. Im Personal- und Assistenzbüro kommt es nun ebenfalls zum Wechsel. Und bereits zuvor suchte der Gemeinderat zum dritten Mal in einer Amtsperiode einen neuen Finanzverwalter. Der Bauverwalter ist offenbar das einzige Mitglied des früheren Kaders, welches in das neugestaltete Gemeindehaus an der Hauptstrasse 33 einziehen wird. Die Gemeinde sucht ausserdem dringend jemanden für die neu kreierte Stelle der Verwaltungsleitung.

Nachgefragt bei den drei Gemeinderäten, welche in der strategischen Leitung verbleiben, heisst es, dass man alles im Griff habe. «Pascal Andres hat seinen Abgang sehr umsichtig geplant und bereits alle seine Aufgaben an seine Vertretung Melanie Schnider und andere Mitarbeiter in seiner Abteilung verteilt», halten Daniel Urech und Annabelle Lutgen in einer gemeinsam verfassten Antwort fest. «Wir gehen davon aus, dass bei allen Wechseln eine vollständige Übergabedokumentation erstellt wird», erklären Urech und Lutgen. Beide kandidieren für das Gemeindepräsidium und weisen darauf hin: «Die Aufgaben von Christian Schlatter werden nach der Wahl übergeben.»

Die Übergangsregelung sieht zudem eine Begleitung durch eine externe Firma vor. «Ab dem 1. August wird der ganze Gemeinderat von dieser Stelle bezüglich Ressortsystem gecoacht. Zudem gibt es für die neuen Gemeinderäte ein Seminar», erklärt Statthalter Daniel Müller.

Gutes Personal finden ist schwierig

Man ist sich einig, dass man den Umbruch als Chance nutzen möchte. «Durch die Umstellung aufs Ressortsystem werden auf der Verwaltung andere Funktionen gebraucht. Wenn zugleich Stellen neu zu besetzen sind, eröffnet sich die Option, diese entsprechend den neuen Funktionen anzupassen», heisst es von Urech und Lutgen. Und die Personen in den wichtigen Positionen des Gemeindeschreibers und Verwaltungsleiters könnten völlig unbelastet ihre Arbeit aufnehmen, ergänzt Müller. Es sei jedoch schwierig, gutes und bezahlbares Personal zu finden. «Das Problem kennen auch die umliegenden Baselbieter Gemeinden. Quereinsteiger aus der Privatwirtschaft haben finanziell ganz andere Vorstellungen. Und dann fehlt es an verwaltungstechnischen Vorkenntnissen.»

Die bisher verstrichene Zeit sei für eine Anpassung des Stellenplans genutzt worden. Nachdem die Suche nach geeigneter Person für die Finanzverwaltung nicht von Erfolg gekrönt gewesen sei, habe der Gemeinderat beschlossen, die Funktion der Verwaltungsleitung und der Finanzverwaltung in einer Stelle zu vereinen. «Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass damit dem Anliegen Rechnung getragen wird, dass in Zukunft die Funktion des Finanzverwalters mehr Gewicht bekommt. Für die Rekrutierung wurde ein externes Personalbüro mandatiert.» Die Findungskommission seitens Gemeinderat besteht aus Annabelle Lutgen, Maria Montero Immeli und Daniel Urech. Die bisherige Übergangslösung in der Finanzverwaltung mit der Beraterfirma von Adrian Stocker läuft noch bis Ende August.

Zu besetzen gilt es zudem die neu geschaffene Koordinationsstelle für das Soziale Dornach. Hierbei handelt es sich um eine Person, welche alle Fragen rund um Alter, Gesundheit, Jugend usw. beantworten und die entsprechenden Themenfelder bearbeiten wird.

«Die vergangene Legislatur war sehr unruhig und von Grabenkämpfen gezeichnet. Dies ist natürlich auch beim Personal oder bei potenziellen Bewerbern bemerkt worden. Wir setzen grosse Hoffnung in die neue Zusammensetzung des Gemeinderats und den Willen aller Beteiligten, an einem Strick zu ziehen», resümieren die beiden Kandidierenden Urech und Lutgen. Und Müller ist zuversichtlich, «dass die Fluktuation von bestehendem Personal mit dem Wechsel des Präsidiums und dem Wechsel ins Ressortsystem vorderhand kleiner werden wird.»

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