Der Arleser Gmüesmärt wird zwanzig Jahre alt
Der bunte Wochenmarkt in Arlesheim ist fester Bestandteil des Dorflebens und auch jenseits der Gemeindegrenze beliebt. Morgen feiert er seinen zwanzigsten Geburtstag.
Isabelle Hitz
Mit seinem vielfältigen Angebot lockt der gut besuchte Lebensmittelmarkt jeden Freitagmorgen von 8.45 bis 11.15 Uhr eine beachtliche Anzahl Käufer ins Dorf. Das Angebot an frischen und vorwiegend regionalen Produkten an den rund dreizehn Ständen kann sich sehen lassen: Vielerlei Gemüse auch in Demeter-Qualität, Brot, frische Teigwaren, Käse, Fleisch, Pilze, Öle, Frischmilch und Milchprodukte. Von April bis zu den Herbstferien gibt es an einem Kaffeestand auch noch die Gelegenheit, bei einem Schwatz eine Verschnaufpause vom Einkaufen einzulegen.
Soziale Kontakte zu fördern war denn auch eines der Ziele des Wochenmarktes, wie Marie Regez, Präsidentin des Vereins Arleser Gmüesmärts, erklärt: «Wir wollten einerseits den Kontakt der Käufer zu den Produzenten fördern, andererseits aber auch eine Gelegenheit zu Begegnungen schaffen». Organisiert wird der Gmüesmärt von einem Team von rund acht Personen, die vor einigen Jahren den Verein «Arleser Gmüesmärt» gegründet haben. Die Gemeinde leiht die Marktstände aus und stellt alles für den Markt Nötige kostenlos zur Verfügung. «Ohne diese grosszügige Unterstützung wäre der Markt nicht möglich», betont Regez.
Vom Kirschenverkauf zum Wochenmarkt
Die Idee, das Arlesheimer Dorfleben mit einem Wochenmarkt zu bereichern, entstand im Sommer 1991. Eine Gruppe von jungen Müttern und Hausfrauen, darunter auch alt Gemeinderätein Marie Regez, begann, sich über «ihren» Markt Gedanken zu machen, führte Umfragen durch und arbeitete ein Konzept aus für den Gemeinderat, der auf Anhieb von der Idee begeistert war. Auch das Auswählen der Anbieter ist die Gruppe sorgfältig angegangen. Wichtige Kriterien waren und sind, dass vorwiegend regionale Produkte auf den Markt kommen, von denen die Verkäufer mindestens einen Teil selber produzieren. Mit dem Verkauf von Kirschen sammelten die Frauen Geld für die erste Werbekampagne, und im Sommer 1993 konnte der erste Gmüesmärt im Dorfkern abgehalten werden.
Im Grossen und Ganzen blieb das Angebot in Grösse und Zusammensetzung seitdem ähnlich. Einige Stände gibt es nicht mehr, dafür sind neue Anbieter dazugekommen wie die Biobäckerei vom Andreasplatz, Peter Wyss aus Beinwil mit Fleisch, Eiern und Gemüse und das Vital- Speisehaus vom Goetheanum mit Brot und Backwaren.
Unter den Kunden nimmt Regez einen gewissen Wechsel wahr. «Wir haben eine treue Kundschaft», betont sie, immer wieder sähe man aber neue Gesichter. Die Verkäufer sind mit der Nachfrage zufrieden und schätzen die gute Stimmung, erzählt Peter Vögtli aus Gempen, der mit seiner Frau seit dem ersten Markt Gemüse in Arlesheim anbietet. Das morgige Jubiläum feiern die Organisatoren mit einer Geburtstagstorte und einem Mittagstisch auf dem Dorfplatz. Peter Vögtli hat zudem musikalische Überraschungen geplant, die er jedoch noch nicht näher verraten möchte.